Rückschnitt Säuleneiche

 
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Gartenfuchs

Hallo und Guten Morgen aus dem Rhein-Main-Gebiet!

Wir haben in unserem Garten, an der Grenze zum Nachbarhaus, zwei Säuleneichen stehen. Sie sind ca. 6 oder 7 Jahre alt und mittlerweile ca. 10 m hoch.

Da das Laub durch die Höhe der Bäume in Nachbars Regenrinne fällt - und er von seinem Dachfenster aus auf die Baumspitze schaut - hat er uns gebeten, die Bäume zu kürzen.

Um das gute Nachbarschaftsverhältnis nicht zu gefährden würden wir der Bitte gerne nachkommen.

Wir haben jedoch Angst, durch einen "einfach-mal-so" Rückschnitt mehr kaputt wie richtig zu machen.....

Gibt es eine "Schnittanleitung"? Im Internet haben wir nichts passendes gefunden.... Es wird eher davor gewarnt, die Säuleneichen zu schneiden. Aber da geht für uns ja kein Weg dran vorbei....

Vielen Dank im Voraus für den ein- oder anderen Rat - vielleicht gibt es auch Skizzen/Fotos?

Gartenfuchs
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Weserpirat

Moin aus Bremen!

Ich würde gerne ein Foto der Bäume sehen. Wie ich mir eine Säuleneiche vorstelle, sieht man auf dem beigefügten Bild, und damit ist aus meiner Sicht auch schon klar, daß es nur eine mögliche Schnittführung gibt: knapp über dem Boden. Entweder man entfernt die Bäume (was ich nicht über's Herz bringen würde) oder man läßt sie in Ruhe, alles andere wäre eine Verstümmelung.
Das Problem des Nachbarn kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Ich würde mich freuen, vom Dachfenster auf so schöne Bäume blicken zu können. Und was das Laub in der Regenrinne betrifft: gibt es da nicht andere Lösungen, als die Bäume auf Höhe der Rinne abzurasieren? Es gibt doch Gitter für Regenrinnen, die verhindern, daß sie von Laub verstopft werden. Sowas könnte er sich ja mal im Baumarkt besorgen. Wenn er das auch nicht will, würde ich mich noch eher bereiterklären, ein Mal im Jahr seine Regenrinne zu säubern, als zur Säge zu greifen.
Das Interesse an einem guten Nachbarschaftsverhältnis ist verständlich, aber Deiner Schilderung zufolge dürften die "Beeinträchtigungen", die Dein Nachbar durch die Bäume in Kauf nehmen muß, als eher geringfügig einzustufen zu sein. Man sollte m. E. nicht zu allen Forderungen Ja und Amen sagen. Vielleicht läßt sich ja ein Kompromiß finden (v. a. im Hinblick auf die Regenrinne), der sowohl das Verhältnis zum Nachbarn als auch die Bäume schont.
Wenn Du ein Foto nachreichen würdest, könnten wir die Situation u. U. besser beurteilen.

Viele Grüße,
Markus
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Plantsman

Moin,

das mit dem "Schnitt über dem Boden" ist viel zu radikal und auch nicht nötig. Jeder Baum lässt sich unter Beachtung der Verzweigung und Wachstumsgesetze gut zurücknehmen, auch so, daß man nicht sieht, daß geschnitten wurde. Nur ist es in einem Forum nicht erklärbar. Dazu muss man schon vor Ort sein. Besser ist es also, sich einen echten (!) Baumpfleger zu engagieren, der dann den fachgerechten Schnitt vornimmt. Nicht irgendeinen Landschaftsgärtner, die haben (leider) oft nicht die nötigen Kenntnisse.
Die Frage ist nur, was euch diese Bäume wert sind.
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horreum

Dem Beitrag was das beschneiden betrifft, kann ich nur zustimmen. Ich kenne da einen Fall, der eine alte Eiche betrifft und unter ähnlichen Voraussetzungen beschnitten werden musste. Wenn ich nun diese Baumruine sehe, die nun tot ist und auch schon von Pilzen befallen wurde, bekomme ich ein schlechtes Gefühl in der Magengegend. Soviel zu den Kenntnissen der „Spezialisten“. Also wenn am beschneiden kein Weg vorbeiführt, dann nur von einem Fachmann machen lassen.
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Gartenfuchs

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich stelle mal ein Foto ein, ein Bild sagt ja mehr als tausend Worte.....


Tja, Fachmann fragen, aber keinen Garten- und Landschaftsbauer... Also, wen frag' ich? Baumschule?

Viele Grüße - und Danke für die (auch noch folgenden) Ratschläge

Gartenfuchs
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Plantsman

Moin,

der Berufszweig nach dem Du schauen musst nennt sich Baumpfleger. Das sind die Spezialisten für solche Fälle.

Andererseits hat mich das Bild ziemlich erschreckt. Die Bäume stehen ja viel zu dicht an der Wand! Da werden sie sich auch bei fachgerechtem Schnitt nie wirklich schön entwickeln. Man sieht jetzt schon daß die unteren Äste an Lichtmangel leiden. Oberhalb der Regenrinne ist die Belaubung viel dichter.
Da ist es dann doch besser, bei einer richtigen Baumschule anzufragen, ob diese im Herbst nicht eventuell die Bäume an eine bessere Stellen pflanzen können. Es gibt spezielle Maschinen für derartig große Bäume. Sie sollten aber schon jetzt im Frühjahr auf das Verpflanzen vorbereitet werden. Also, Fachmannwechsel, geh doch zu einer Baumschule. Fragen kostet nix oder sie kennen jemanden, der es kann.
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Weserpirat

Moin!
Wie groß ist denn der Abstand zur Wand des Nachbarhauses? Erscheint auf dem Foto so, als wäre kein Meter dazwischen. Unabhängig vom sicherlich suboptimalen Standort möchte ich aber auf den Nachbarn zurückkommen. Als ich das Foto sah, fragte ich mich sofort, was ihn wohl an den Bäumen stören kann. Die drei Blätter, die von ihnen mal in die Regenrinne fallen können, werden letztere doch kaum verstopfen können, oder? Und wieso die Baumspitzen das Sichtfeld stören, kann ich auch absolut nicht nachvollziehen! Es ist ja nun nicht so, daß kein Licht mehr durch die Fenster fällt, und der Blick auf einen Baum ist doch schön - oder gibt's da eine freizügige Nachbarin, die er schöner findet als die Eichen? Sorry, mir ist's schleierhaft und auch ein bißchen unheimlich.
Gruß,
Markus
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firemouse

Markus, das überrascht mich jetzt. Als ich das Foto sah, fragte ich mich nämlich sofort, ob das denn erlaubt ist, denn zwischen Baum und Nachbarsgrenze muss doch normalerweise ein gewisser Abstand sein.
Ob da dann Blätter in die Regenrinne fallen, ist wurscht, wenn das Wurzelwerk das Gemäuer kaputtmacht...

Klar, sich über den Anblick einer Baumspitze aus dem Dachfenster aufzuregen ist schon ein wenig pingelig... da geb ich Dir Recht.

Gartenfuchs: Ich würd auch versuchen, die Bäume umzupflanzen.
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Gartenfuchs

Mmh, eure Kommentare frustrieren mich etwas - OK. Ich fasse mal die Möglichkeiten für mich zusammen:

1. Bäume umsetzen
2. Bäume zurückschneiden
3. Bäume entfernen

Die Bäume wurden vom GaLa-Bauer damals genau dorthin gesetzt, damit wir nicht auf die (nicht so schöne) Hauswand des Nachbars schauen müssen. Es ging darum, schlanke, schmale Gewächse zu verwenden. Wir haben nicht gedacht, dass die Bäume so schnell so groß werden. Der Abstand zum Nachbarn ist für Bäume echt zu kurz: 1,50 m sind es nur. Irgendwie liefen die beiden Bäume bei uns unter "Strauch"..... wir haben uns null Gedanken gemacht. Zumal, wie gesagt, ein Fachmann den Garten angelegt hat. Auf der Anderen Seite des Gartens hat er eine Pinie gesetzt - und sehr genau auf ausreichend Abstand zum Nachbarn geachtet.

Wenn das Laub voll ausgebildet ist, sieht es echt schön aus. Das Foto macht ja eher einen trostlosen Eindruck.....

Ich glaube, ich spreche nochmal mit dem Nachbarn. Falls er auf Rückschnitt besteht, suche ich nach einem Baumpfleger, der sich das vor Ort mal anschaut. Gibt es ein Zeitfenster, das ich beachten muss? Z. B. Rückschnitt bis Juni - oder erst wieder ab November?

Viele Grüße

Gartenfuchs
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firemouse

Auf Deine Fragen kann ich Dir grad keine Antwort geben, aber ich würd nochmal mit dem GaLa-Bauer von damals reden. Das ist schon seltsam, wenn er sich nicht an die Vorschriften hält, die sollten ihm eigentlich hinreichend bekannt sein!

Und Du hast jetzt ja Kosten deswegen! Vielleicht kann man da auf Kulanzbasis was aushandeln...
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Carl-Ludovique

@Plantsmann: Maschinelle Großbaum-Verpflanzung kenne ich nur mit entsprechenden Gerätschaften auf LKW's oder Radladern. Die Zufahrt dürfte hier schwierig werden, der Preis nicht gerade niedrig. Oder gibt es auch kleinere Alternativen?
Ich fürchte auch, Eichen lassen sich generell eher schlecht verpflanzen.

@Gartenfuchs: Daß Du nicht begeistert bist, kann ich mir denken, aber eine perfekte, einfache Lösung gibt es hier nicht. Rückschnitt mit eventuellen ästhetischen Einbußen löst das Problem weder dauerhaft noch perfekt. Weißt Du welche Sorte einer Säuleneiche Du da genau stehen hast?

Wenn der Nachbar sich bewusst ist, das die Bäume nochmal doppelt so groß werden können, kann ich seine Bedenken schon verstehen.Irgendwann schaut er nicht mehr nur auf die Baumspitze sondern in die Baumkrone. Was die Wurzeln indes machen, weiß ich nicht.

CL
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Plantsman

Moin,

@Carl, Du hast schon recht, es geht in die Richtung maschinelle Großbaum-Verpflanzung. Es war halt so ein Gedanke. Wenn die Eichen jetzt vernünftig vorbereitet werden (Förderung eines oberflächennahen Feinwurzelsystems), sind auch solche Bäume noch verpflanzbar, aber erst wieder im Herbst. Die Entscheidung aber, was bei den drei Alternativen preislich geht, muss der gute Gartenfuchs dann für sich selbst entscheiden.

Die Idee, die Wand hinter einen Säulengehölz zu verstecken, war sicher gut gemeint. Die Sortenwahl ist dagegen nicht so passend. Der Abstand von der Wand ist befremdlich, wenn man weiß, das Säulen-Eichen einen Durchmesser von 3 m erreichen können. Aber auch einem Fachmann unterlaufen derartige Fehler, wenn die Sortimentskenntnis sich nur auf das klassische Baumschul-Sortiment beschränkt. Da ich den Kollegen nicht kenne, will ich seine Fachkompetenz nicht anzweifeln.
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Gartenfuchs

Vielen Dank für eure Einschätzungen.

Wir werden diese Woche nochmal mit dem Nachbarn sprechen. Ich denke jedoch, dass über kurz oder lang die Bäume entfernt werden müssen - und durch eine geeignetere Bepflanzung ersetzt werden.

Naja, nicht das Ergebnis, dass ich gehofft hatte, aber es gibt ja echt schlimmeres....

Nochmals Danke!

Der Gartenfuchs
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Carl-Ludovique

@Plantsman: Danke für's Feeback.

Ich will jetzt nicht nochmal für Verwirrung sorgen oder allzu widersprüchlich erscheinen, aber eine vielleicht gute Alternative zum Entfernen der Bäume wäre (sofern es mit Wurzelwerk am Haus keine Probleme gibt, oder das Haus demnächst neu verputzt werden muss ...) ein recht starker Rückschnitt evtl. auf die halbe Höhe, möglichst schon vom Baumpfleger durch Ableiten der Hauptstämme auf Nebenstämme bzw. Äste, dann hat man zumindest wieder für ein paar Jahre Ruhe und kann in den Folgejahren (durch die geringere Höhe leichter) evtl. weiterhin etwas eingreifen.
Ich stelle das jetzt einfach noch mal in den Raum (gerne zur Diskussion), falls noch Interesse besteht bzw.die Entscheidung nicht schon gefallen ist.

Gruß, CL
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Gartenfuchs

Vielen Dank, dass Du den Ursprungsgedanken nochmal aufgegriffen hast.

Das war ja unsere Absicht, die Bäume zurückzuschneiden.....

Wir machen uns als erstes jetzt auf die Suche nach einem Baumpfleger, der sich die Bäume mal anschaut. Dann wird es eine wirtschaftliche Entscheidung: Wir werden sicher keine 1.000 EUR in den Rückschnitt investieren, dann gibt's eben neue Gewächse.... Das Gleiche gilt, wenn der Baumpfleger zu der Einschätzung kommt, dass die Wuchsform bei Rückschnitt nicht zu erhalten ist.

Mal schauen....

Vielen Dank für eure Meinungen! Wie so oft: das muss sich jemand vor Ort anschauen - Patentrezepte gibt's leider nicht. Jetzt wissen wir aber, welchen Fachmann wir fragen müssen.

Der Gartenfuchs

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