Hallo Vroni,

hier hat sich die Natur beim Tepin wohl eine "Extrawurst" ausgedacht.
Auszug aus einem Artikel über den Tepin.
"... Das Keimen ist deshalb so schwierig, weil die Samen dieser Wildpflanze an die Verbreitung durch Vogelkot gewöhnt sind, der zugleich als Dünger und zum Aufweichen der Samenschale dient. "
Hier der gesamte Artikel:
https://pepperworld.com/chiltepin-die-mutter-aller-chilis/

Zwingend nötig ist die Prozedur zwar nicht ganz unbedingt, aber unbehandelt keimen die Samen so gut wie gar nicht, und wenn, dann erst nach langer Zeit. Säst Du beispielsweise 100 Samen vom Tepin aus, gehen vielleicht 3-4 nach langer Zeit sicher auf, aber der Rest ist irgendwann verschimmelt.

Grüße
Jörg

Hallo Vroni,

durch das Überwintern spare ich mir das alljährige Aussäen, aber das Wichtigste: die ersten Freiland-Chilies sind bereits Ende Mai reif. Das mit den zig Chilisorten kenne ich auch gut, in manchen Jahren war da alles mögliche von Aji, Jalapeno, Rocoto bis Zitronen-Chili (Lemon Drop) dabei, oder 7-Pots, Trinidad Scorpion etc., mittlerweile säe ich nicht mehr aus, sondern überwintere ich nur noch den grossen Fatalii und 2 Bonsai-Chilies (C. annuum v. minimum). Somit habe ich gediegen scharf fürs universale Würzen, oder die "Gelben "für das "etwas" schärfere Essen. Die 3 Pflanzen überwintern seit jeher bei Zimmetemperatur, dabei auch möglichst hell am Fenster.

Stecklinge funktionieren übrigens auch sehr gut (Sommer oder Spätsommer ist dafür am besten geeignet, die Stecklinge bewurzeln aber auch zu jeder anderen Jahreszeit).

Erde scheint wohl momentan Klopapier als Verkaufsschlager Konkurrenz zu machen, die Baumärkte hier kommen kaum mit der Nachbestellung nach. Mischst Du der Erde etwas bei? 10 % Perlite macht sich da echt gut, die Erde ist lockerer und es tritt kaum Wurzelfäule auf. Das gilt für alle Pflanzen. Man muß nur darauf achten, das Perlit für Gärtnerei/Landschaftsgärtnerei zu verwenden, nicht das extra zur Dämmung produzierte aus dem Baumarkt.

Zwei Fotos vom C. annuum v. minimum (damals 2-jährig):
[attachment=0]DSC01158.JPG[/attachment]
[attachment=1]DSC01323.JPG[/attachment]

Viele Grüße
Jörg

Ich wohne auch in Bayern und das ist echt schlimm.. ich kann "meine" Erde nicht mal bestellen, weil die die momentan nur Palettenweise und keine Einzelsäcke verkaufen "Zum Glück" sind mir letztes Jahr alle Chilis eingegangen, so dass ich noch 2x 40 Liter übrig habe - die zum Glück auch noch in Ordnung sind, nicht gammelig oder miefig oder so. Bzw hatte, heute freier Tag und große Umtopfaktion, alle Chilis sind jetzt in 2L Töpfe umgezogen. Die haben von gestern auf heute auch zum ersten Mal draußen übernachtet und bleiben auch draußen, solang es nachts über 5° bleibt. Ist grad Temperaturtechnisch eine etwas schwierige Zeit, da habe ich immer Probleme, das richtige Gießverhältnis zwischen zu wenig und klatschnass zu finden. Überirdisch machen meine jetzt eh erstmal Pause, weil sie mit wurzeln beschäftigt sind. Ich bin da immer recht rabiat, beim Lockern. Wer hier wachsen will, der muss das abkönnen und Chilis sind ab einem gewissen Punkt fast unkaputtbar, wenn man keine groben Fehler macht Bis jetzt noch keine Läuse in Sicht, ich hoffe das bleibt so.

Copiopteryx
Deine Chili sieht echt toll aus, wie ein kleines Bäumchen Mal doof gefragt; wächst die von Haus aus so oder kommt das daher, dass sie eben schon älter ist bzw du sie entsprechend zurückschneidest?

Ich habe bisher nur ein einziges Mal versucht, meine Chilis zu überwintern, aber das ist total schief gegangen. Vielleicht probiere ich es heuer mit 2-3 besonders schönen Pflanzen nochmal. Ich finde es aber auch immer wieder super spannend und interessant, den kleinen beim Keimen und Wachsen zuzusehen und finde eigentlich auch jedesmal neue Sorten, die ich haben will.

Hallo Jörg

Unterlass es bitte, weitere verführerische Fotos einzustellen - da kommt man in Versuchung …!

Baumärkte und Gärtnereien dürfen auch bei uns nicht geöffnet haben. Mir tut im Herzen weh, wie viele der herzigen kleinen, seit Generationen von Familien geführten Gärtnereien mit der Aktion mal eben einfach ruiniert werden. Die können ja nicht einfach das überlebenswichtige Frühlingsgeschäft auf Sommer oder Herbst oder wann immer der Wahnsinn sich wieder einkriegt verschieben.

Aber boah, ich hab gerade den Knaller des Tages entdeckt. Nachdem man ja nur noch mit Warteschlage in Läden einkaufen kann, hat nun der Online-Shop der Landi (entspricht etwa Raiffeisenmarkt in D) sogar eine virtuelle Warteschlange!! Erst nach 12 Minuten warten wurde ich auf die Website gelassen, und das, obwohl ich nur schnell was nachschauen wollte …

Tja, meine Erde – die torffreie "Balkon- und Hochbeeterde" eines Schweizer Erdaufbereiters, die sich bei mir für einjährige Kulturen bestens bewährt – kann ich derzeit nicht bekommen, ist weder liefer- noch abholbar. Was mach ich denn, wenn das andauert? Mit der Eigenmarken-Erde habe ich schon ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hab nur noch etwa 15 l vom letzten Jahr da, das reicht dann nicht mal für zwei Pflanzen. Da ich keine Option Auto habe, bin ich darauf angewiesen, dass ich Erde in der Landi gegenüber holen kann … Dazu auch irgendwie irrwitzig: Habe vor zwei Wochen Zitruserde gebraucht. Die Säcke lagen da, aber der Laden durfte sie nicht mehr verkaufen. Jedoch durfte ich über die Strasse nach Hause gehen, eine Online-Bestellung machen und nach Erhalt des Abholavis rübergehen und die beiden Säcke in Empfang nehmen …

In die Erde mische ich nichts bei, die ist absolut problemlos. Ich mache ja eben auch nur einjährige Kultur. Perlite (das es von dem Erdaufbereiter auch gibt) mag ich nicht, weil es ständig durchs Giessen aufschwimmt. Das nervt mich beim Bims in der Zitruserde schon genug, das reicht.

Wie schaffst du es, dass deine Chilis beim Überwintern blattlausfrei bleiben? Die sind ja schon fast Naturgesetz …


Hallo Perse

Hehehe, jetzt bist du angefixt …

So betrachte ich Chilis auch. Nicht notwenigerweise zu überwinternde Pflanzen, die innerhalb einer Saison vom Samen zur Ernte kommen, müssen meinen Sträuchern und Bäumen die Winterplätze überlassen, basta.


Hallo Manariana

Mutig! Sowas hat bei mir jeweils zu sehr lange dauernden Wachstumsstopps geführt, weil das definitiv ausserhalb des Wohlfühlbereichs von Chilis ist.

So geht's mir auch und hilft mir dabei, das Überwintern sein zu lassen. Lieber im nächsten Frühling wieder sabbernd die Tütchenbox oder Online-Shops durchwühlen.

LG
Vroni

Puh, herzliches Beileid!! Sowas hatte ich 2013 erlebt. Am 30. April noch riesig gefreut, wie alles gedeiht, am 1. Mai abends gab's auch so riesen Hagelkugeln, und ich stand machtlos an der Terrassentür und konnte nur noch zusehen, wie es alles zerlegte. Spuren dieses Hagels kann man noch heute an den Trieben und Stämmen diverser Pflanzen sehen. Hagel ist wohl echt das Grausamste, das einem Gärtner passieren kann.

LG
Vroni

Naja, meine Chilis haben letztes Jahr schon die ganze Zeit geschwächelt und wollten nicht so recht, der Hagel hat ihnen dann den Rest gegeben (und ich fürchte, ich habe auch noch unabsichtlich nachgeholfen). Diesmal sind sie jetzt schon größer, als sie letztes Jahr im Juni waren.. und ich habe vielleicht 2-3 Wochen früher mit der Anzucht angefangen als letztes Jahr. Tatsächlich haben zwar zwei den Hagel 2019 überstanden und eine hatte ich dann gekauft, allerdings bestanden die wenig später nur noch aus Läusen und Thripse und Milben und alles Sprühen hat nicht geholfen. Die Viecher kamen immer wieder, die Blüten sind allesamt abgefallen und irgendwann hab ich aufgegeben. Meine Sukkulenten waren auch stark befallen, Wüstenrose und Fettkraut haben es ganz knapp überlebt und sogar meine Katzenminze ist unter extremen Viecherbefall eingegangen. Und die ist ja wirklich nicht besonders empfindlich. Glücklicherweise konnte ich da noch eine besorgen, bevor die Gartencenter zugemacht haben.

2019 war einfach nicht mein Jahr. Allgemein nicht, da war der Hagel nur die Spitze des Eisbergs.

Ich hatte bei meinem Überwinterungsversuch extreme Probleme mit vermutlich Thrips, jedenfalls sahen die Blätter sehr stark danach aus. Und das mit Gießen war auch schwierig. Das ist jedes Jahr schwierig, bei allen Pflanzen die drinnen überwintern müssen. Außer die Sukkulenten, die fühlen sich aus unerfindlichen Gründen wohl. Trotz wochenlangem "Vergessen". Neben der offenen Balkontür. Über der Heizung. Im Winter. Bei Minusgraden (ja, auch da steht dieTür mal stundenlang offen, weil wegen Raucherhaushalt).

Nachdem sich die Erdesituation nun weiter verschärft hat, indem der Mindestbestellwert im Online-Shop auf CHF 50 gesetzt wurde, habe ich mich dazu entschieden, die beiden grössten Chilis ungewöhnlicherweise in eine Zwischengrösse (ca. 3 l) umzutopfen. Die beiden (eine Padrón und eine Escabeche) schiessen ziemlich in die Höhe und standen sehr instabil in den Aussaattöpfchen. So habe ich sie bis zu der Keimblatthöhe versenken können, sie stehen wieder stabil und können nun fleissig wurzeln.

Glücklicherweise wachsen die meisten der übrigen Chilis wunderschön kompakt wie nie, so dass die hoffentlich noch ein Weilchen in ihren Töpfchen bleiben können. Ich hoffe ja noch immer etwas, dass sich der Irrsinn innert nützlicher Frist einkriegt und man notwendige Dinge wieder normal einkaufen darf …

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LG
Vroni

Wenn du vorübergehend auf Supermarkterde umsteigst? Besser als nix. Zumindest hier bei uns kriegen die Supermärkte noch Erde geliefert, auch wenn die natürlich immer schnell weg ist. Meine Mutter steckt ihre Tomaten und Paprika (und auch die Chilis, die sie von mir bekommt) jedes Jahr in billige Erde vom Supermarkt und macht sich auch nicht die Mühe, da noch irgendwas unter zu mischen. Scheint die Pflanzen nicht zu beeinträchtigen.

Meinen Chilis geht's gut, ich bin so erleichtert, dass sich die Pleite von 2019 nicht zu wiederholen scheint. Keine Schädlinge weit und breit und es wird schon fleißig geblüht. Die Pimenta haben draußen jetzt auch tiefschwarze Blätter bekommen, Cheiro Roxa war es wohl doch noch etwas kühl, die ist nicht mehr ganz so kräftig schwarz, aber trotzdem noch fit.

Ich muss heute noch irgendwie möglichst viel Platz am Fensterbrett machen.. da kommen ein paar frostige Nächte auf mich zu.