Moin,
viele Tulpen benötigen eine starke Trockenruhe im Sommer, um ihre Blütenanlagen auszubilden. Das gilt vor allem für die großblütigen Sorten, die von Arten abstammen, die aus den zentralasiatischen Steppen und Halbwüsten stammen. Sie haben im Frühjahr viel Wasser (Schmelzwasser aus den Bergen, Regen) und Nährstoffe (super Lehmboden dort), einen heissen, trockenen Sommer, einen kühleren, nicht ganz so feuchten Herbst (wieder etwas Regen) für die Wurzelbildung und einen kalten, trockenen (weil der Regen als Schnee liegenbleibt) Winter. An diesen Wechsel haben sie sich angepasst.Wenn man ihnen einen nährstoffreichen, im Sommer trocken-warmen Standort bieten kann, kann man sie drinlassen. Meine Eltern haben die Baumscheibe einer Quitte mit Triumph-Tulpen bepflanzt und jedes Jahr kommt dort der Rasenschnitt drauf. Das sorgt für die Nährstoffe und die Sommerwärme (Wärme durch Fäulnis). Durch die Wurzeln der Quitte, die im Sommer das Wasser von den Tulpenzwiebeln fernhält, haben sie ihre Trockenruhe. Diese Tulpen halten sich dort seit 13 Jahren und bilden schon einen schönen blühenden "Rasen". Sie haben sich ungefähr verdreifacht.
Ein Pflänzchen, das sicher viermal in eine Lilienblüte passt, ist Acis autumnalis, die Herbst-Knotenblume. Ausgesät aus Samen aus der Algarve, habe ich jetzt schon einen schönen Bestand. Dieses Jahr blühen alle 25 Zwiebeln mit mehreren Blütenschüben. Dieser Typ ist leider nicht sehr frosthart (habe ich schon probiert), gehört also ins Kalthaus.