Europäische Orchideen

 
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pachizefalos

Auf Mallorca fand ich diesen Zungenstendel, den ich als kleinblütigen Zungenstendel bestimmt habe (Serapias parviflora) Völlig sicher bin ich mir aber nicht bei dieser Einordnung.
Kleinblütiger Zungenstendel -Serapias parviflora -Blüte-3-Mallorca.JPG
Kleinblütiger Zungen … orca.JPG (25.07 KB)
Kleinblütiger Zungenstendel -Serapias parviflora -Blüte-3-Mallorca.JPG
Kleinblütiger Zungenstendel -Serapias parviflora-Mallorca.JPG
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Kleinblütiger Zungenstendel -Serapias parviflora-Mallorca.JPG
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pachizefalos

Bei der Unterscheidung dieser Arten habe ich mich wirklich schwer getan, weil sie oft unmittelbar nebeneinander standen und ich wirklich nicht sicher bin, ob es auch unterschiedliche Arten sind. Wobei das Kriterium des Nebeneinanderwachsens auch nicht viel besagt in Gegenden, wo ohnehin häufig verschieden Orchideen dicht nebeneinander wachsen.
Bienenkäfer-Trichodes-apiarius-in-Serapias-vomeracea.JPG
Bienenkäfer-Trichode … acea.JPG (28.11 KB)
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Serapias-cordigera.JPG
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Serapias-vomeracea-und-vorn-S-cordigera.JPG
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Serapias-u-Anacamptis-pyramialis.JPG
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pachizefalos

Neotinea intacta ist die einzige Art der Gattung Neotinea. Es ist eine sehr unscheinbare Art, die leicht zu übersehen ist. Ob sie deshalb Keuschorchis genannt wird, weiß ich nicht. Aber das dritte Foto, das diese kleine Orchidee an ihrem Standort zeigt, ist schon fast ein Suchbild.

Auf Mallorca fand ich zwei Standorte dieser Orchidee. An dem einen Platz wuchsen schmutzig rosa gefärbte Pflanzen an dem anderen grünlich weiße. Die Blüten duften ganz zart nach Vanille.
Keuschorchis im Gebüsch.JPG
Keuschorchis im Gebüsch.JPG (115.56 KB)
Keuschorchis im Gebüsch.JPG
Keusch-Orchis - Neotinea intacta -31.JPG
Keusch-Orchis - Neot …  -31.JPG (189.52 KB)
Keusch-Orchis - Neotinea intacta -31.JPG
Keusch-Orchis - Neotinea intacta-5.JPG
Keusch-Orchis - Neot … ta-5.JPG (30.9 KB)
Keusch-Orchis - Neotinea intacta-5.JPG
Neotinea intacta12.JPG
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Neotinea intacta12.JPG
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pachizefalos

@ Martin89

Du fragst nach den Pilzen. Das ist ein ganz heißes Thema, weil das der Schlüssel dazu ist, wie auch der üppigste Wald ohne Kunstdünger auskommt. Die Düngerindustrie will uns weismachen, dass Boden ein lebloses Substrat sei, in das man nur ihre Produkte geben müsse, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Diese Sichtweise ignoriert vollkommen, dass in einer Hand voll gesundem Boden über 5000 verschiedene Arten von Organismen leben. Arten - nicht etwa Individuen, die sind kaum noch zu zählen.

Diese Vielzahl von Organismen lebt in einem Fließgleichgewicht, von dem Menschen wenig Ahnung haben. Vor 60 Jahren wurde dazu mehr geforscht als heute. Heute wird darein weniger Geld gesteckt, weil daraus kein verkäufliches Produkt zu entwickeln geht.

Ein ganz wichtiger Faktor in diesen Lebensräumen Boden sind die Pilze, die mit höheren Pflanzen eine Symbiose eingehen. Ich habe dazu die entsprechenden Artikel aus dem Lexikon der Forstbotanik von Schütt,Schuck und Stimm eingescannt und etwas überarbeitet, in dem ich Fachausdrücke erklärt und Abkürzungen ausgeschrieben habe, das füge ich hier ein:

Zitat
Mykorrhiza (= Pilzwurzel}: Von Frank 1885 geprägter Begriff für die Symbiose zwischen Wurzeln od. wurzelähnlichen Organen (zumeist) höherer Pflanzen und dem Mycel bodenbewohnender Pilze (Mykorrhizapilze). Das Pilzmycel ersetzt hierbei funktionell die Wurzelhaare, hilft der Pflanze u.a. bei der Erschließung von Bodenwasser und Phosphat und wird von der Pflanze mit organischem Material (hauptsächlich Kohlenhydraten und Aminosäuren) versorgt. Die Mykorrhiza erhöht die Lebensdauer der Wurzel und fördert die Verzweigung der Seitenwurzeln. Man unterscheidet verschiedene Mykorrhizatypen aufgrund des Organisationsprinzips. Bei Forstgehölzen dominiert die Ektomykorrhiza; bei den krautigen Pflanzen ist es die VA-Mykorrhiza (Endomykorrhiza). Mehr als 90 % aller Landpflanzen sind mykorrhiziert, d.h. sie leben in mutualistischer Symbiose mit einer Vielzahl von verschiedenen Mykorrhizapilzarten (mit Ausnahme einiger Vertreter der Brassicaceae, Cyperaceae u. Centrospermen).

Mykorrhizapilze: Wurzelsymbionten (Mykorrhiza) der Cormophyta (Gefäßpflanzen); 1. meist Pilze mit septierten Hyphen (Pilzfäden mit Scheidewänden). Vertreter fast aller Gruppen der Basidiomyceten (Ständerpilze), davon sind über 500 Pilzarten als Symbionten bei ca. 250 Gehölzarten bekannt, schätzungsweise jedoch in Europa tatsächlich etwa 1300 Arten aus 58 Gattungen (hauptsächlich Boletus, Russula, Lactarius, Cantharellus, Tricholoma, Inocybe, Hebeloma, Cortinarius, Amanita) vorhanden, manche streng spezifisch an bestimmte Wirtsbäume gebunden (Begleitpilze), wie z.B. bei der Zirbe dieMykorrhizapilze Suillus placidus, S. plorans, S. sibiricus oder Rhizopogon spec. bei Douglasien Daneben andere mit breitem Wirtsspektrum bei Laubgehölzen und Nadelbäumen wie z.B. Amanita rubescens, Cantharellus cibarius, Paxillus involutus, Russula ochroleuca, Xerocomus badius. 2. Viele hypogäische Ascomycetes (ca. 10 Gattungen Gasteromycetales) und andere mit großen Fruchtkörpern; Wirtspflanzen sind gewöhnlich Bäume, Sträucher oder Zwergsträucher. Ektomykorrhiza. 3. Pilze aus der Gruppe der Zygomycetales, z.B. Endogone spec., Glomus spec. (Endogonaceae)

Endomykorrhiza.
Mykorrhizatypen: Verschiedene Erscheinungsformen der Mykorrhiza bei bestimmten Wirtspflanzenfamilien; der Ericaceen-Typ, der Orchidaceen-Typ ( Endomykorrhiza), der Arbutus-Typ und Monotropaceen-Typ ( Ektendomykorrhiza), die VA-Mykorrhiza, die bei den landwirtschaftlichen Kulturpflanzen eine Rolle spielt und die Ektomykorrhiza, die teilweise obligat bei vielen Waldbäumen (z.B. Eiche, Fichte, Kiefer, Lärche) in der Nordhemissphäre vorkommt (Abb. S. 308).
Endomykorrhiza: Häufigster Mykorrhizatyp; Pilzsymbionten: Endogone spec., Glomus spec. (Zygomycetales) oder Pezizella spec. (Ascomycetes, bei Ericaceen), mit charakteristischen inter- und intrazellularen pilzlichen Strukturen: Vesikel, Arbuskel oder Hyphenknäuel im Wirtsgewebe, bzw. frei im Boden vorhandenes Mycelium im Bereich der Rhizosphäre, das u.U. Sporen bilden kann. Tritt bei einer Vielzahl krautiger und verholzter Wirtspflanzen auf.


Den fettgedruckten Satz habe ich so hervorgehoben und ich wiedehole ihn noch einmal, weil der meiner Meinung nach für eine intelligente ökologische Wirtschaftsform von zentraler Bedeutung ist.

Mehr als 90 % aller Landpflanzen sind mykorrhiziert, d.h. sie leben in mutualistischer Symbiose mit einer Vielzahl von verschiedenen Mykorrhizapilzarten
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Martin89

Danke für die Erklärung. Es ist sehr interessant und sehr umfangreich.

Die heimischen Orchideen brauchen also solche Pilze um überhaupt zu leben. Wenn diese Pilze aber dann nicht mehr vorhanden sind geht sie ein?

Ich frag mich nur wie die die Freiland Orchis verkaufen machen mit den Pilzen. Ich finde z.B. den Königin-Frauenschuh sehr schön aber auch einige Zuchtformen gibt es, die toll aussehen aber wenn die nicht wachsen, da diese Pilze fehlen, dann kann man sich das ja sparen, die in den Garten zu pflanzen.
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pachizefalos

Zitat geschrieben von Martin89

Die heimischen Orchideen brauchen also solche Pilze um überhaupt zu leben. Wenn diese Pilze aber dann nicht mehr vorhanden sind geht sie ein?

Ich frag mich nur wie die die Freiland Orchis verkaufen machen mit den Pilzen. Ich finde z.B. den Königin-Frauenschuh sehr schön aber auch einige Zuchtformen gibt es, die toll aussehen aber wenn die nicht wachsen, da diese Pilze fehlen, dann kann man sich das ja sparen, die in den Garten zu pflanzen.


Also ich bin kein Orchideengärtner sondern nur studierter Orchideenlaie mit einem Dutzend anderer Baustellen...

Ich denke mir, dass viele der kultivierten Orchideen gerade solche sind, die nur zur Keimung die Pilze brauchen. Wenn denen im sterilen Kultursubstrat die Stoffe geboten werden, die sonst der Pilz liefert, klappt die Anzucht. Die chlorophyll-freien oder chlorophyll-armen Arten wie Nestwurz, Korallenwurz und Dingel werden vermutlich ohne Pilz in freier Wildbahn überhaupt nicht leben können und werden daher auch nicht für den Garten angeboten, obwohl der Dingel ja wirklich eine attraktive Pflanze ist. (Wenn jemand doch eine Gärtnerei kennt, die Dingel züchtet, bitte melden!)

Ob überhaupt Orchideen im Handel sind, die in Symbiose mit Pilzen leben, weiß ich nicht. All diese Fragen müsstest du die Praktiker fragen, die Freilandorchideen vermehren und verkaufen...

Noch zu der Frage, wo ich die alle finde: Weil der Herr Sundermann, der 1975 das Buch "Europäische und mediterrane Orchideen" geschrieben hat, auf Mallorca ganz viel Orchideen gefunden hat, bin ich nach Mallorca gefahren. (Da spielte es aber auch eine Rolle, dass ich etas in dem Buch, das lange zeit mein einziges Orchideenbuch war, falsch interpretiert hatte, nämlich die Ausrufzeichen hinter den Verbreitungsangaben. Ich hatte geglaubt, sie bedeuteten besondere Häufigkeit. Erst viel später fand ich heraus, dass in dem Buch das nur bedeutet, dass der Autor dort die betreffende Art selbst gefunden hat.) Und weil ich auch weiß, dass die Ballermänner magnetisch sind und immer zusammen hocken und fünf Kilometer weiter keine mehr zu finden sind, hatte ich auch keine Angst, dass die Orchideen inzwischen alle verschwunden wären. Und dem war dann auch nicht so. Mit der Zeit kriegt man auch einen Blick dafür, welche Biotope für Orchideen geeignet wären. Halbtrockenrasen mit Wacholderbüschen versprechen eher Orchideen als dichter Fichtenforst. Für die unscheinbaren Arten braucht man aber auch neben dem guten Blick eine gute Portion Glück oder einen guten Bekannten, der einem die Standorte zeigt.
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pachizefalos

Wörtlich übersetzt heißt der wissenschaftliche Name Menschen-tragendes Ohnhorn, im Französischen heißt die Orchidee homme pendu, der gehängte Mensch/Mann. Wenn man sich die Blüten genauer anschaut, ist die französische Benennung am treffendsten. Die Lippe sieht aus wie ein Körper mit Händen und Beinen und der übrige Teil der Blüte wirkt wie ein Helm, der nach vorn gefallen ist.

In Frankreich ist diese Orchidee häufig. In Deutschland findet man sie nur im Süden. Bei uns in Nordhessen wuchsen vor 30 Jahren plötzlich einige dieser Orchideen an einer Stelle. Vermutlich hat sie jemand, dem der Begriff Florenverfälschung fremd ist, dort ausgesät. Sie waren aber bald verschwunden. Das Klima hat ihnen wohl doch nicht behagt...

http://de.wikipedia.org/wiki/Aceras_anthropophorum

Hier diese Fotos wurden Ende Mai 2008 in der Drôme in Frankreich gemacht.
Aceras-anthropophorum-5.JPG
Aceras-anthropophorum-5.JPG (31.28 KB)
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Aceras-anthropophorum.JPG
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Aceras-anthropophorum.JPG
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pachizefalos

Wie der Name schon sagt, ist diese Orchidee sehr kräftig und wie gemästet. Ich habe die Mastorchis oder Barlie, wie sie auch genannt wird, süd-östlich vom Flughafen von Palma de Mallorca auf einem brachgefallenen Gelände gefunden. Dort wuchsen viele Pflanzen dieser Art. Die meisten waren Anfang April 2008 bereits verblüht, nur an schattigen Stellen wuchsen noch solch Exemplare, wie ich sie fotografiert habe, bei denen wenigstens die oberen Blüten noch gut erkennbar waren, obwohl auch bei denen die ursprünglochen Farben verblasst waren.

Die Mastorchis ist die einzige Art der Gattung Barlia.

http://de.wikipedia.org/wiki/Barlia_robertiana
Barlia robertiana-99.JPG
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pachizefalos

An verschiedenen Stellen in diesem Thema (thread) habe ich Bilder verschiedener Ophrys-Arten eingestellt. Nachdem ich jetzt eine ganze Reihe von Beiträgen zu den einzelnen Arten verfasst habe, möchte ich auch für die Gattung Ophrys Beiträge verfassen zu den einzelnen Arten.

Vorweg möchte ich aber hier noch einmal wiederholen, was ich an verschiedenen Stellen bereits angedeutet habe.

Die Familie der Orchidaceae ist in hohem Maße genetisch mobil. Das heißt, wir sind Zeitzeugen der Entstehung neuer Arten. Diese Entstehung neuer Arten geschieht nicht nur im tropischen Regenwald mit seiner fast unendlichen Vielfalt von Orchideen, nein, auch bei uns in Europa und den angrenzenden Gebieten entstehen örtliche Rassen und Sippen, die teilweise miteinander Bastarde bilden und aus denen sich neue Arten entwickeln.

Die Vielfalt der Erscheinungsformen ist vergleichbar mit den Rassen der Haustiere und die Unterscheidung nach den auf Fotos sichtbaren Merkmalen ist äußerst fragwürdig. Der Streit der Experten wird aus der Sicht fast lächerlich.

Je mehr man zu einer Art herum googelt, um so mehr wird man verunsichert, was denn nun alles dazu gehört, und wo denn die anderen Arten sich von dieser unterscheiden.

Wirkliche Klarheit ließe sich nur herstellen, wenn Aussaat-Versuche gemacht würden, was aber bei diesen Pflanzen nicht so leicht geht wie bei Mendels Erbsen. Und weil es am Ende auch unwichtig ist, findet sich wohl kaum ein Geldgeber für solche Versuche.

Daher bleíbt es dabei, dass spekuliert und fabuliert wird und niemand weiß, wer wirklich recht hat...

Ophrys-Arten locken die Blüten-bestäubenden Insekten dadurch an, dass sie wie Attrappen der entsprechenden Weibchen wirken und die Männchen teilweise noch zusätzlich durch Imitation der entsprechenden Pheromone (Duftstoffe) anlocken.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ophrys

Ein Foto einer solchen Sexualtäuschungsblüte mit dem angelockten Insekt, einer Wildbiene, findest du mit dem nächsten Link:

http://www.bundnaturschutz-eic…0Kopie.jpg
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Nach meiner bisherigen Erfahrung ist die Fliegen-Ragwurz Ophrys insectifera eine der am sichersten zu bestimmenden Ophrys-Arten. Sundermann schreibt auch dazu: Eine kaum zur Variation neigende Art.

Fotos habe ich von dieser Art in Nordhessen und in der Drôme gemacht. Gefunden habe ich sie aber auch in anderen Teilen Deutschlands und Frankreichs. Nach meiner Einschätzung ist Ophrys insectifera wohl die häufigste Ragwurz in Deutschland.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Blüten sind gering. Mal etwas rötlicher, mal das Blau an der Lippe etwas kräftiger, mal die ganze Blüte etwas breiter, aber trotzdem gut zu identifizieren.

Die beiden erste Fotos sind besonders typisch. Die bräunliche Färbung der Blüten aus der Drôme ist möglicherweise darauf zurück zu führen, dass diese Pflanzen schon fast verblüht waren.

Bei den Fotos sind die Angaben über Ort und Datum im Dateinamen enthalten
Ophrys insectifera-Drome-Mornans.JPG
Ophrys insectifera-D … nans.JPG (36.21 KB)
Ophrys insectifera-Drome-Mornans.JPG
Ophrys insectifera-2-Drome-Bourdeaux.JPG
Ophrys insectifera-2 … eaux.JPG (23.67 KB)
Ophrys insectifera-2-Drome-Bourdeaux.JPG
Ophrys-insectifera-Zwergen-1979.JPG
Ophrys-insectifera-Z … 1979.JPG (26.59 KB)
Ophrys-insectifera-Zwergen-1979.JPG
ophrys-insectifera-2005-Zwergen.JPG
ophrys-insectifera-2 … rgen.JPG (17.09 KB)
ophrys-insectifera-2005-Zwergen.JPG
Ophris-insectifera-2003-Huemme.JPG
Ophris-insectifera-2003-Huemme.JPG (28.01 KB)
Ophris-insectifera-2003-Huemme.JPG
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Die Spiegel-Ragwurz habe ich nur in dem gleichen Gelände süd-östlich vom Flughafen von Palma de Mallorca fotografiert, auf dem ich auch die Fotos von der Barlie gemacht habe.

Diese Ragwurz mag ich ganz besonders. Sie zu finden ist für mich immer eine ganz besondere Freude.

Auch die Spiegel-Ragwurz ist sicher zu bestimmen, weil die Variationbreite gering ist.
Ophrys speculum - 10.JPG
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Ophrys speculum - 10.JPG
Ophrys speculum - 6.JPG
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Ophrys speculum - 6.JPG
Ophrys speculum - 1.JPG
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Ophrys speculum - 1.JPG
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Hesperis

Hallo Rainald,

ich war im Mai 2008 in Georgenborn, im 1989 ausgewiesenen Naturschutzgebiet "Rechtebachtal" (Ortsausgang Richtung Frauenstein).
da gibt es an einem rel. trockenen Standort einen Bestand Orchideen mit auffällig vielen weißen Exemplaren, sie wurden (nicht von mir) bestimmt als Dactylorhiza maculata, 118 blühende Exemplare. Am Standort befanden sich früher mehrere Gärten z. T. mit Bienenhäusern, die sind inzwischen alle abgeräumt. Weiter unten im Tal gibt es noch einen Feuchtstandort mit drei verschiedenen D´rhiza spezies.
Könnte das der gleiche sein wie 1976 von Dir besucht?
Grüße Stefan
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Die Bremsen-Ragwurz ist ebenfalls leicht zu erkennen und neigt nicht sehr zur Bildung von Variationen.
Fotografiert habe ich diese Orchidee nur auf Mallorca, weil ich dort früh genug war, um die Blüte noch mit zu bekommen. Im bergigen Teil im Norden der Insel findet man diese Orchidee sowohl in der Garigue als auch in Kiefernwäldern recht häufig. Ich habe Stellen gefunden, wo auf einer Fläche von wenigen Quadratmetern über hundert Pflanzen standen.

Erstaunlich an dieser sonst eher unscheinbaren Orchidee ist besonders die Imitation der Bremsen-Augen am Säulchen der Blüten. Ich habe dazu ein Vergleichsfoto von einem Bremsen-Auge auf den Seite meiner homepage abgebildet.

http://www.pachizefalos.de/orchideen-mallorca.htm

Das unterste Bild habe ich eingefügt, weil es die einzige abweichende Form zeigt, die ich auf Mallorca gefunden habe. Bei dieser Pflanze ist der "Kopf" der nachgebildeten Bremse besondes klein.
Ophrys bombyliflora - 10.JPG
Ophrys bombyliflora - 10.JPG (26.98 KB)
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Ophrys bombyliflora - 4.JPG
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Ophrys bombyliflora - 4.JPG
Ophrys-bombyliflora-Gruppe.JPG
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Ophrys-bombyliflora-Gruppe.JPG
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pachizefalos

Die Braune Ragwurz, Ophrys fusca, ist eine der häufigen Orchideen im Mittelmeergebiet. Von dieser Art gibt es verschiedene Formen mit unterschiedlicher Färbung und Größe der Blüten, die teilweise als Unterarten gezählt werden. Die Form auf dem untersten Bild wird teilweise sogar als eigene Art (Ophrys omegaifera) betrachtet. Man sieht an den Fotos aber auch ander Pflanzen, die wie eine Vorstufe zu der Omega-form sind. Pflanzen mit blauem Spiegel werden als Ophrys fusca "iricolor" bezeichnet. Das vorletzte Foto zeigt auch dazu eine Vorstufe. Und der gelbe Rand an der Lippe von besonders auf dem zweiten Foto (Ophrys-fusca-4-Mallorca-2008.JPG) und dem fünften Bild (Ophrys-fusca-22-Eivissa-2002.jpg) ist so etwas wie eine Vorstufe zu Ophrys lutea, die ja auch ganz nah verwandt ist mit Ophrys fusca.

http://images.google.de/images…2&aq=f&oq=

Die Tatsache, dass hier auf den Fotos Übergänge zwischen den verschiedenen Formen zu sehen sind, lässt für mich die Unterscheidung als fragwürdig erscheinen. Wenn ich nicht weiß, ob noch ein Genfluss stattfindet, oder ob die Artbildung vorläufig abgeschlossen ist, hätte ich lieber Sammelbezeichnungen wie "Ophrys fusca - Gruppe". Aber es gibt da unter den Spezialisten Leute, die einen merkwürdigen Ehrgeiz darein setzen, möglichst ihren Namen als Anhang von einem neuen Artnamen zu veröffentlichen. Und so gibt es in der Fachliteratur eine Menge von Namen, die kommen und gehen. So wie seinerzeit Georg Christoph Lichtenberg von den Journalisten schrieb: Die Journalisten haben sich ein hölzernes Kapellchen gebaut, dass sie den Tempel des Ruhmes nennen. Darin hängen sie täglich neue Porträts auf und alte ab und machen mit ihrem Gehämmer einen solchen Lärm, dass sie ihr eigenes Wort nicht verstehen.

Die Fotos von Eivissa (Ibizza) und Mallorca sind jeweils Ende März/Anfang April gemacht. Da waren diese Pflanzen gerade richtig aufgeblüht. Die Aufnahmen vom Plateau de Lacamp konnten wegen der großen Höhe von über 600m zwei Monate später gemacht werden. Allerdings sind das auch die letzten Exemplare, die dort überhaupt noch geblüht haben und die eine heller braune Blüte ist schon fast verblüht und daher untypisch verfärbt.
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Ophrys-fusca-Eivissa-2002.jpg
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Ophrys-fusca-4-Mallorca-2008.JPG
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Ophrys-fusca-3-Mallorca-2008.JPG
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Die Wespen-Ragwurz habe ich Ende April bis Anfang März 2008 an verschiedenen Orten auf Mallorca gefunden. Am schönsten waren sie in Gesellschaft von Spiegel-Ragwurz auf den brachgelassenen flächen südöstlich von Palma.


Üppigere Pflanzen fand ich aber am Fuß der Sierra de Tramuntana unweit Peguera, auch auf der Finca Galatzo und unweit St. Elm. Wenn man durch die Garigue oder so einen dürren Kiefernwald geht und dann plötzlich vor so einer Schönheit steht, ist es schon ein erhebender Augenblick!

Ich stelle hier eine Reihe von Pflanzen ein, damit man die Variationsbreite erkennt.

Gruß Rainald
Wespen-Ragwurz-Ophrys-tenthredinifera-var-viridiflora.JPG
Wespen-Ragwurz-Ophry … lora.JPG (20.14 KB)
Wespen-Ragwurz-Ophrys-tenthredinifera-var-viridiflora.JPG
Wespen-Ragwurz-Ophrys-tenthredinifera-6-b.JPG
Wespen-Ragwurz-Ophry … -6-b.JPG (23.85 KB)
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Wespen-Ragwurz-Ophrys-tenthredinifera-6.JPG
Wespen-Ragwurz-Ophrys-tenthredinifera-5.JPG
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Wespen-Ragwurz-Ophrys-tenthredinifera-1.JPG
Wespen-Ragwurz-Ophry … ra-1.JPG (26.6 KB)
Wespen-Ragwurz-Ophrys-tenthredinifera-1.JPG
Wespen-Ragwurz-Ophrys-tenthredinifera-0.JPG
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