@ Barbara,
Dein(e) Sandy war ein Charakterkopf mit wissendem Blick. Wunderschönes Tier.
@ alle
Ja, so spielt das Leben .....
Im September ist mein Sonny überfahren worden (habe davon berichtet) und ich denke täglich an ihn. Niemand kann ihn ersetzen, aber das Leben geht weiter.
Jetzt hat man mir offensichtlich ein neue Aufgabe übertragen.
"Frieda" füttere ich seit etwa 2 Jahren täglich abends an meiner Schutt-Tonne. Sie nahm das Fressen dankbar an, ließ sich sogar mal ab und zu streicheln - dann war sie die Nacht über wieder weg, um am nächsten Abend wieder an der Tonne auf ihre Mahlzeit zu warten.
Das hat sich vor etwa 3 Wochen geändert. Plötzlich folgte sie meinen Lockrufen und kam ins Treppenhaus zum Fressen. Danach lief sie wieder weg. Das ging eine Weile so weiter. Wir (mein LG und ich) haben uns überlegt, wie wir sie dazu bringen könnten, wenigstens im Treppenhaus zu schlafen, da es kälter wurde und wir den Eindruck hatten, sie hätte kein Zuhause und trieb sich die ganze Nacht nur draußen herum, schlief manchmal unter unseren Hecken im Vorgarten.
Es wurde kalt und vor etwa 2 Wochen lief sie nicht gleich nach der Fütterung weg, sondern blieb bei offener Haustüre im Treppenhaus sitzen. Ich holte eine kleine Wanne und legte ein altes Handtuch hinein. Aber sie verschmähte es, sondern schlief nach dem Fressen ein paar Stündchen auf der Fußmatte, dann verschwand sie wieder durch den Türspalt, den ich gelassen hatte, nach draußen.
Irgendwie mußte ich sie dazu bringen, daß sie durch den Keller in den Garten hinter dem Haus lief und von dort aus wieder ihre Streifzüge unternahm.
Wieder ein paar Tage später schloß ich einfach hinter ihr die Haustüre (immerhin zog die ganze kalte Luft durch das Haus, solange sie sich dort aufhielt), öffnete stattdessen die Kellertüren einen Spalt und wartete an meinem Fenster zum Garten ab, was denn nun passieren würde. Sie zog nach einer Weile wirklich durch den Garten ab.
Schon am nächsten Tag, kam sie auch durch den Garten ins Haus und von da an legte sie sich auch in die bereitgestellte "Schlafwanne". Nachts schaute ich ein paarmal ganz leise nach ihr - sie bemerkte dies nichteinmal, sondern lag eingerollt in ihrem warmen Bettchen.
Das Ergebnis der Geschichte: Seit gut einer Woche lebt sie in unserem Treppenhaus, benutzt brav das bereitgestellte Katzenklo, schaut schon mal neugierig in die Wohnung, wenn mal die Türe offensteht. Meine beiden anderen Katzen kommen ihr sehr wohlwollend entgegen, doch sie zieht sich scheu zurück. Unseren Hund hatte sie schon bedenkenlos ins Herz geschlossen, als sie noch draußen lebte.
Heute habe ich festgestellt, daß sie keine Krallen mehr hat. Jetzt kann ich auch nachvollziehen, warum sie so scheu ist: sie weiß, daß sie sich nicht wehren kann. Inzwischen gehört sie zu unserer Familie, denn wir gehen davon aus, daß sie nun wirklich ein Zurückbleibsel einer amerik. Familie ist, die in die Staaten zurückgegangen ist. Sie hat aber jederzeit die Freiheit zu kommen und zu gehen, wie und wann sie will.
Das tut sie aber nicht. Sie hat das Streunen aufgegeben, liegt den ganzen Tag in ihrem Bettchen und genießt offenbar die Ruhe und die Geborgenheit, die sie draußen nie hatte.
Liebe Grüße, Ruth
(Sorry, Bildqualität ist schlecht wegen des Dämmerlichts)