Paprika mit einem Hauch von Chili
Der holländische Student Martijn Eggink hat durch Kreuzung einer ausgewählten Chilischote mit einer beliebten Paprikaschote eine neue Paprikasorte erhalten. Die Paprika mit einem Hauch von Chili. Im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Universität von Wageningen kulturvierte Eggink bereits die neue Paprika mit dem exotischen Chiliaroma. Mit welchem Namen die exotische Chili-Paprika dem Verbraucher demnächst vorgestellt werden soll, ist noch nicht bekannt.
Eine pikante Doktorarbeit
Durch Kreuzen einer beliebten Chilischote mit einer beliebten Paprikasorte hat der Student Martijn Eggink eine neue Paprikasorte entwickelt. Im Rahmen seiner Doktorarbeit will Eggink die Paprika einschließlich ihrer Genetik analysieren, um so dem Geheimnis des Geschmacks auf die Spur zu kommen.
Um die beste Chilischote zu finden, hat ein Testkomitee aus überwiegend asiatischer Bevölkerung, die bekanntlich an scharfes Essen gewohnt sind, die Vorauswahl des Studenten begutachtet. Die Teilnehmer lobten dabei insbesondere Faktoren wie die Bissfestigkeit, den fruchtigen, süßen und den bitteren Geschmack sowie das Aroma der Chilischote. Aufgrund der Bewertung der Teilnehmer bestimmte Eggink die Chilischote, die für sein Experiment ins Rennen gehen sollte. Eine zur Kreuzung geeignete Paprikaschote aus dem Anbau von Egginks Arbeitgeber, Rijk Zwaan, wurde schnell gefunden. Das Ziel nun: Ein Hybrid aus Paprika und Chili, mit einem ganz besonderen, unverwechselbaren Geschmack.
Die Inhaltsstoffe der Paprika ermittelte Eggink per Gaschromatografie. Die Präsenz von Glucose und Fructose war wenig überraschend, aber Eggink grübelt noch immer, welcher Bestandteil der Paprika ihr saures Aroma verleiht. Natürlich suchte Eggink zunächst nach Säuren, doch er wurde nicht fündig. Was genau er feststellen konnte in seiner Analyse bei der Suche nach dem Sauren, wird demnächst veröffentlicht werden. Ein wenig frustriert, erläutert Eggink: "Man würde erwarten, dass Säuren weitgehend verantwortlich sind, aber das ist nicht so. Es scheint, dass der Grad der Säure durch andere Substanzen, insbesondere von Zucker überlagert und verdeckt wird. Wir wissen noch nicht, welche chemischen Komponente die Säure bestimmt."
Wer ist schuld am Geschmack
Im nächsten Schritt der Analyse wird Eggink die verantwortlichen Gene finden. Welche Gene bestimmen den dominierenden Geschmack der Paprika. Dass Chilischoten sich von der Paprikaschote nur in einem einzigen Gen unterscheiden, ist bereits bekannt. So hofft auch Eggink nun den genetischen Code für den fruchtigen Geschmack und für die Fructose Produktion in der Paprika zu finden - unter anderem. Die Schwierigkeit bei dieser Untersuchung: Es sind 224 Aromastoffe beteiligt und zu unterscheiden.
Zur Zulassung der neuen Paprikasorte müssen noch einige kleinere Anpassungen in Bezug auf Qualität und Widerstandsfähigkeit der neuen Paprika Pflanze vorgenommen werden. In Bezug auf ihren genetischen Code und ihren Geschmack ist die Entwicklung der Sorte so gut wie beendet.