Karnivoren - Drosera - Sarracenia - Pinguicula - Nepenthes

 
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only_eh

Regenwasser kann natürlich verwendet werden und ist für die Pflanzen auch gut. Ich verwende es aber - so ich welches hab - ausschließlich draußen. Hier ist der natürliche Lebensbereich für die diversen Mikro-Organismen, die sich im gesammelten Regenwasser naturgemäß befinden. In Kultur daheim gibt's mit dem Regenwasser immer wieder Probleme. Mikro-Organismen können sich in den Substraten oft übermäßig vermehren. Hier kann der natürliche Kreislauf wie draußen nicht funktionieren. Algen und anderes nicht gewünschtes sind dann häufig die Folge.
So sind meine Erfahrungen und ich verwende deshalb schon seit Jahren kein Regenwasser mehr für meinen doch recht großen Karnivorenbestand in der Wohnung. Für eine einzelne Pflanze kann man das Regenwasser durchaus in einer sauberen Schüssel direkt aus dem Regen auffangen. Da wirds kaum Probleme geben. Wenn man mehr braucht, muß man aber auf eine Regenrinne oder ähnliches zurückgreifen - und da ist das Wasser dann nicht mehr so rein.
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AngelEyes

Nein sie "verhungern" nicht ohne Beute. Sie ziehen schon einige Nährstoffe aus dem Boden. Den Fangmechanismus haben sie entwickelt um Konkurrenten überlegen zu sein und kräftiger zu wachsen als sie. Dieses Konkurrenzverhalten haben sie in Kultur so nicht bzw. benötigen es so nicht. Die Beute ist eher eine Zusatzdüngung, sie wachsen besser, aber sie überleben auch ohne. Ich weiß nicht, wie es auf deinem Balkon aussieht, aber meine fangen genug auf dem Balkon.

Man kann Fleischis minimal düngen, damit sie besser wachsen, dazu sollte man sich aber gut damit auskennen. Dann wachsen sie besser. Aber die Stoffe, die im Mineralwasser sind, haben diesen Effekt nicht, sie haben den Effekt, dass sie auf Dauer den pH-Wert des Boden verändern. Dir geht die Pflanze nicht heut oder morgen ein, vielleicht auch nicht nächstes Jahr, und wenn du das Substrat jährlich wächselst, was nicht umbedingt umweltfreundlich gegenüber Torf ist, hast du Glück. Aber du hast dadurch keinen Mehrwert. Wie gesagt dann ist sogar noch Leitungswasser günstiger.

Kommt beim Regenwasser sicherlich drauf an wie es gelagert wird. Ich hab meins nach dem Regnen immer gleich in Kanister abgefüllt, verschlossen und dunkel gelagert. Aber draußen lange offen gelagert, sammelt sich dort allerlei Zeug, was drinnen stinken kann und Ungebetenes entwickeln lässt, da innen schlechtere Luftverhältnisse.
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gudrun

 [M]
Na hoffentlich verschluckt sich da niemand an dem langbeinigen Etwas!

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Wollschweber

urgs überhaupt sieht es aus als ob die Pflanze sehr gefragt sei? Hier bieten die Supermärkte in letzter Zeit häufiger Karnivoren an, in hohen Kunststoffbechern mit Deckel, manchmal auch in einem hohen Glas. Sehr interessante Pflanzen, eure Bilder genieße ich sehr
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Toblerone

Mal eine kleine Geschichte über eine (späte) Überraschung:
In meinem Blumenkasten mit den capensis ist vor 2, oder gar 3 Jahren (genau weiss ichs gar nicht mehr) eine Pflanze aufgetaucht, die ich lange für ein Gras hielt und darum regelmässig auszupfte. Ich wunderte mich zwar, warum die Grashalme sich so leicht rausziehen lassen, denn das mir bekannte Gras, welches zu jener Zeit ebenfalls in diesem Kasten wuchs, hatte immer unzählige Wurzeln und man hielt nach dem rausziehen einen Torfklumpen in der Hand.

Nachdem ich dies über ein Jahr lang getan hatte, fiel mir eines Tages auf, dass an einem Würzelchen eines eben ausgerupften Grashalms kleine Bläschen dran waren Huh, das ist gar kein Gras, sondern eine Utricularia!
Ein weiteres Jahr verging, inzwischen wächst das "Gras" überall im Topf, aber ich hatte mir nie die Mühe gemacht zu versuchen die Art ausfindig zu machen. Vor einigen Wochen schickte ich etwas davon einer Karnivorenanfängerin und sie nahm sich die Zeit, sich durch Google zu arbeiten und fand den Namen: U. praelonga. Ich habe noch nie davon gehört, sie scheint auch wenig in Kultur zu sein, obwohl eigentlich unkompliziert und anspruchslos. Interessant an ihr ist, dass sie zwei völlig unterschiedliche Blätter macht, die langen dünnen und ganz kleine, löffelförmige.

Aber lange Rede, kurzer Sinn, als ich aus dem Urlaub zurück kam entdeckte ich zwei Blütenstiele mit winzigen Knubbeln. Sie gilt wohl häufig als blühfaul, denn sie benötigt eine kalte Periode dafür, umso mehr freute ich mich, dass das angebliche Gras nun Blüten ansetzte. Und gestern war es soweit, die erste Blüte öffnete sich:

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GinkgoWolf

@ Gudrun:

Das war wohl mal ein Weberknecht....

@ Toblerone:

Schöner Kasten und schöne Utricularia.
Ich hatte bis vor einiger Zeit immer gedacht, dass Wasserschläuche (dem Namen nach) im Wasser leben und nicht in der Erde wachsen. Was fressen die eigentlich, in der Erde sitzend? Springschwänze?

Sind eigentlich alle deine Fleischis in den Kästen winterhart?

lg
Henrike
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AngelEyes

Gibt terreristische und aquatische Utris, die mögen es aber alle gern geflutet. Die fangen Mikroorganismen.
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GinkgoWolf

Okay danke Dann bin ich jetzt wieder etwas schlauer

lg
Henrike
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Toblerone

Von mir auch noch kurz eine Antwort zu deiner Frage Henrike:

Nein, nicht alle meine Fleischis in den Kästen sind winterhart. Jene im Möörchen sind es (einheimische Drosera, Pinguicula grandiflora sowie die Sarracenia), dann der (neue) Kasten mit den Sarracenien und der Kasten mit den Venusfliegenfallen. Der Rest kommt zum Winter hin rein und wird kühl, aber hell überwintert. Allerdings muss ich auch bei denen die als winterhart gelten aufpassen, vor allem den VFF, da die ja eigentlich nicht an extrem kalte Temperaturen angepasst sind (kommen ja aus North Carolina), somit nehme ich sie rein, falls eine sehr kalte Frostperiode angesagt ist. Wenn es Schnee hat hole ich einen Eimer voll davon aus dem Garten und bedecke die Kästen damit. Man muss da schon ein Auge drauf haben, weil so ein Kasten natürlich auch schneller durchfriert als der Boden draussen im Garten.

Wasserschläuche sind hauptsächlich in terrestrische und aquatische Arten aufgeteilt, aber es gibt zB auch noch ein paar epiphytische Arten. Das mit dem fluten stimmt nicht ganz, sie brauchen zwar feuchte bis nasse Böden, aber gerade die einfacher zu haltenden Arten können kultiviert werden wie die üblichen Karnivoren auch- einfach nicht austrocknen lassen.
Leider fressen sie weder Springschwänze noch Trauermückenlarven, dafür sind die Fallen zu klein. Leider! Die Fallen funktionieren mit Unterdruck und erreichen damit die schnellste Bewegung im ganzen Pflanzenreich. Von blossem Auge sieht man davon leider nichts.
Utris hält man deshalb auch eher wegen den Blüten als wegen des Fangmechanismus.
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csilla sipos

*räusper* ich lese hier ja schon sehr lange mit und muss nun sagen das ich aufgrund vieler, (für mich) sehr hilfreicher Beiträge, mich dazu durchgerungen habe mir letztes Jahr ein kleines Minimoor zu bauen. Ich hab 3 Sarracenien! Alle schon einen Winter draussen verbracht [Foto ist forbidden] wird aber nachgereicht.
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csilla sipos

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AngelEyes

Mit dem Überfluten meinte ich nicht, dass man die terrestrischen Arten permanent unter Wasser hält, sondern dass sie es im Sommer auch gern mal mögen ab und zu geflutet zu werden, das Wasser verdunstet sehr schnell im Sommer und somit besteht schnell die Gefahr dass es zu trocken wird. Sie machen sich besser wenn sie sehr nass und warm gehalten werden.
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csilla sipos

@AngelEyes: Hmmm... Das dürfte bei DEM regenreichen Sommer, kein Problem sein
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csilla sipos

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digital_witness

Davon ausgehend, dass es ähnliche Ansprüche wie sonstige Karnivoren haben wird, nahm ich heute dieses seltsame Wesen mit:


Nepenthes-Hybride

Bei der nachträglichen Recherche wurde ich dann eines Besseren belehrt Nun ja, wird schon schief gehen.
Der Standort sollte hell genug sein, direkte Sonne jedoch gibt es lediglich zwei, drei Stunden am Vormittag. Sie steht auf einem Untersetzer gefüllt mit Blähton und Wasser, das deckt hoffentlich den Luftfeuchtebedarf einigermassen ab. Jener Untersetzer steht auf einer kleinen Säule, so dass die Kannen easy rumhängen können.

Ich bin gespannt wie sie sich macht. Nächstes Jahr kommt sie dann so oder so an die frische Luft.

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