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(Und da hab ich mich wieder gefragt, wo denn die liebe Henrike steckt???)
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Hier bin ich.
Hatte viel zu tun; wenig Zeit und dank eines gemeuchelten und nicht mehr vorhandenen Blogs auch zwischenzeitlich einfach keine Lust mehr.... (waren immerhin fast 200 Beiträge, die ich da aufwändig zusammengesammelt hatte...)
Na ja, heute den PC angemacht, den Browser aktualisiert und dachte, schaust trotzdem mal rein...
Das zur Vorrede, der Rest steht alles im Thread "Vermisste User".... - wer sich also für alle anderen Beweggründe und Umstände interessiert, der sei dorthin verwiesen.
Jaaaa....
Bezüglich der papiernen Gartenplanung hinsichtlich Lehmboden bin ich zu nix gekommen. Es gibt also noch immer keinen Pflanzplan (und wird wohl auch keinen geben, denn ich schaff's zeitlich einfach nicht).
Aber Pflanzen als Vorschläge, die Lehmboden vertragen, die kann ich machen!! *großesGrins*
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Astilbe chinensis var. taquetii 'Purpurlanze' - Rote Kerzenspiere
Staude
- ca. 100cm hoch
- eine verhältnismäßig robuste Astilbe, die eingewachsen sogar recht trockenheitsverträglich ist
- frischer Boden ist ihr auch lieb
- sie macht kurze Ausläufer und sich etwas breit
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Carex grayi - Morgenstern-Segge
Gras
- ca. 60-80cm hoch
- Kuriosum! - die Fruchtstände sehen wirklich wie kleine Morgensterne aus und eignen sich für die Trockenbinderei
- sie ist wintergrün, sprich man sieht in milden Wintern auch noch was von ihr
- sie ist anpassungsfähig und mag alle frischen bis nassen Standorte!
- sie ist horstig, bleibt am Platz, kann sich aber an ihr zusagenden Standorten aussäen
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Centaurea dealbata - Kaukasus-Flockenblume
Staude
- ca. 80cm hoch werdend
- treibt Ausläufer und macht sich gerne breit!
- man kriegt sie nach einem Rückschnitt zur Wiederblüte
- mag sonnige Standorte auf trockenen bis frischen Böden
- kleine Anmerkung von mir: sie braucht definitiv Platz! - in Töpfen gedeiht sie nicht oder kränkelt dort nur und ich hatte den Eindruck als ob sie Nährstoffe mag...
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Centaurea montana - Berg-Flockenblume
Staude
- liebe Perse, die hast du bereits, du nennst sie immer "Kornblume" - wir hatten das Thema schon mal...
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Crocus tommasinianus - Elfen-Krokus
Geophyt
- recht "lütt" mit ca. 10cm Höhe
- verträgt eingewachsen am Standort in gewissem Maße Trockenheit
- verwildert gern und reichlich! - über Tochterzwiebeln und Aussaat
- blüht früh (Feb-März), ist sehr bienenfreundlich (auch Wildbienen mögen sie gern!)
- man rechnet für flächiges Pflanzen ca. 400 Zwiebeln pro qm, alle 5-10cm
- empfehlenswerte Sorten außer der reinen Wildart sind:
> 'Ruby Giant', sehr großblütig, tiefes blauviolett, sehr vermehrungsfreudig, wenn auch nur über Zwiebeln (ist steril, bildet keine Samen aus)
> 'Barr's Purple', ein Zwischending zwischen 'Ruby Giant' und der Wildform was die Blütengröße angeht, ist eine eher rotviolette Sorte, sät sich aus und verwildert gern sowohl über Aussaat als auch Zwiebeln
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Echinops bannaticus - Bannat-Kugeldistel
Staude
- ca. 100cm hoch
- möchte Sonne
- kommt auch mit Lehmböden klar
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Leonurus cardiaca - Herzgespann
Staude
- ca. 100cm hoch
- frischer Boden wird bevorzugt
- ist eine heimische Wildstaude, deshalb sehr wertvoll für Wildbienen und Hummeln
- sie mag sogar Lehmboden, der tonige Anteile hat (also noch "dichter" und schwerer ist)
- man braucht zwei Pflanzen pro qm
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Leucojum vernum - Märzenbecher
Geophyt
- ca. 20-30cm hoch
- möchte eher frischen Boden haben
- man sollte ihn direkt pflanzen, weil er trockene Lagerung nicht verträgt!
- es kann sein, dass er sich etwas "mäkelig" gibt und im ersten Jahr nach der Pflanzung nicht blüht; dann muss er sich erst an den Standort gewöhnen
- mit Lehmboden hat er eher kein Problem, es darf auch gern humos sein
- man rechnet mit 100 Zwiebeln pro qm, will man sie flächig pflanzen und setzt sie alle 10-20cm
- er blüht im zeitigen Frühjahr, meist nach dem Schneeglöckchen oder manchmal auch zeitgleich mit ihm (Feb-März)
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Liatris spicata - Prachtscharte
Staude
- ca. 60-80cm hoch
- blüht etwas "kurios", nämlich von oben nach unten; je nach Sorte weiß oder rotviolett/blauviolett
- sie ist eine prima Bienenweide! - Schmetterlinge lieben sie auch
- sie mag es gern frisch bis feucht; wichtig wäre ein Schutz vor Winternässe!
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Miscanthus sinensis 'Kleine Silberspinne' - Chinaschilf
Gras
- ca. 110 cm hoch
- treibt spät aus (erst ab Mai etwa)
- wächst kompakt, straffer Wuchs
- Blätter sind sehr schmal
- ist sehr reichblütig (Aug-Sept), dabei stehen die Blütenstände nur wenig über dem Laub
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Narcissus 'Mount Hood' - Weiße Trompeten-Narzisse
Geophyt
- ca. 45cm hoch
- ist robust, anpassungsfähig und langlebig
- liebt humosen, nahrhaften Boden, der definitiv frisch sein sollte (Trockenheit mag sie nicht)
- sie kann auch mit Halbschatten zurechtkommen (Sonne geht natürlich auch)
- man rechnet ca. 25 Zwiebel pro qm, im Abstand von 20-30cm
- die Blüten sind für Insekten zugänglich, allein der Nektar- und Pollenwert ist nicht soo hoch und zeitgleich blühen meist schon andere ergiebigere Futterquellen, z.B. Weiden (März-April)
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Panicum virgatum - Ruten-Hirse
Gras
- je nach Sorte zwischen 60 und 140cm hoch werdend
- möchte Sonne haben
- mäßig trockener bis frischer Boden wäre gut
- treibt spät aus (ab Mai etwa)
- ist eine imposante Gestalt, gut als Solitär oder in kleinen Grüppchen (max. zu dritt)
- Menge der Pflanzen ist abhängig von der Größe der Pflanze: bei großen Sorten eher nur eine bis max zwei Pflanzen pro qm; bei kleinere können es auch bis drei Pflanzen sein
- der Wuchs ist abhängig von der Sorte, schöne Sorten sind z.B.:
> 'Hänse Herms', wächst kompakt, ist standfest, ca. 100cm hoch, die Blattspitzen sind rötlich, ab Aug setzt die Herbstfärbung ein (rötlich, von den Spitzen an)
> 'Rehbraun' (Syn. 'Rotbraun'), das Gegenteil zur oben genannten Sorte, wächst eher locker, ca. 120cm hoch, die Blattspitzen verfärben sich rotbraun im Herbst
> 'Heavy Metal', wächst sehr straff aufrecht, wird ca. 130cm hoch, Blätter sind blaugrünlich bereift
> und noch viele, viele mehr...
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Phlox paniculata - Stauden-Phlox
Staude
- je nach Sorte bis 120cm hoch
- verträgt erstaunlich gut Lehmboden (kommt teilweise sogar auf eher schweren Muddeböden zurecht)
- möchte sonnig bis halbschattig stehen
- frischer bis feuchter Boden ist ihm recht
- er blüht in den schönsten Farben! - von weiß über rosa und pink bis violett ist (fast) alles dabei!
- beachten sollte man lediglich, dass alle blauhaltigen Farbtöne empfindlich auf Trockenheit oder starke Wärme/ Hitze/ Sonneneinstrahlung oder beides zugleich reagieren! - da sollte man besser robustere Sorten setzen - zu empfehlen sind laut Foerster Staudenkatalog und Gaissmayer:
> 'Anne' blüht weiß, duftet, ist gut standfest und gesund
> 'Bright Eyes' blüht rosa mit rotem Auge, ist anpassungsfähig an den Boden und im eingewachsenen Zustand relativ trockenheitsverträglich
> 'Prospero' blüht hellviolett mit weißer Mitte, duftet stark, ist im Verhältnis zu anderen "blaublütigen" Sorten recht robust, kann aber in eher kühlen regenreichen Regionen und in Kombi mit schweren Lehmböden sehr üppig in puncto Wuchs und Blüte sein
- noch eine Anmerkung von mir: meine Eltern haben Stauden-Phlox im Garten und dieses Jahr Unmengen Nacktschnecken im Garten gehabt (wieder mal
), aber den Phlox haben sie nicht angerührt!
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Sporobolus heterolepis - Tautropfengras
Gras
- Höhe ca. 60cm
- treibt spät aus (erst ab Mai)
- die Blätter sind schmal, der Blattschopf überhängend bis liegend; färben sich im Herbst gelb bis hell kupfern
- die Blüte duftet süßlich (als einziges Gras!)
- die Pflanze mag Lehmböden! - sie können mäßig trocken bis feucht sein, da gibt's keine Probleme!
- sie möchte sonnig stehen
- toll sehen flächige Pflanzungen aus, aus denen sich Blütenstände von Stauden herausstrecken:
Sporobolus heterolepis mit Echinacea
- man rechnet mit ca. 7-9 Pfl. pro qm; Pflanzabstand ca. 40cm
- sie wächst horstig, macht also keine Ausläufer und bleibt am Platz
So..... das wird dir wohl nun wieder ordentlich zu denken geben, liebe Perse, denke ich....
Und der Beitrag ist schon wieder so lang.... herrje!
Dann muss ich mich jetzt kurz fassen!
Der Baum treibt mich noch um, der am Eingang....
Linde ist okay, aber 'ne Sommer-Linde würde ich nicht empfehlen.
Sommer-Linden haben Probleme mit der Kombi aus Trockenheit und Hitze, außerdem werden sie meist deutlich stärker von Blattläusen heimgesucht als z.B. die Winter-Linden (wobei auch diese nicht verschont werden).
Desweiteren haben sie Probleme mit Streusalz (aber da sind ja fast alle Bäume mehr oder weniger empfindlich).
Nein, was mich neben der Läusegeschichte so abtreibt von der Sommer-Linde ist die Tatsache, dass sie eher kühl-feuchte Lagen bevorzugt (ist ein Baum der Hartholz-Aue) und bei euch ist ja alles recht offen, aber keine Gewässer in der Nähe, nur Acker, Wiesen und die Straße....
Die Winter-Linden haben trotz entgegengesetzter Behauptungen auch mit den Blattläusen zu kämpfen, auch wenn manche Stimmen sagen, die Läuse mögen die relativ glatten und eher kleinen, "harten" Blätter nicht...
Die einzigen Linden, die von Läusen verschont werden, sind Silber-Linden (Tilia tomentosa), diese haben eine wollfilzige, silbrigweiße Blattunterseite, die die Läuse schlichtweg nicht mögen!
Silber-Linden werden riesig groß, brauchen viel Platz (selbst die Sorte 'Brabant' wird nicht wirklich kleiner) und sie machen eine sehr dunkle Krone (sind aber deshalb auch prima Schattenspender).
Noch so eine Behauptung, die nicht stimmt: der Nektar der Silber-Linden ist NICHT GIFTIG für Insekten!
Diese Behauptung ist eine Fehleinschätzung, weil man im Sommer häufig tote oder sterbende Hummeln unter den Silber-Linden fand und dachte deshalb, dass der Nektar giftig sei.
Fakt ist: Silber-Linden blühen recht lange, produzieren aber nur eine bestimmte Zeitspanne lang Nektar und duften aber die ganze Zeit über (auch wenn sie kaum noch Nektar haben)! Hummeln, Bienen und Co., die über sommers wenig oder kaum noch Nahrung finden, riechen diese Nektarquelle über Kilometer, fliegen dorthin, sind vllt schon mehr oder weniger ausgehungert und finden dann zu wenig Nektar vor und sterben deshalb! - und nicht weil der Nektar giftig ist....
Wenn du dir also noch Gedanken zu dem Baum am Eingang machen kannst, dann denke noch drüber nach.
Eine Sommer-Linde empfehle ich jedenfalls nicht (reinen Gewissens)!
Die Esskastanie (oder Marone) fand ich auch ganz gut. Typisch sind diese Bäume für die Pfalz, dort werden sie wegen ihrer Maronen angebaut und liefern einen sehr tollen, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftigen, weil herzhaft würzigen Honig.
Ich für meinen Teil esse diesen Honig gern und Esskastanien wachsen sogar im Tiefland, hier bei uns in Eberswalde stehen sie überall am Finowkanal. Der Klimawandel trägt da wohl auch seinen Teil zu bei.
Vielleicht fallen mir noch andere Bäume ein, darüber muss ich erstmal nachdenken....
Das mache ich nicht mehr heute.... *lach*
Bis demnächst mal wieder.
lg
Henrike