Hallo erhabene Runde!
Als nicht besonders Glücklicher was die Vanilla anbelangt (sonst komme ich mit den Orchis sehr gut zurecht) stelle ich - für mich -fest, dass die Vanilla pflege- bzw. bedingungsmäßig KEINE Orchidee ist!
Luftfeuchtigkeit - OK, das brauchen viele unserer Zimmerpflanzen (und bekommen sie meist zu gering).
Gießen - zu viel/zu wenig? Das ist ja oft DAS Problem!!! Wer aber seinen Planzen "auf-du" begegnet, der/die wird dieses Thema nicht als Problem ansehen. Die eine mag das so, die andere mag das eben (krass) anders. Soll sein, wir kommen damit zurecht ...
Substrat - da beginnt das "Vanilla-Schicksal"! Bei einer Orchidee würde man ja vorerst vermuten, dass die so genannte "Orchideen-Erde" angebracht wäre. Leider ist das bei der Vanilla offensichtlich nicht so!!! Diese O-Erde ist ja bekanntlich keine Erde, sondern besteht hauptsächlich aus groben bis mittleren Rindenstückchen (die tw. noch mit Moosteilchen, Styroporkügelchen und Schaumstoffflocken vermengt sind), die ja den "normalen" Orchis lediglich als Wasserreservoire und Wurzelhalt (sofern überhaupt erforderlich) dienen. Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass in einer solchen "Erde" die Vanilla am Wurzelhals abtrocknet, d.h. die "Bodenhaftung" letzten Endes völlig aufgibt. Vorne raus wächst sie lustig weiter und am Wurzelhals vertrocknet sie ... Sie kann dann zum Weiterleben nur mehr ihre Nahrung als Luftfeuchtigkeit beziehen und erhält damit auf langer Sicht keinerlei Nährstoffe mehr! Und das Ende naht ...
Das bedeutet, dass die Vanilla im grobkörnigen Substrat zu wenig Feuchtigkeit und Nährstoffe beziehen kann (was ja auch durch ihr "gigantisches" Wachstum zu erklären wäre). Daher der in diesem Thread oftmals geschilderte Erfolg in "normaler" Blumenerde. Das allerdings - also eine Orchidee NICHT im "normalen" O-Substrat sprich in Rindenstückchen einzupflanzen - widerstrebt klarerweise jeder/m Orchiliebhaber/in - oder?
Stecklinge - dazu benötigt man aus meiner Sicht lediglich (nebst Wasser) eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Pflanzen bzw. Experimentierfreudigkeit! Mal ist es das "zuerst-rein-ins-Wasser" und dann das "gleich-rein-ins-Substrat" ... wobei klar ist, dass eine Pflanzenwurzel, die im Wasser "klarkommt" nicht die gleiche ist, die sich im Substrat zurechtfindet. Also das Experiment! Was schafft die Pflanze leichter/eher? Ich denke, dass die weitest verbreitete Weise der Umweg übers Wasserglas zum angepeilten Ziel führt; dass aber der pflanzenverträglichste Weg direkt über das Substrat läuft, wobei allerdings die Frage der Feuchtigkeit eine ganz wesentliche ist. Im Wasser stehend kann es ja nie zu wenig Wasser sein und ein Faulen ist mangels Substratanteil auch undenkbar - hingegen in der Erde kann es sehr leicht schimmelig, faulig oder zu trocken werden ... daher wäre Seramis mein Kandidat für solche Vorhaben ... und exakt das werde ich jetzt mit meiner "Noch"-Vanilla ausprobieren! Die Hälfte ins Glas, die andere in Seramis - den Rest erfährt ihr!
Heinz
PS:
Vll. habe ich auch den Fehler der "Vergesellschaftung" begangen. Weil ich nämlich meine Vanillastränge an einem Ficusstamm hochranken lassen wollte. Dabei habe ich - als es der Vanilla (seit Mitte 2009 im Haus) noch prächtig ging - bemerkt, dass jede V-Ranke (die sich ja höchst begierig um den eigenen Stamm rankt) dem Ficus-Stamm mit ihren Luftwurzeln nachgerade ausgewichen ist! Wie wenn das "Feindesland" wäre! Echt bemerkenswert. Alsm durchaus ein weiterer Aspekt der Vanilla ...