Ich hab eben nen halben Herzinfakt gekriegt, als ich feststellte das neben mir im Wohnzimmer am Boden nen toter Vogel lag. War bei uns nun das zweite Mal und irgendwie ist das so'n Aspekt des Freigängertums, mit dem wir erst noch klarkommen müssen. In beiden Fällen sahen die Vögel allerdings vollkommen unversehrt und unsere Katzen haben alle ne Bimmel um, so daß wir uns wenigstens mit dem gedanken trösten können, daß die Piepmätze schon vor der Begegnung mit unseren Katzen tot waren.
Vor einem Monat hat uns übrigens das Bärchen (unser Perser der hier auch schon mal zu sehen war) verlassen. Drei Monate zuvor war bei ihm eine Niereninsuffizienz festgestellt worden, nachdem er, obwohl er für seine Verhältnisse gut frass, schon einiges abgenommen hatte. Trotz Futterumstellung und unterstützender Medikamente hat er dann immer weiter abgenommen und baute auch kräftemäßig mit zunehmender Geschwindigkeit ab. Das Fressen wurd auch immer schlechter. An seinem vorletzten Tag hat das Bärchen überraschend nochmal alles gemacht, was er früher gern unternommen hat, auch wenn er das schon Monate lang nicht mehr getan hatte. Er lag für alle lebensgefährdend auf der Treppe herum, Misshandelte auf's übelste den Kratzbaum, ging in den Garten und inspizierte den Teich... Am Abend ging's dann allerdings wirklich rapide bergab. Ein paar mal war er spontan so fest eingeschlafen, daß wir dachten, er hätte es schon hinter sich gebracht. Selbst auf der kurzen Strecke von ein paar Metern vom Wassernapf zum extra für ihn aufgestellten Katzenklo musste er schon Pausen einlegen. Am nächsten morgen haben wir dann eine Tierärztin ins Haus kommen lassen, die ihn dann eingeschläfert hat.
Obwohl natürlich der Verlust eines Tieres super traurig ist und gerade die Entscheidung zur Einschläferung besonders schwer fällt, war die Einschläferung zu hause den Umständen entsprechend eine gute Sache. Für unsere Katzen ist es immer mit großem Stress und einem riesen Theater verbunden, zum Tierarzt zu müssen. Die Einschläferung zu hause war nun eine absolut ruhige und scheinbar stressfreie Angelegenheit. Obwohl das Bärchen eigentlich nen ausgesprochener Einzelgänger war, kamen als er es hinter sich hatte noch alle anderen katzen zum Verabschieden vorbei und selbst Mr. Big, einer unserer Hunde, der nie etwas mit ihm zu tun hatte, schlabberte ihm die Schnute.