Hallo,
auch ich habe eine cycus vor ca. einem Jahr erworben. Die Pflanze hat 100 € gekostet , ist etwa 80 cm hoch und hat einen Durchmesser von ca. 110 cm. Es handelt sich sicherlich schon um eine ältere Pflanze.
Ich hatte auch Probleme dahingehende, da ich anfangs den cycas direkt auf dem Boden stehen hatte. Mit der Fußbodenheizung konnte er sich nicht anfreuden, sodaß mehrere Wedel gelb wurden, abgestorben sind und ich diese dann auch entfernt habe.
Bei einer so alten Pflanze treten m.E. Folgen falscher Pflege recht spät in Erscheinung, sodaß man bei Änderungen des Pflegeverhaltens einen längeren Beobachtunszeitraum einbeziehen muss.
Kurzum, ich wußte mir bis vor kurzem keinen Rat mehr, da ich sämtliche Tipps versucht hatte, keiner jedoch richtig hilfreich war, da immer mehr Wedel sich "hängenließen". Ich habe regelmäßig mäßig gegossen, was wohl nicht exakt das richtige war. Das ständige Ausprobieren kostete meine cycus seit ich Sie habe ca. 20 Wedel, die ich entsorgen durfte und sämtliche Wedel hingen fast leblos herunter.
So bin ich derzeit mit der Pflege am erfolgreichsten:
- die Pflanze steht in einem Glaserker im Wohnzimmer bei ca. 23 Grad von morgens bis fast zum Sonnenuntergang in der direkten Sonne.
- ich habe einen großen Übertopf aus Bast besorgt, welcher innen mit Folie ausgestattet ist, damit kein Wasser auslaufen kann. In diesen Topf habe ich kopfüber einen kleinen Tontopf gestellt, auf welchem wiederum der Topf mit der eingepflanzten Cycas steht, damit keine Staunässe entstehen kann.
- ich gieße die Pflanze jeden zweiten Tag mit ca. einem Liter Wasser, einmal im Monat kommt eine Deckelfüllung Substral mit ins Gießwasser
- entgegen den anderen Meinungen sollte der gesamte Gießvorgang ins Zentrum des Stammes, also zwischen den Wedeln in der Mitte erfolgen. Das überschussige Wasser läufte dann am Stamm herunter in die Erde.
- die Erde ist bei mir dann immer leicht feucht, Staunässe kann sich auf Grund der genannten Aufstellung der Pflanze nicht ergeben.
- Berührungen mag die Pflanze übrigens nicht, man sollte Sie so stellen, dass man nicht mit vorbeilaufen ständig an den Wedeln streift.
- Woll- oder Schmierläuse hatte ich auch mal übertragen, diese breiteten sich jedoch nicht aus, ich denke, daß die Pflanze einen eigenen Abwehrmechanismus besitzt. Dies merkt man auch wenn man von einem Wedel gepikst wird. Es juckt einen etwas an der Stelle. Im Übrigen habe ich Antiläusegranulat ringsum den Stamm auf die Erde verteilt (sparsam!), sodass beim Giessen, das vom Stamm abfließende Wasser immer etwas Granulat löst und mit in die Erde transportiert.
Nasse Füsse mögen überhaupt die wenigsten Pflanzen, deshalb würde ich auch ein giessen "von unten" vermeiden. Lieber etwas mehr von oben, damit das Wasser das Erdreich durchströmt.
Zwischenzeitlich ist meine Cycus in einer Rehabilitationsphase und die Wedel richten sich wieder richtig lebhaft auf und man hat den Eindruck, dass die Pflanze sich freut
Die Vorgehensweise entspricht nur meinen Erfahrungswerten, da ich kein Botaniker bin, kann ich auch nicht konkrete Aussagen machen, weshalb dem so ist.
Ich habe wie erwähnt schon sehr viele Tipps ausprobiert, selbst diverse Gärtnerbetriebe konnten mir nicht sagen, wie die optimale Pflege aussieht (einige faselten immer noch was von Palmen, obwohl ich mehrmals verbesserte, dass der cycus keine Palme ist).
Ich hoffe, ich konnte euch bei der Rettung eurer Pflanzen etwas weiterhelfen und drück euch den grünen Daumen. Anbei übrigens ein Bild von meiner cycas (eben geschossen).
Gruß R.Maier