Mein Mittel der Wahl bei Schadinsekten ist nach wie vor Celaflor Careo als Konzentrat. Über die Umweltverträglichkeit kann man sich natürlich streiten, aber bisher habe ich damit alles Fressende und Saugende mit nur einer Anwendung wegbekommen. Die Wirkung hält sehr lange an, meistens musste ich nur 1 x pro Saison behandelt. Nur bei Spinnmilben bin ich mir nicht ganz sicher - ich hatte seit sehr langer Zeit keine mehr zu Gesicht bekommen. Und ganz ehrlich, Biozide sind teilweise ebenso gefährlich wenn nicht richtig eingesetzt, was ja auch nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass die giftigsten Substanzen aus der Pflanzenwelt kommen.
Durchkultivieren im Aquarium ist meiner Meinung keine so gute Idee. Plumis kommen wunderbar mit trockener Luft zurecht. Meine standen wochenlang direkt über der Heizung, sodass die Blätter permanent von heißer trockener Luft umgeben waren. Sie trieben sehr gut und hatten keinerlei braune Blattspitzen oder so. Beim offenen Durchkultivieren über der Heizung mit Zusatzbeleuchtung hat du jedenfalls definitiv kein Problem mit Schimmel. Man kann bedenkenlos fast jeden Tag reichlich gießen, bis zum nächsten Mal ist die Erde schon gut abgetrocknet (zumindest bei mir mit großem moneralischen Anteil). Ich glaube inzwischen sogar, dass genau diese Kombination ein Erfolgsrezept in unseren Breiten ist: diese Trockenphasen zwischen dem Gießen, wo die Erde nur im Wurzelballen noch geringe Restfeuchte hält, gepaart mit sehr hoher Bodenwärme (ruhig über 30°) sind ein richtiger Booster.
Trotzdem werde ich meinen eine leichte Ruhepause gönnen. Sie wurden letzte Woche von der heißen Fensterbank genommen, die Erde ist inzwischen vollständig trocken. Sie stehen in der ziemlich dunklen, kühlen Nord-Küche und ziehen jetzt hurtig ein. Dafür will ich sie ab Januar / Februar sehr intensiv auf der Südfensterbank antreiben. Im März / April dürften sie schon eine ordentliche Blattpracht haben. Damit verlängert sich die Vegetationszeit schon sehr deutlich und Licht müsste m. E. in der Summe, trotz noch relativ kurzer Tage ausreichen, da sie auch direkter Sonne ausgesetzt wären.
Edit: Meine Theorie ist, dass die Plumis bei vollständiger kühler Trockenheit über den Winter alle Feinwurzeln einbüßen, dafür aber unso stärker wieder austreiben, sobald sie warm, halbwegs hell und feucht stehen. Kurz vorm Antreiben könnte man somit austopfen, alles abgestorbene entfernen und wieder eintopfen. Die Fäulnisgefahr bleibt somit sehr gering, da die abgestorbenen Fäulnisherde ja nicht mehr vorhanden sind. Außerdem kann man sehr viel länger in kleinen Töpfen kultivieren und das spart Platz. In den USA wird es sehr ähnlich bei der wurzelnackten Überwinterung praktiziert. Dabei werden ausgepflanzte Plumis aus dem Mutterboden geholt und kühl, dunkel und trocken aufgehängt und bei steigenden Temperaturen direkt in den Garten gepflanzt.