Verträgt Vitis vinifera einen (sehr) starken Rückschnitt?

 
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GinkgoWolf

Hallo alle zusammen

ich hab da mal eine "Fachfrage".

Und zwar geht es um die Frage, wie tief man einen Vitis (Echte Weinrebe) zurückschneiden kann, dass er auch sicher wieder austreibt. Also gibt es einen Punkt (wenn man den erreicht oder überschritten hat), ab dem er nicht wieder austreibt/ austreiben kann?

Hintergrund ist folgender:
Bei einer unserer (zukünftigen) Baustellen - einer Kindertagesstätte - haben wir zwei recht alte Weinstöcke am Zaun stehen (ehemaliger Maschendrahtzaun, fast zwei Meter hoch). Der Zaun selber ist recht marode und entspricht eigentlich nicht mehr so ganz dem anerkannten Stand der Technik - müsste also (sehr) wahrscheinlich erneuert werden. Da das Zufahrtstor ebenfalls schon recht marode ist und ausgetauscht werden muss, wird in diesem Zuge wohl auch der Zaun gemacht werden.
Ob und wie ist noch mit dem Bauherrn zu klären.

Die beiden Weinstöcke, die rechts und links vom Tor direkt am Zaun stehen und teilweise in den Zaun reingerankelt sind, würde ich in diesem Zuge gern erhalten wollen. (Ist ja auch für die Kinder und/ oder die Erzieher schön, wenn man ein paar Trauben ernten und essen kann )

Da beim Abriss des Zauns sonst die beiden Weinstöcke ernsthaften Schaden nehmen würden, wenn die da den alten Zaun mit brachialer Gewalt "umnieten" (Bagger und Co. sind ja doch schweres Gerät), steht für mich aktuell die Frage im Raum, wie tief man so einen (doch schon recht alten) Weinstock überhaupt runterschneiden kann/ darf.
Ich habe in zwei der Fotos (zeigen jeweils denselben Weinstock, bei dem zweiten wäre es aber ähnlich) mit roten Strichen die Stellen markiert, bis wohin ich die Stöcke herunterschneiden würde. So aus dem Bauchgefühl heraus...
Nur... wäre das so in Ordnung?

Kann so ein alter Stock denn noch aus dem alten Holz austreiben?
Oder macht der das nicht mehr?

Denn, wenn das eh nicht mehr funktioniert, könnten die Bauarbeiter die beiden Stöcke ja auch gleich roden, wenn sie den Zaun abtragen und sich die Mühe und die Vorsicht beim Zaunabbruch auch sparen.

Ich häng die Fotos an...
Also links und rechts jeweils vom Tor ist ein Stock. Der auf der rechten Seite, da steht links noch ein Apfelbaum daneben (der bleibt auch stehen, der Baum). Der Weinstock auf der linken Seite vom Tor... da steht grad leider das Dixieklo der Hochbauarbeiter halb davor. der Weinstock ist rechts neben dem Klo zu sehen.

lg
Henrike
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dnalor

ich würde behaupten, dass dein vorhaben gelingen wird.
ich kann mich an einen starkfrost in den 80 er jahren erinnern - damals sind die reben teilweise bis auf die schneegrenze zurückgefroren.
diese sind im frühjahr wieder sehr schön ausgetrieben, allerdings erst im darauf folgenden jahr wieder einen ertrag gebracht.

mfg Roland
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GinkgoWolf

Okay...

Danke Roland!

Dann würde ich doch sagen, "Versuch macht kluch"
Lassen wir sie stehen, schneiden sie nur tief runter und ersetzen den Zaun. Dass sie im ersten Jahr dann wahrscheinlich keinen Ertrag bringen werden, war mir auch schon irgendwie klar, schließlich geht dann die ganze Energie erstmal ins Wachstum und den Aufbau eines neuen... "Gerüstes"... sagen wir es mal so.

Muss der Schnitt eigentlich im Herbst erfolgen oder verträgt der Wein im Zweifel auch einen Sommerrückschnitt?
Ich hab gehört/ gelesen, dass die Reben im Frühjahr stark bluten, aber wie sieht es eigentlich im Sommer aus?

Begründung:
Ich kann noch nicht mit Sicherheit sagen, wann die Baustelle da losgehen wird, deshalb die Frage nach dem Schnittzeitpunkt.
Im Zweifel erfolgt sie in einer für den Wein ungünstigen Zeit, also im Sommer - oder wenn's ganz blöd läuft, eben doch im Frühjahr?
Kann so ein Weinstock ernsthaften Schaden davontragen, also "ausbluten"??

lg
Henrike

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