Gartengestaltung schwieriger Boden

 
Avatar
Herkunft: Oberbayern // USDA 7…
Beiträge: 1148
Dabei seit: 07 / 2013
Blüten: 895

Perse

Jetzt kann ich nicht mehr editieren...
gut, dann muss ein neuer Beitrag her

Der Gärtner war heute hier.

Hainbuche rot und grün gemischt gibt es nicht, denn das rote ist dann die Rotbuche und die erfüllt nicht die Anforderungen die mir die untere Naturschutzbehörde aufs Auge gedrückt hat.
Okay, wieder was gelernt.

Bezüglich der Mispel hab ich auch gefragt.
Erst hat er mich verwundert angeschaut als ich gefragt hab, ob ich den Baum in meine Streuobstwiese packen kann oder nicht.
Aber dann hat er gleich gesagt dass die Mispel die Anforderungen lt. Auflage nicht erfüllt da ich ausschließlich autochthone Bäume und Sträucher verwenden darf. (Wieder so ein Wort von dem ich noch nie gehört habe)

Aber ich hab ja trotz der Ausgleichsfläche noch einiges an Garten übrig der bepflanzt und begrünt werden will und da darf ich sogar nach Lust und Laune reinsetzen was ich will. Und wenn da nach der ganzen Heckenbepflanzung noch schöne Fleckchen übrig sind, dann kann ich da eine Mispel reinsetzen meinte mein Mann.


Auf alle Fälle wissen wir jetzt wie wir den Boden weiter vorbereiten müssen und in ca zwei Wochen wird das Projekt Bepflanzung dann in Angriff genommen. Yippiee!
Avatar
Herkunft: USDA 7b
Beiträge: 3708
Dabei seit: 01 / 2011
Blüten: 12893

Loony Moon

Jetzt habsch extra gegooglt, was dieses auto Dingens eigentlich bedeutet.
Ich habe bei solchen Fremdworten auch immer einen Heidenrespekt.

Herr/Frau/div. Wiki sagt dazu:

"s autochthone (von altgriechisch αὐτός autós, deutsch ‚selbst‘ und χθών chthōn, deutsch ‚Erde‘), einheimische oder indigene Art bezeichnet man in der Biologie Lebewesen, die im aktuellen Verbreitungsgebiet (Region, Biotop) entstanden sind (sich evolutionär gebildet haben) oder dort ohne menschlichen Einfluss im Zuge von natürlichen Arealerweiterungen eingewandert sind. In der Botanik spricht man beispielsweise bei Bäumen von autochthonen Arten oder bei Rebsorten von autochthonen Sorten.

Demgegenüber stehen allochthone (gebietsfremde, manchmal auch fremdländische) Arten, die durch das Wirken des Menschen in einem Gebiet vorkommen, in dem sie nicht natürlich auftreten."


Jetzt überlege ich die ganze Zeit schon, wie genau man das abgrenzen/eingrenzen möchte. Von der Region her okay, aber zeitlich? Schließlich gibt es Baumsorten/-arten, die schon gefühlt seit zig Jahrhunderten heimisch sind und vor gefühlten Äonen eingeschleppt wurden. Und das betrifft nicht nur Bäume, sondern auch etliche andere Pflanzen und Tiere, ohne die Europa völlig anders aussehen würde. Ist nur so ein kleiner Gedanke meinerseits.

Zurück zum Thema: Wenn die Herrschaften vom Amt schon solch detaillierte Aufstellungen machen, sollte dann aber nicht der "Belehrte" nicht auch deren weitere Hilfe in Anspruch nehmen?? Also nicht nur Vorschriften machen, sondern eben auch praktische Hilfe langfristig angedeihen lassen?
Avatar
Herkunft: Eberswalde, Urstromt…
Beiträge: 5946
Dabei seit: 02 / 2011
Blüten: 500

GinkgoWolf

Hallo

Nachdem ich schon seit einiger Zeit still und interessiert mitlese, muss ich nun auch mal meinen Senf ausstreuen...

Ehrlich, ohne die Definitionsübersetzung, die Loony von wikipedia hat, hätte ich jetzt auch nicht gewusst, was "autochthon" heißt und das, obwohl ich studierte Landschaftsarchitektin bin und es vllt von Berufswegen wissen sollte. Na ja...

Wie Loony schon feststellte, es käme bei dieser Sortierung ganz auf die Definiton an. Meinen wir Regionenspezifisch heimisch oder auf einen Zeitraum bezogen spezifisch?
Denn wenn man es ganz genau nehmen würde, wären unsere Kulturäpfel (und deren Sorten) auch nicht so wirklich einheimisch. Ihr Ursprung liegt nämlich in Asien... sagt zumindest das wiki:
Zitat
Kulturapfel (Malus domestica Borkh.), der Ursprung liegt in Asien. Die Stammformen sind wahrscheinlich der Asiatische Wildapfel (Malus sieversii) und der Kaukasusapfel (Malus orientalis). Zudem werden frühe Kreuzungen mit Malus dasyphylia und Malus praecox angenommen.
Quelle

Richtig einheimisch in dem Sinne ist nur der Holzapfel, aber der ist für eine Streuobstwiese so wie wir sie kennen, nur bedingt tauglich.

Zitat geschrieben von Perse
Bezüglich der Mispel hab ich auch gefragt.
Erst hat er mich verwundert angeschaut als ich gefragt hab...
Vllt hat er erst Mistel verstanden... ich muss meist auch ganz genau buchstabieren, damit wir auch von derselben Pflanze sprechen...

Okay, die Mispel stammt aus Südeuropa bzw. Kleinasien. Sie wurde aber bereits früh von Menschen kultiviert.
Wieder wiki:
Zitat
Kultiviert wurde die Art auch außerhalb ihres natürlichen Areals, so in Mittel- und Südeuropa, im Süden Englands und auf den Kanalinseln.
Quelle

Insofern gehe ich da ganz mit Loony mit und verstehe ehrlich gesagt nicht so genau, warum sich die da so haben...
Außerdem sehe ich in der Mispel (abgesehen von den verwertbaren Früchten) eine tolle Pflanze mit bienenfreundlichen Blüten, bedornten Zweigen (das freut die Vögel bei der Suche nach einem sicheren Brut- oder Schlafplatz) und interessant und dekorativ aussehenden Früchten.
Zitat geschrieben von Perse
Die Mispel würde dann in die Obstwiese als Baum einziehen, oder?
Ich kenne die Mispel eigentlich nur als Strauch bzw. als Großstrauch. Allerdings habe ich auch noch nicht so viele Exemplare gesehen bzw. sehen dürfen. Wird leider auch bei uns eher selten bis gar nicht angepflanzt. Schade eigentlich.
Auch der letzte Strauch, den ich kannte, steht, glaube ich, nimmer. *schnief*

Da die Pflanze recht langsam wächst, kannst du es dir ja überlegen, ob du sie dir als Strauch oder als Baum holen willst. Wobei ich auch sagen muss: bei allen eher langsam wachsenden Pflanzen/ Gehölzen macht sich das in einer größeren Pflanzqualität auch preislich bemerkbar. Ich ziehe mal meinen Katalog von der Baumschule Lorenz von Ehren (4. Auflage) zu Rate:
- ein Hochstamm der Mispel mit einem Stammumfang von 14 bis 16 cm kostet 625 €
- ein Hochstamm gleicher Pflanzstärke eines Kulturapfels bekommst du schon für 265 € ...

Die Unterschiede werden immer markanter, je größer die Pflanzqualitäten sind...
Ich nehme aber an, dass wir sowieso nicht von Hochstämmen, sondern eher von Halbstämmen sprechen?
Die sind überschaubar im Preis. Und mir war es auch nur für's Beispiel wichtig, einfach um zu zeigen, was ich meine.

In der gängigen Baumschule bekommst du die Mispel, wie man sie kennt als kultivierte Wildpflanze, sage ich jetzt mal. Aber wusstet ihr, dass es von der Mispel eigentlich auch kultivierte Sorten gibt?
Schaut mal [url=https://kornelkirsche.eu/sortiment/mispel]>> hier
Avatar
Herkunft: Oberbayern // USDA 7…
Beiträge: 1148
Dabei seit: 07 / 2013
Blüten: 895

Perse

Hallo Henrike,

vielen, vielen Dank für deinen langen und sehr ausführlichen Beitrag. Hat mir wieder viele Punkte zum Nachdenken gegeben

Also Mistel / Mispel kann natürlich sein dass es da Verwechslungen gibt bzw. gab.
Was das nun genau mit diesem "autochthon" (ich kann das Wort ja nicht mal richtig schreiben) auf sich hat, keine Ahnung.
Ich muss gestehen, wir hatten so viel Ärger und Probleme bis wir unsere Baugenehmigung erhalten haben dass ich die Auflagen bezüglich der Bepflanzung nun einfach so hinnehme und das mache. Fertig aus.

Meine Obstbäume sind bzw. müssen sein Hochstamm, StU 8/10 (ich denke, das bedeutet den Sammumfang, oder?)
Und bei den Sträuchern / Hecke hatte ich eine Auswahlmöglichkeit von gewissen Sorten / Arten, da war die Felsenbirne leider nicht mit dabei.
In wiefern die Behörde die Auflangen überprüft kann ich nicht genau sagen. Ich weiß von einem Bekannten der auch eine Ausgleichsflächenbepflanzung (noch so ein ätzendes Wort..) machen musste, dass die da mit einer Drohne drüber geflogen sind und kaputte Sträucher beanstandet haben.
Ich muss die Fläche auf meinem Grundstück auch kennzeichnen dass, falls doch mal jemand zum nachschauen kommt, direkt ersichtlich ist was im Rahmen der Auflagen gepflanzt wurde.
Ich darf die Fläche auch nicht anderweitig nutzen oder verändern nachdem sie seitens der Behörde abgenommen wurde.
Dann gibt es noch eine Reihe weiterer Bedingungen / Auflagen und ganz zum Schluss wird noch festgehalten dass bei Zuwiderhandlungen eine saftige, saftige Strafe fällig ist. Und das will ich ehrlich gesagt nicht riskieren.
Und unsere Naturschutzbehörde ist nach diversen Aussagen auch eines der "genauesten" Ämter. drum mach ich das jetzt auch nach Anweisung / Meinung des Gala-Mannes, der hat damit ja öfter zu tun und kennt die Herrschaften auch genau.


Aber - ich weiß nicht ob ich das überhaupt schon mal erwähnt habe oder nicht.
Wir haben ein sehr, sehr großes Grundstück. Trotz Bebauung und der 650m² Ausgleichsflächenbepflanzung bleibt mir immer noch genügend Garten / Platz übrig, mit dem ich tatsächlich machen darf was ich will.
Da soll auf alle Fälle eine oder zwei Felsenbirnen einziehen, die fand ich als Kind schon immer wunderschön und hab jedes mal eine Hand voll Beeren aus Nachbars Garten stibitzt

Jedenfalls darf da auf alle Fälle die Felsenbirne rein, (die neu vorgeschlagene Art schau ich mir mal an) dann dürfen da die Sachen aus dem Garten meiner Mutter und meiner Großmutter einziehen, nach Corona geh ich mal auf Schatzsuche in den Gärten meiner Schwägerinnen (die haben mir versprochen dass ich da das ein oder andere abstechen darf) und dann mach ich es mir da schön. Und dann darf da die Mispel auch einziehen, da findet sich schon eine Ecke

Grundsätzlich möchte ich dann "meinen" Garten schön aber relativ pflegeleicht gestalten da ich nicht die große Gärtnerin bin sondern mich eher an der Pracht erfreue. Also am liebsten sind mir Stauden / was krautiges die ich lediglich im Frühjahr abschneiden muss. Ich mags auch eher ungefüllt und insektenfreundlich und werde wohl viele Kräuter überall verteilen und die blühen lassen. So sehr mir Rosen gefallen, viele werden bei mir nicht einziehen da ich leider zu wenig Zeit habe um mich mit dem regelmäßigen Ausputzen und eventuellen Krankheiten zu beschäftigen.
Da halte ich es ganz nach dem Ratschlag meiner Oma "die Sachen die schon immer im Bauerngarten gewachsen sind, die halten einfach was aus"


Ich bin euch allen sehr dankbar über eure Tipps und Ratschläge und lese sehr gerne davon!
Und ich hab gemerkt dass ich eure Beiträge in einigen Abständen immer wieder und wieder lesen muss weil ich mir nicht alles merken kann. Ich bin einfach der absolute Garten-Neuling, hatte ja bisher bis auf ein paar Balkonkübeln nichts zum bepflanzen.
Der Garten meiner Mutter ist / war zwar immer wunderschön, aber als ich noch zu Hause wohnte war es mir ehrlich gesagt ziemlich egal was da wächst und wuchert

Liebe Grüße,
Perse
Avatar
Herkunft: USDA 7b
Beiträge: 3708
Dabei seit: 01 / 2011
Blüten: 12893

Loony Moon

Liebe Perse,

Nach dem ich im letzten Jahr Gartenvorständin bei uns in der Anlage wurde habe ich soviel oder auch wenig bei Behörden gelernt, dass ich immer nur sage, wenn die die gleiche Kraft nicht nur in die Kontrolle der Dinge setzen würden ... jedenfalls gibt es eine wunderbare Luftbildaufnahme unserer KGA, wo mal wirklich en Detail alles erkennen kann, was man eigentlich so nie auf dem Schirm hat.

Natürlich können wir dir nur fernmündlich beistehen. Und wenn du sagst, dass du einen eher pflegeleichten Garten anstrebst, dann plündere bei der Verwandtschaft, was nur geht. Ich bin seit bestimmt 5 Jahren am ummodeln unseres Gartens und inzwischen stehe ich (jaja dank Corona) an dem Punkt, wo ich sage, es ist ein Ende in Sicht. So ein paar kleine Lottogewinne für ein paar Stauden wären nicht schlecht, aber was nicht ist, muss eben scheibchenweise dazu kommen. Und manchmal muss man auch ungewöhnliche Wege gehen, indem man zum Beispiel Knoblauch an Stellen setzt, wo man den nun nie vermuten würde.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie dein Garten irgendwann aussehen wird.
Avatar
Herkunft: Oberbayern // USDA 7…
Beiträge: 1148
Dabei seit: 07 / 2013
Blüten: 895

Perse

ja, was heißt "Pflegeleichter Garten" mir ist bewusst dass ein Garten immer Arbeit macht. Aber es gibt ja doch noch einen Unterschied zwischen einem Ziergarten mit vielen außergewöhnlichen Pflanzen die sehr, sehr viel Pflege beanspruchen und doch etwas "einfacheren" Pflanzen bzw. regionalen Pflanzen die nebenbei noch viel für die Umwelt / Tierwelt bieten.

Bei mir ists so, ich habe ein sehr, sehr großes Grundstück was von Haus aus schon einiges an Arbeit (Rasen mähen etc) mit sich bringt.
Zudem bin ich schwanger mit dem dritten Kind, da kommt noch einiges auf mich zu und dann sind mein Mann und ich noch selbstständig was ebenfalls sehr viel Arbeit bedeutet und ich nicht mal drei Wochen Urlaub zum Unkrautzupfen nehmen kann weil es den Kunden ziemlich wurscht ist wie es hinter den Kulissen zu geht, Hauptsache der Laden läuft und sie bekommen ihre bestellte und bezahlte Dienstleistung.

Aber so wie ich mich kenne wird nach und nach mit den Jahren doch das ein oder andere Schmuckstück bei mir einziehen, aber das Schöne an so einem Garten ist ja auch, dass er mit den Jahren wächst und sich verändert. Da finde ich persönlich die fertig angelegten Gala-Gärten in den Baugebieten in denen alle nahezu identisch aussehen ganz, ganz furchtbar


Ich hoffe, ihr versteht was ich meine und worauf ich raus will



Und noch mal zu der Obstwiese:
der Gala-Mann hat mir nun noch mitgeteilt dass er die Pflaume und die Mirabelle aus der Streuobstwiese streichen würde, da die beiden Bäume vom Wuchs anscheinend ganz, ganz anders sind wie die anderen. Stattdessen hat er mir 6 Apfelbäume empfohlen und meinte auch, Pflaume und Mirabelle kann ich ja noch im restlichen Garten pflanzen, Platz hierzu ist genügend vorhanden. Und lt. seiner Aussage mögen die beiden Bäume lieber einen etwas geschützten Platz und die Obstwiese steht ja komplett frei auf dem Platz. Und mit komplett frei mein ich wirklich komplett frei


Sonnige Grüße, Perse
Avatar
Herkunft: Oberbayern // USDA 7…
Beiträge: 1148
Dabei seit: 07 / 2013
Blüten: 895

Perse

Servus zusammen

Viele, viele Gedanken sind mir mittlerweile durch den Kopf gewandert und nun hab ich eine etwas konkrete Vorstellung wie der Rest meines Gartens ausschauen könnte.

Ich wäre Dankbar wenn hier jemand drüber schauen würde. Es ist nicht nach Maßstab gezeichnet, in der Buntstiftkiste meiner Kinder war kein Lineal zu finden

Bezüglich der Sorten/ Pflanzen bin ich noch am Überlegen. Eine ältere Nachbarin hat mir gefühlt 30 "Schöner Garten" Zeitschriften der letzten 15 Jahre zum durchblättern gegeben, da muss ich mich jetzt ausgiebig damit befassen.

Danke schon Mal an euch allen!


Ach ja - bei uns soll alles natürlich sein, keine Schnur geraden Ecken und Kanten, wenige Exoten ... Unser ganzer Stil ist eher rustikal und "altbacken"
IMG_20200418_142556106.jpg
IMG_20200418_142556106.jpg (2.88 MB)
IMG_20200418_142556106.jpg
Avatar
Herkunft: Eberswalde, Urstromt…
Beiträge: 5946
Dabei seit: 02 / 2011
Blüten: 500

GinkgoWolf

Hallo

Zitat geschrieben von Perse
Meine Obstbäume sind bzw. müssen sein Hochstamm, StU 8/10 (ich denke, das bedeutet den Sammumfang, oder?)
Ja, genau.
Ich war mir nur nicht ganz sicher, ob der Begriff bzw. seine Abkürzung hier allseits bekannt ist, deshalb hab ich es etw. deutlicher geschrieben ich hab damit ja von Berufs wegen zu tun, deshalb ist es mir schon geläufig...

StU 8/10 ist ja moderat niedlich! Die Bäume, die wir als Auflagen pflanzen dürfen, haben mindestens StU 14/16cm....
Allerdings sind das Vorgaben, die nur gemäß Baumschutzverordnung (BaumSchVO) umgesetzt werden müssen, insofern hat das auch nur irgendein Schreibtischtäter mal festgelegt.
Man kann prinzipiell auch einen Baum kleinerer Pflanzstärke pflanzen und der wächst dann ggf. auch besser an, als wenn ich einen größeren Baum nehme. Dann habe ich aber eben auch die Arbeit, den Baum zu wässern und zu erziehen, was mir sonst die Baumschule abnimmt.
Und viele Bauherren wollen leider auch große Bäume haben und nicht erst zehn Jahre warten, bis der Baum groß genug ist...
Ansonsten hätte ich nichts dagegen, auch mit kleineren Pflanzstärken zu hantieren. Aber ich bin eben auch nur der Dienstleister...

Wenn man aber schwierigen Boden hat (so wie du mit deinem Lehm), dann sind kleinere Pflanzstärken sogar besser, weil die Bäume sich an die schwierigen Bedingungen besser anpassen können. Bei größeren Bäumen setzt sonst gern der "Blumentopf-Effekt" ein: der Baum wurzelt in der Baumgrube, will mit den Wurzeln raus ins umgebende Erdreich wachsen, merkt da aber, wie schlecht der Boden ist und kümmert vor sich hin. Denn in der Baumschule ist er ja bis dato immer optimal versorgt worden und nun - ausgepflanzt am neuen Standort mit suboptimalem Boden - versagt er.
Deshalb sind regionale Baumschulen an sich auch immer besser als Baumschule xyz aus wo-auch-immer-her, weil die Pflanzen dort eher unter denselben Bedingungen aufgewachsen sind als die anderen, super versorgten.

Aber das kannst du ja alles schlecht kontrollieren, da musst du eben nehmen was kommt.

Zitat geschrieben von Perse
Jedenfalls darf da auf alle Fälle die Felsenbirne rein, (die neu vorgeschlagene Art schau ich mir mal an)...
Schön, wenn ich dir da behilflich sein konnte so soll's sein.

Zitat geschrieben von Perse
...der Gala-Mann hat mir nun noch mitgeteilt dass er die Pflaume und die Mirabelle aus der Streuobstwiese streichen würde, da die beiden Bäume vom Wuchs anscheinend ganz, ganz anders sind wie die anderen. [...] Pflaume und Mirabelle kann ich ja noch im restlichen Garten pflanzen, Platz hierzu ist genügend vorhanden. Und lt. seiner Aussage mögen die beiden Bäume lieber einen etwas geschützten Platz
Da fällt mir bei der Gelegenheit gerade die Kirschpflaume ein... hast du die schon?
Das ist keine Superkreuzung aus Kirsche und Pflaume (auch wenn man es auf den ersten Blick vllt. vermuten könnte ).
Auf botanisch nennt man sie Prunus cerasifera, mancherorts nennt man sie auch Myrobalane.
Optisch würde man vermutlich Mirabelle dazu sagen, aber bei mir heißen nur die Gelbfrüchtigen Mirabellen; die Rotfrüchtigen und Rotpurpurnen nenn ich immer schon Kirschpflaumen.
Sie blühen hübsch weiß und die Früchte sind ausgesprochen lecker. Ich koch sie, wenn ich kann, zu Marmelade. Meist rein, also ohne was anderes drin. Man kann sie auch gut so verputzen, also direkt vom Strauch essen
Der Kern lässt sich allerdings nur schwer vom Fruchtfleisch lösen, das ist für's Marmeladenkochen immer etw. aufwändig... dafür kann man beim "direkt-vom-Strauch-essen" anschließend Kern-weit-spucken veranstalten...

Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich würde sie glattweg auch als Wildobst empfehlen. Ich weiß allerdings nicht, ob man zwei braucht oder ob eine ausreichend wäre (zwecks Bestäubung) oder ob sie sich auch kreuzbestäuben lassen mit Mirabellen (Prunus domestica ssp. syriaca).
"Meine" Lieblingsbäume stehen meist nie alleine, sondern der nächste Bestäubungsnachbar ist keine zehn Meter entfernt.
Dies Jahr werde ich wohl leider nichts oder kaum etw. zu ernten haben. Der letzte Nachtfrost hat den Großteil der Blüten abfallen lassen... *schluchz*

Und was ich mir außerdem auch noch vorstellen könnte (weil ich sie im letzten Pflanzplan auch mal wieder drin hatte): Kornelkirsche oder Gelber Hartriegel (Cornus mas) genannt.
Sieht total hübsch aus, wenn's blüht (der ganze Strauch ist dann gelb) und die Früchte sind auch ganz nett. Für den Frischverzehr vom Strauch wohl etwas sauer, aber Marmelade geht super!
Man kann auch eine Sorte pflanzen, die größere Früchte hat, z.B. die Sorte 'Jolico' oder 'Titus', dann sollte aber für die Bestäubungsleistung noch eine zweite Pflanze gesetzt werden, z.B. die normale, also wilde Kornelkirsche. Und wie ich aus meinem Buch über die Wildfrüchte in Europa lesen kann, brauchen die Pflanzen erstmal Zeit zum Anwachsen, bevor sie nach 8-10 Jahren das erste Mal Früchte tragen.
Nicht jeder mag so lange warten... *hihi*

So, jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben...
Aber wenn ich noch ein bisschen in meinem Buch schmökere bzw. mich in der Umgebung umgucke, was da so wächst an Wildobst und was ich desöfteren verarbeite oder esse, dann fallen mir bestimmt noch viel mehr Sachen ein!
Falls Bedarf bestehen sollte: einfach sagen.
Oder sagen, wenn's reicht oder wenn im Garten kein Platz mehr ist...

lg
Henrike
Avatar
Herkunft: USDA 7b
Beiträge: 3708
Dabei seit: 01 / 2011
Blüten: 12893

Loony Moon

Na das ist doch ein schöner Plan geworden, Perse.

Man erkannt so ziemlich alles, was wohin soll.
Von meiner Seite aus möchte ich dir zwei/drei Dinge aber zum Überlegen geben, die sich langfristig sonst als Schuß ins Knie erweisen.

1) Die Hochbeete sind aus welchem Material geplant? Denk dran, auch das beste Holz ist irgendwann hinüber.
2) Wie sind die Lichtverhältnisse an der Ecke der Hochbeete?
3) Nach meiner Erfahrung werden Hochbeete mit ihren Nährstoffen immer von benachbarten Pflanzen gern mit "angezapft". Die sind meist feuchter und besser mit Nährstoffen versorgt. Unter diesem Aspekt würde ich mir echt überlegen, ob ich Beerensträucher und Hochbeet an die Hecke setze.
4) Was ich auf deiner Zeichnung vermisse ist der Flecken, wo man zum Beispiel Rhabarber (eine Pflanze, die etliche Jährchen auf einem Flecken bleibt) hinsetzen würde.

Alles Gute für dich und deine stetig wachsende Familie. Wann ist es denn soweit?
Avatar
Herkunft: Eberswalde, Urstromt…
Beiträge: 5946
Dabei seit: 02 / 2011
Blüten: 500

GinkgoWolf

Hallo

Ich finde den Plan auch sehr hübsch, Perse!
Und man sieht alles, was an sich ja noch mit das Wichtigste ist.

Ich schließ mich zum Thema Hochbeete mal an Loony an...
Je nachdem, was du drin anpflanzen willst, würde ich solche Hochbeet-Kulturen nach Möglichkeit an die sonnigste bzw. hellste Ecke setzen. Die meisten Gemüsepflanzen und Kräuter wollen und benötigen einfach volle Sonne.
Und Stichwort "Kräuter": ich würde so was immer in Hausnähe vorsehen (vllt wie als Kräuterspirale?), das ist einfach praktischer. Stell dir nur mal folgendes Szenario vor:
Du kochst was und stellst fest: "hmm, jetzt fehlt noch Petersilie.." - willst raus ans Kräuterbeet, draußen gießt es aber in Strömen (okay, stellt sich aktuell grad nicht, aber nur mal angenommen ) - dann willst du ja auch nicht erst in die hinterste Ecke des Gartens gehen, nur um die Petersilie zu holen...

Auch die Materialfrage sehe ich an dieser Stelle wie Loony kritisch. Holz ist irgendwann durchgerottet bzw. sieht irgendwann einfach... bäääh aus! Selbst mit einem Anstrich versehen passiert dir das irgendwann - es geschieht dann nur eben später.
Imprägniertes Holz hat auch nicht die ewige Haltbarkeit, noch dazu kann es sein, dass es später nicht so einfach zu entsorgen ist. Je nachdem, mit was es imprägniert wurde, gilt es vllt sogar als Sondermüll! (Hatten wir bei uns auf einer Baustelle, ich weiß also, wovon ich rede...)

Ich würde ein dauerhafteres Material wählen, z.B. Stein.
Rose hat in ihrem Blog ein sehr interessantes Hochbeet aus Beton-Pflanzringen gebaut: [url=https://green-24.de/forum/blog.php?u=828&b=64]>>hier
Avatar
Herkunft: USDA 7b
Beiträge: 3708
Dabei seit: 01 / 2011
Blüten: 12893

Loony Moon

Hm, Ginko, mit dem Wasserabfluss von der Terrasse und Garageneinfahrt ... ich würde die Fläche lieber mit Gefälle versehen und am Ende eine Sammelrinne für einen Teich/unterirdischen Wasserspeicher vorsehen.
Bei mir im Garten ist der Boden auch ziemlich lehmig. Und wenn es denn mal richtig regnte, so waren wir heilfroh über den Pflasterweg. Wasser floss/fließt weg zum Teich bzw. zum Tor hinaus in die Hecke, dank Hanglage fließt Wasser bei uns in zwei Richtungen. Ist eben halt ein Garten und soviel Wasser kommt da nicht zusammen.
Mein Vater hatte nach der Wende, als endlich der Anschluss an die Kanalisation erfolgte, die alte Sammelgrube zum Wasserspeicher umfunktioniert für das anfallende Oberflächenwasser der Grundstücksdächer. Lediglich im Jahr 2013 (Juni Hochwasser) wurde die so voll, dass der Abfluss in die Kanalisation erfolgte. Wenn ich mich nicht irre, fasst das Ding so um die 8000 Liter ...

Den Hinweis von Gingko bezüglich der Terrasse kann ich nur zustimmen. Ich würde zumindest auf der Nordseite vom Erker noch einen zweiten Sitzplatz vorsehen, zumindest für die Ballermanntage. Meine Terrasse am Gartenhaus bekommt auch von etwa 11 Uhr bis zum Sonnenuntergang volle Pulle Sonne ab. Es bleiben nur die Varianten Sonnenschirm oder Flucht. Einzig eine Thuja (sehr schlank), bringt ein bisschen Schatten kurz am Nachmittag. Ich bin am Überlegen, ob ich irgendwann noch etwas als Schattenspender setze, kann mich aber noch nicht dazu durchringen. Denn ehe der Busch hochgewachsen ist, habe ich vermutlich bereits den Garten aus Altergründen abgegeben. Also lass ich es.
Avatar
Herkunft: Oberbayern // USDA 7…
Beiträge: 1148
Dabei seit: 07 / 2013
Blüten: 895

Perse

Ihr zwei seid der Hammer! Auch wenn mich eure Beiträge hin und wieder beim ersten mal lesen etwas überfordern merke ich doch, dass ich viele Sachen noch gar nicht bedacht oder wieder verworfen habe oder sie schlichtweg als irrelevant befand, was nun doch nicht so ist. Ohne euch würd ich wohl im Chaos versinken oder ohne System irgendwas anpflanzen..


Zur Grundstückslage lässt sich sagen: "landlich" ist gut, "mitten in der Pampa" trifft es besser.
Wir haben im Außenbereich eines kleinen, 90-Seelen Dorfes gebaut, ländlicher geht wohl kaum. Ich hab euch heut morgen ein Foto gemacht, so viel "nichts" ist nahezu rundherum von unserem Haus.
Dementsprechend sonnig (und windig) ist es da wir nur den Schatten haben den unser eigenes Haus wirft. In der Westseite haben wir noch eine Lagerhalle gebaut, diese ist aber ein kleines Stück entfernt und wirft lediglich am späten Nachmittag im Herbst wenn die Sonne schon sehr tief wird längere Schatten. Und im Sommer über das "Kindereck" und hinters Haus kommt dann die Sonne auch nicht mehr, aber da hab ich ja schon Schatten eingezeichnet. Das restliche Jahr über ists eigentlich ziemlich überall Sonnig.

Denmnach sind die Hochbeete recht sonnig. Und die Entfernung zur Terrasse ist nicht so groß wie es wohl auf meinem Plan ausschaut. Es sollen Trittplatten hin kommen, falls ich wirklich bei Regen raus muss. Aber näher an die Terrassee wollte ich die Beete nicht haben da sie einfach in der Zeit in der sie "brach" da liegen nicht sonderlich hübsch sind. Deshalb hätte ich auch an die kleine "Abgrenzung" durch die Beerensträucher gedacht.
Den Rhabarber hab ich tatsächlich vergessen! Der soll unbedingt bei mir einziehen. Ich frag mich, wie mir das passieren konnte. Puh, dann muss ich die ganze "Fressmeile" noch mal neu überdenken. Die Beerensträucher könnten ja auch ans "Kindereck" anstatt der halbhohen Stauden ziehen. Da will ich einfach nur eine kleine optische Trennung haben, ich bin nämlich kein großer Freund davon wenn der Garten nur entlang der Grenze bepflanzt ist. Ich hab gern kleine Ecken zum "sich" verstecken und der Platz gibt es bei uns ja her.
Die Beete selbst sind akutell (hab grad nur zwei Stück) sehr provisorisch aus Pallettenrahmen zusammen gesteckt und mit Folie ausgekleidet (unten Löcher drinnen ja). Mein Mann ist Maurer und früher oder später will/soll/muss er mir aus alten Ziegeln richtige Beete mauern, aber bis das soweit ist... derweil sinds nur die Holzkisten.

Ach ja, ich hätte gerne Himbeeren und Brombeeren. Aber ich hab schon öfter mitbekommen dass man die Dinger später überall hat und so gut wie nie wieder losbekommt. Ist es möglich, diese in Hochbeete zu setzen?
Von "Pflanzen samt Eimern im Garten vergraben" halte ich nichts, ich mag kein Plastik in der Erde vergraben wenn das Mikoplastik durch normalen Müll schon so arg ist. Gibts da ne alternative gute Wurzelsperre? Oder die Beerensträucher dann Richtung Wildhecke pflanzen und wuchern lassen?

Wegen der Terrasse und dem Pflaster. Da wir komplett im Außenbereich sind ist es nicht ratsam wenn Besucherautos hier am Straßenrand parken, da die Autos doch recht schnell vorbei düsen (auch wenns nicht zu viele sind) und somit brauche ich einen Platz für Besucherautos. Dann kommt noch das "Lehm-Problem" hinzu, wenn es dann doch mal regnen sollte, dann steht das ewig in Pfützen. Das mit den Rasengittesteinen haben wir auch kurz besprochen aber wieder verworfen. und nicht vergessen, es ist nicht maßstabstgetreu.
Ach ja, der Herr im Haus ist Maurer bzw. selbstständiger Bauunternehmer. Zwar Hauptsächlich im Bereich Hochbau aber da gehörten teils Pflasterarbeiten auch dazu. Er machts selber und er weiß auch was er tut. Und wir sind beide total entsetzt von den zubetonierten Grundstücken / Gärten, alles grau in grau mit eventuell einem Buchsbäumchen drinnen.
Es ehrt dich und dein Umweltbewusstsein dass du uns darauf hinweist, aber mehr gepflasterten Hof als nötig gibts nicht.

Und Sitzplatz Nordseite/Erker. Puh da muss ich schauen. Mein Mann wollte die Terrasse nur an der Südseite, ich hab mich schon durchgesetzt dass sie ums Eck an die Westseite geht. Wenn ich jetzt noch mit einem Sitzplatz Richtung Norden komme reißt er mir höchstwahrscheinlich den Kopf ab. Also Momentan ist dahingehend nichts geplant. Sollten wir es an den "Ballermanntagen" (den Ausdruck hab ich so noch nie gehört) wirklich nicht aushalten dann denk ich dran zurück und es wird früher oder später dann eh drauf raus laufen...

Bezüglich Legesteinmauer / Trockenmauer. Sowas hab ich mir auch schon sehr schön vorgestellt, sollte aber dann in die Streuobstwiese ziehen, diese befindet sich östlich der Garage. Da ist die Mauer "ab vom Schuss" wenn wir mit der Familie im Garten sind und etwaige Bewohner haben dort ihre Ruhe und werden nicht ständig aufgeschreckt oder von neugierigen Kindern getriezt und ewas grob "beobachtet". Hier und da wird eh der ein oder andere Findling in eine passende Ecke im Garten verteilt, geeignete Exemplare haben wir hier schon rum liegen. Aber danke noch mal für deinen Rat, das hat mir gezeigt dass ich nicht nur Schnapsideen im Kopf habe

In mein Schattenfleckchen hinterm Haus kommt vorerst nur meine Wäschespinne hin
So nach und nach darf da bestimmt das ein oder andere einziehen, aber dazu muss ich die "Schattenverhältnisse" erst genauer kennen. Und ich bin auch ganz ehrlich: ich will es jetzt erst mal vorm Haus und um die Terrasse schön haben, eben die Flecken die ich immer vor Augen habe. Und der Rest muss sich gedulden. Erstens geht einfach nicht alles auf einmal und zweitens ist es auch eine ziemliche Preisfrage. Und ich möchte auch sehen / fühlen wie der Garten wächst und gedeiht. Sonst könnt ich gleich zum Gala-mann gehen und sagen "hier mach mal bitte was hübsches draus" aber ich will da selbst reinwachsen, da ich eben wenig bis keine Gartenerfahrung habe.


So, jetzt raucht mir selbst vom Antworten der Kopf und ich hab den Überblick verloren, aber ich denke dass ich so gut wie alles beantwortet habe.

Ach ja - der Nachwuchs hat sich für Ende Oktober angekündigt, das mit dem "stetig" wachsen hat sich dann aber normalerweise erledigt. Mehr als drei Kinder sind eigentlich nicht geplant. Aber wer macht denn schon Pläne im Leben
IMG_20200419_075259884.jpg
IMG_20200419_075259884.jpg (2.91 MB)
IMG_20200419_075259884.jpg
Avatar
Herkunft: Eberswalde, Urstromt…
Beiträge: 5946
Dabei seit: 02 / 2011
Blüten: 500

GinkgoWolf

Huhu

Ich bin's mal wieder mit meinen super-ausführlichen Antworten...

Zitat geschrieben von Perse
Ihr zwei seid der Hammer!
Das ist doch mal ein schönes Kompliment!
Das zeigt mir immerhin, dass ich niemandem mit meinem Rede- und Mitteilungsfluss auf die Nerven falle. Hatte wenigstens teilweise schon ein schlechtes Gewissen deswegen...
Ich kann mich aber manchmal einfach nicht kurz fassen.

Dein Foto ist ja wirklich "ländlich"!
Das erinnert mich fast an die Grundidee der Historischen Gärten, insbesondere der Landschaftsgärten des Englischen Stils. Da hat man mit ganz cleveren Gestaltungsideen den (eigenen) Garten bis in die freie Landschaft hin ausgedehnt. Sozusagen ein Garten bis an den Horizont!
Mit ganz clever gelegten Sichtachsen und besonderen Punkten, auf die man schaut, ein Kirchturm z.B. oder eine besonders schön anzusehende Baumgruppe... und mit den a-has, falls dir der Begriff schon mal untergekommen ist... Ein a-ha (im englischen auch ha-ha genannt) ist ein vom Garten aus nicht sichtbarer Graben, teilweise auch kombiniert mit einer Umzäunung, die das Weidevieh vom eigenen, "zahmen" Garten fernhält, sie aber optisch näher heranbringt. Es sieht ja auch schön aus, wenn in dem Gesamtbild noch ein paar Schafe grasen...
Das gleiche Prinzip gibt es heutzutage auch in der modernen Zootierhaltung, dem "Zoo ohne Gitter"... aber das nur so am Rande

Ich nehme mal an, dass du mit deinem "altbackenen" Garten keinen Garten nach historischem Vorbild meinst...
Und gemessen an dem vielen Grün, das da so platt in der Gegend liegt, habt ihr wohl eher keine Weidetierhaltung bei euch, sondern normalen Ackerbau.

Aber vllt habt ihr ja trotzdem irgendwelche interessanten Fernpunkte, die man sich anschauen könnte, würde man sie nur ansprechend in Szene setzen... - besagter Kirchturm z.B. oder vllt habt ihr auch eine alte Dorflinde oder so, die man vom Küchenfenster aus sehen kann....
Gerade im Winter, wenn der eigene Garten eher kahl, trist und verlassen da liegt, kann es sich lohnen, wenn man frühzeitig solche Bezugspunkte in die Planung mit einbezogen hat.
Und falls man keine solchen Punkte hat, dann schafft man sich solche. Durch eine Rosenkugel z.B., die man nur dann vom Fenster aus sehen kann, wenn die Sträucher das Laub abgeworfen haben. Ist vllt ein blödes Bsp., aber mir fiel grad kein besseres ein...

Zitat geschrieben von Perse
Das restliche Jahr über ists eigentlich ziemlich überall Sonnig.

Denmnach sind die Hochbeete recht sonnig. Und die Entfernung zur Terrasse ist nicht so groß wie es wohl auf meinem Plan ausschaut. Es sollen Trittplatten hin kommen, falls ich wirklich bei Regen raus muss.
Okay... aber da muss ich dennoch dagegen halten. Denn eure recht nahe stehende Hecke wird ja auch groß und nimmt dann auch einiges an Licht weg. Klar, kann man eine Hainbuchenhecke schmal schneiden (ich habe sogar schon eine 10-20cm schmale Hainbuchenhecke gesehen, die noch nicht mal hüfthoch war!), üblicherweise macht man das auch zweimal im Jahr, aber dennoch...
Selbst wenn dein Plan nicht maßstabsgetreu ist, bliebe summa summarum vllt ein Abstand von 2-3 Metern zu den Hochbeeten. Dann hättest du zumindest das Nährstoffproblem, derer sich die Hainbuchenwurzeln dankend annehmen werden. Und eins kannst du wissen: die Wurzeln einer Hecke findest du, wenn du Pech hast auch noch in einem 4-Meter-Umkreis um die Hecke herum. Da wächst kaum noch was anderes geschweige denn, dass du beim Pflanzen mit dem Spaten in den Boden kommst...
Gut, in der Anfangsphase vllt noch nicht... da ist die Hecke ja noch klein, aber später dann, wenn die sich eingewachsen hat... puh!

Worauf ich aber hinaus will: Ich würde schon etwas mehr Abstand zu der Hecke vorsehen. Aus den von Loony angesprochenen Gründen hinsichtlich Wurzelwerk und Nährstoffe sowie aus "lichttechnischen" Belangen.
Eine hüfthohe Hecke macht ja auch kein Sinn, wenn bei euch wirklich der Wind so durchfegt. Da sollte sie wenigstens schulterhoch sein, eher noch etwas höher... Und alles was oben an Blattmasse etc. vorhanden ist, hast du auch unter der Erde an Wurzelmasse. Und es ist leider immer so, dass die Wurzeln da hin wachsen, wo man sie nicht haben möchte... *seufz*

Zitat geschrieben von Perse
... näher an die Terrassee wollte ich die Beete nicht haben da sie einfach in der Zeit in der sie "brach" da liegen nicht sonderlich hübsch sind. Deshalb hätte ich auch an die kleine "Abgrenzung" durch die Beerensträucher gedacht
Okay, das kommt auf die Sichtweise an.
Viele Kräuter, die ich kenne, sind wintergrün, sprich die sterben nicht komplett ab (sondern behalten das Laub), so wie Lavendel, Thymian, Berg-Bohnenkraut, Ysop, Currykraut oder Rosmarin, da würdest du also auch in der tristen Jahreszeit was von haben bzw. sehen.
Und wenn sie dir in der restlichen Zeit zu kahl sind, dann hindert dich ja keiner daran, eine Gründüngermischung einzusäen. Da gibt es auch verschiedene Lösungen mit Leguminosen wie Klee oder Wicken oder mit anderen Blumen wie Senf, Sonnenblumen oder Büschelschön. Die lockern dann auch den Boden und geben etwas an Nährstoffen zurück, wenn du vorher Starkzehrer wie Tomaten oder Kürbis angepflanzt hast. Und viele der Gründünger sind wahre Bienenweiden!

Zitat geschrieben von Perse
Die Beerensträucher könnten ja auch ans "Kindereck" anstatt der halbhohen Stauden ziehen. Da will ich einfach nur eine kleine optische Trennung haben, ich bin nämlich kein großer Freund davon wenn der Garten nur entlang der Grenze bepflanzt ist. Ich hab gern kleine Ecken zum "sich" verstecken und der Platz gibt es bei uns ja her.
Super Idee!
Hast du übrigens schon mal was von Jostabeere gehört?
Das ist eine Kreuzung aus Johannisbeere und Stachelbeere, vom Prinzip her ist es eine stachellose Johannisbeere von der Größe einer Stachelbeere... - wenn du mir das kleine Wortspiel erlaubst..

"Verstecken" ist das Stichwort...!
Da fällt mir doch glattweg ein, was wir meist als "Standard-Lösung" in den meisten der von uns gestalteten Kitas anbieten: ein Weiden-Tipi.
Bliebe allerdings die Frage, wie es bei all dem Lehm mit dem Grundwasserstand aussieht... Weiden brauchen ja auch Wasser.
Möglicherweise ist es bei euch leider so trocken, dass gar keine Weiden bei euch wachsen mögen...

Aber wer sagt denn, dass man nur aus Weiden Tipis bauen bzw. anpflanzen kann?
Wenn ich an mein Buch "Baumfantasien" denke, fielen mir ganz spontan noch ein paar andere Pflanzen ein, die sich u.U. auch zum Bauen eignen würden...
Hainbuchen sind ja schnittverträglich, die wachsen aber an sich nicht soo schnell, außerdem habt ihr die schon ausreichend in eurer Hecke. Vllt würde das Bauen auch mit Lindenschösslingen gelingen...??
Da muss selbst ich noch mal genauer drüber nachdenken!

Zitat geschrieben von Perse
Mein Mann ist Maurer und früher oder später will/soll/muss er mir aus alten Ziegeln richtige Beete mauern...
[...] der Herr im Haus ist Maurer bzw. selbstständiger Bauunternehmer...
Perfekt!
Der GG ist Handwerker oder Zimmermann oder überhaupt im Baugewerbe tätig - dann hat man/ frau ausgesorgt!

Gerade die Hochbeete aus alten Ziegelsteinen find ich ja super!

Zitat geschrieben von Perse
... ich hätte gerne Himbeeren und Brombeeren. Aber ich hab schon öfter mitbekommen dass man die Dinger später überall hat und so gut wie nie wieder losbekommt. Ist es möglich, diese in Hochbeete zu setzen?
Von "Pflanzen samt Eimern im Garten vergraben" halte ich nichts, ich mag kein Plastik in der Erde vergraben wenn das Mikoplastik durch normalen Müll schon so arg ist. Gibts da ne alternative gute Wurzelsperre? Oder die Beerensträucher dann Richtung Wildhecke pflanzen und wuchern lassen?
Liebe Perse, es gibt doch auch "zahme" Brombeeren, die wuchern nicht so. Zumindest haben meine Eltern eine zahme, dornenlose Brombeere im Garten und die bleibt brav am Platz.
Bei den Himbeeren ist es vermutlich ähnlich, denke ich.
Allerdings sind die leckersten Sorten meist diese schönen, alten Sorten, die eben auch am stärksten wuchern. Da muss man sich dann wohl entscheiden: für den Geschmack oder für das Nicht-wuchern...

Hmmm... selbst die Rhizomsperren für Bambuswucherer sind aus einem Plastikgemisch, soweit sich das aus dem Namen HDPE oder PEHD ablesen lässt... aber vllt wuchern Broms und Hims nicht gar so schlimm?
Man müsste wissen, wie tief die Wurzel bzw. Wurzelausläufer der Beeren reichen. Das weiß ich leider nicht...
Ich könnte mir aber vorstellen, dass eine mit Rasenkantensteinen eingefasste Parzelle als Wurzelsperre ausreichen könnte. Die Rasenkantensteine werden auch nicht einfach so gesetzt, sondern stehen in der Regel in einem Betonfundament, da kommen also schon so ca. 30cm Tiefe zusammen... das könnte ausreichen.
Und wenn sich doch ein paar Ausläufer auf der anderen Seite blicken lassen, bliebe ja immer noch der gute alte Rasenmäher...

Zitat geschrieben von Perse
Wegen der Terrasse und dem Pflaster. Da wir komplett im Außenbereich sind ist es nicht ratsam wenn Besucherautos hier am Straßenrand parken, da die Autos doch recht schnell vorbei düsen (auch wenns nicht zu viele sind) und somit brauche ich einen Platz für Besucherautos. Dann kommt noch das "Lehm-Problem" hinzu, wenn es dann doch mal regnen sollte, dann steht das ewig in Pfützen. Das mit den Rasengittesteinen haben wir auch kurz besprochen aber wieder verworfen.
Ah ja, okay.
Dann ist das auch geklärt und wird von mir nicht weiter beanstandet...
Da sind mir an der Stelle wahrscheinlich auch ein bisschen die Pferde durchgegangen *kopfschüttel*

Zitat geschrieben von LoonyMoon
... mit dem Wasserabfluss von der Terrasse und Garageneinfahrt ... ich würde die Fläche lieber mit Gefälle versehen und am Ende eine Sammelrinne für einen Teich/unterirdischen Wasserspeicher vorsehen.
Dann, liebe Perse, gehe ich aber mit der Idee von Loony mit und schlage dir auch so einen unterirdischen Wasserspeicher vor.
Mein Vati wollte auch mal so ein Ding haben, aber nachträglich im Garten vergraben, ist schlecht...
Ihr dagegen habt ja noch die Möglichkeit, denn ihr habt ja bisher noch kaum Garten. Und das ist ja schon eine größere Maßnahme, da braucht man Platz für, denn der ganze Bodenaushub, der für die Zisterne ausgehoben wird, muss ja auch irgendwo gelagert werden...
Und gemessen an den derzeitigen Trockentagen, die wir nun schon wieder haben, könnte man auf die Weise die eigene Wasserrechnung für die Gartenbewässerung ein bisschen drücken.

So, jetzt ist das schon wieder eine ganze Menge geworden...
Es ist aber auch so, dass wenn ihr viel antwortet, dann kommen mir plötzlich zig Ideen und die wollen alle erzählt werden. Kleine Ideen-Plantage...

Aber nun seid ihr wieder dran!

lg
Henrike
Avatar
Herkunft: USDA 7b
Beiträge: 3708
Dabei seit: 01 / 2011
Blüten: 12893

Loony Moon

Ui ... da kannste ja zugucken, wie sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.
Danke übrigens für die Blümchen ... und letztendlich können wir dir doch nur Ratschläge geben.

Heute hat übrigens mein Göttergatte sich verdient gemacht, unsere Gartenumgestaltung kam einen Schritt weiter. Zwar unter der Opferung des Axtstiels ... aber zwei Tannenstümpfe sind beseitigt und ich kann mein Projekt Hangbegehbarkeit besser realisieren.

So, nun zu deinen Gedanken ...

Klaro ist das mit dem Plastik Mist. ABER: wir haben im letzten Sommer ein altes, zerfallenes Hochbeet komplett aufgelöst, alte Wassertonnen an diese Stelle platziert und das sind die neuen Hochbeete. Upcycling.
Vielleicht kannst du wirklich dann die Wucherhim/brombeeren nur durch den Rasenmäher eindämmen. Fakt ist aber auch, hier muss ich wieder meinen Vater bemühen, dessen Himbeeren sich am wohlsten fühlen, wo sie eigentlich nicht wachsen sollten. Nämlich unmittelbar am Teich. Frechdachse, die sich sonstwo ausbreiten werden ebenfalls durch den Rasenmäher kurzgehalten.

Das mit der Sonne ... warte mal ab. Vielleicht hat dein Göttergatte doch sehr schnell ein Einsehen, dass ein weiterer Sitzplatz etwas schattiger vielleicht doch nicht sooo übel ist. Heute Nachmittag war jedenfalls unser Sonnenschirm sehr notwendig. Mit der Windanfälligkeit bis zum Hochwachsen der Hecken müsstet ihr leben oder eben solche Windfangmarkisen installieren.

Ginko schrieb ja auch, dass Hecken eben ziemliches Wurzelwerk bilden. Nervig, aber auch eben notwendig. Mein Gartennachbar hat vor 35 Jahren Hainbuchen gesetzt, um einen Windbrecher zu haben ... und hat die nie geschnitten. Mittlerweile sind das Bäume. Frag nicht, wo ich die Wurzeln finde. Ich bin nur froh, dass wir zu einer noch vertretbaren Zeit selber etwas an die Stelle setzten, was wenigstens wuchs, der Hibiskus, der vor 15 Jahren gepflanzt wurde, der mickert noch immer ...

Und die Geschichte mit dem unterirdischen Wasserspeicher hätte vielleicht auch den kleinen Vorteil, dass der Aushub zu einer Art Schutzwall geformt auch einen Blickpunkt bilden kann. Bepflanzter Blickpunkt ... natürlich. Da würde ich zum Beispiel eine Rose vorsehen, deren Winterranken bereift ja auch ein Blickfang sind. Und ein dekorativer größerer Stein/Felsblock würde ebenfalls die Augen "einfangen".

Klaro sind alle Planungen ziemlich geldintensiv ... aber selbst wenn man nur einen Teil erstmal realisiert, möchte man ja nicht nach 10 Jahren erneut Handanlegen.
Avatar
Herkunft: Eberswalde, Urstromt…
Beiträge: 5946
Dabei seit: 02 / 2011
Blüten: 500

GinkgoWolf

... okay, da schließ ich mich mal an...

Aber ich versuche mich dieses Mal kurz zu fassen. Der Abend ist ja nicht so lang, so kurz vor der neuen Arbeitswoche

Zitat geschrieben von LoonyMoon
ABER: wir haben im letzten Sommer ein altes, zerfallenes Hochbeet komplett aufgelöst, alte Wassertonnen an diese Stelle platziert und das sind die neuen Hochbeete. Upcycling.

Solche Regentonnen-Hochbeete hat Rose auch gebaut gehabt: [url=https://green-24.de/forum/blog.php?u=828&b=68]>> hier
Oder wenigstens mehr als zehn Jahre...

lg
Henrike

Ähnliche Themen

Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.