Chilis - eine scharfe ??? Sache
Ordnung: Solanales / Nachtschattenartige
Familie: Solanaceae / Nachtschattengewächse
Gattung: Capsicum / Paprika (auch Chili, Peperoni oder Pfefferoni genannt)
Herkunft: Mittel- und Südamerika
Geschichtliches:
Wie archäologische Funde zeigen waren Chilis bereits vor fast 10.000 Jahren bei den Menschen bekannt. Die Domestizierung soll den Fachleuten zufolge vor etwas über 5.000 Jahren begonnen haben.
Zum ersten mal beschrieben wurden sie im Jahre 1680 vom englischen Botaniker Robert Morrison. Er beschrieb in seinem Werk „Plantarum Hstoriae Universalis Oxoniensis" 33 Chiliarten. 1770 änderte der Franzose Joseph Pitton de Tournefort die Arten auf 27 ab. Ihm verdanken wir auch den Namen Capsicum.
Von da an wurde die Gattung Capsicum ständig verändert. Auch heute noch ist sie in einem stetigen Wandel.
Neben den bekannten mehr oder weniger scharfen Früchten gehören auch alle Paprikasorten (süße Chili) zu dieser Pflanzengruppe.
Alle heutigen Kulturformen entstammen Kreuzungen aus ursprünglich wenigen Arten. Mittlerweile gibt es tausende von Sorten. Diese werden heute in 5 Gruppen klassifiziert.
1. C. annuum (einjährig)
2. C. baccatum (beerenähnlich)
3. C. chinense (aus China stammend)
4. C. frutescens (buschig)
5. C. pubescens (haarig)
Diese Zuordnungen sind jedoch weiterhin umstritten. So sind beispielsweise die Pflanzen der Art C. annuum mehrjährig, auch wenn der Name etwas anderes sagt.
Auch Pflanzen der Art C. chinense stammen nicht aus China, wie uns der Name glauben läßt, sondern wie alle anderen aus Mittel- und Südamerika
Die drei Arten C. annuum, C. chinense und C. frutescens gehören so eng zusammen dass die Botaniker bereits von einem Komplex sprechen.
Kurioses aus der Politik am Rande:
Zur Art C. annuum gehörten früher nur süße (Gemüsepaprika) Sorten. Zwischenzeitlich haben die Botaniker jedoch auch andere Sorten wie „New Mex" „Jalapeno" und „Wax" dieser Art zugeordnet. Die EU-Politiker haben das aber nicht berücksichtig. Für C. annuum gibt es eine sogenannte „Positv-Liste". In dieser Liste stehen alle Sorten die in die EU importiert werden dürfen. Allerdings finden sich darauf nur einige lizensierte süße Paprikasorten (die in jedem Supermarkt zu kaufen sind). Die entsprechenden Lizensen sind in der Hand weniger Großkonzerne.
Alle anderen Sorten der Art C. annuum werden von der Politik schlichtweg ignoriert und dürfen daher auch nicht importiert werden. „Was es nicht gibt darf auch nicht eingeführt werden".
Tips zur Pflege:
In der Kultur im Garten oder im Topf/Kübel werden alle Sorten nahezu gleich behandelt.
Aussaat:
Die Aussaat sollte so früh wie möglich beginnen. Sobald es die Licht- und Wärmeverhältnisse zulassen sollten die Samen in die Erde. Zuvor 24 Std wässern verkürzt die Keimzeit. Die Samen etwa 0,5 bis1 cm mit Erde bedecken. Chili sind Dunkelkeimer, erst wenn sie sich über der Erde zeigen brauchen sie Licht - viel Licht. Zu beachten ist auch die Bodenwärme, die besten Ergebnisse werden bei Temperaturen von 26 - 28° C. erreicht.
Tip: Wer Heizgelegenheit und künstliche Beleuchtung hat sollte bereits Mitte Januar mit der Aussaat anfangen. Das verlängert die Kulturdauer, die Beeren (botanisch sind Chilis Beeren - keine Schoten) haben länger Zeit zum ausreifen.
Standort:
Chiliarten sind Sonnenanbeter. Der Standort sollte möglichst immer vollsonnig sein.
Boden:
Jede normale, gut wasserdurchläßige Gartenerde ist geeignet.
Tip: Den Boden im Freiland bereits im Herbst tiefgründig lockern. (auf Wunsch Stallmist mit einbringen). Im Frühjahr, kurz vor der Pflanzung, gekörnten Volldünger streuen dann den (möglichst trockenen) Boden nochmal tief lockern und mit geeignetem Werkzeug bearbeiten. Die Erde sollte tiefgründig locker und feinkrümmelig sein.
Bei Topfkultur sollte ein nährstoffreiches aber durchlässiges Substrat gewählt werden.
Umtopfen:
Sobald die Töpfchen gut durchwurzelt sind wird in einen größeren Topf umgetopft. Den Topf dabei nicht zu klein wählen. Pikieren kann man direkt in 13er Töpfe.
Pflanzung:
Sobald es das Wetter zuläßt und die Frostgefahr vorbei ist sollten die Pflanzen ins Freiland gesetzt werden.
Bei Topfkultur ist es dann an der Zeit die Pflanzen in ihre endgültigen Gefäße zu bringen. Diese sollten ein Volumen von 7,5 - 30 Liter haben, je nach Endgröße der Pflanze.
Danach angießen und Töpfe ins Freie stellen.
Gießen:
Die Erde immer leicht feucht gehalten werden. Zuviel Nässe schadet genauso wie Trockenheit.
Pflege:
Mittelhohe und hohe Sorten sollten eine Stütze bekommen, sonst können sie durch Wind oder ihr eigenes Gewicht abbrechen. Dabei darauf achten das die Triebe locker bleiben und sich nicht gegenseitig erdrücken. Im Handel gibt es verschiedene geeignete Stützsysteme. Bei Trockenheit immer mal wieder den Boden lockern und reichlich gießen, dabei aber Staunässe vermeiden.
Tip: Bei einigen Sorten empfiehlt es sich die Treibspitzen zu kappen um einen buschigeren Wuchs zu erreichen.
Dünger:
Chilis sind Starkzehrer. Geeignet ist jeder handelsübliche granulierte mineralische oder organische Volldünger. Die Geben richten sich nach den Anweisungen des Herstellers.
Tip: Jungpflanzen sollten einen Dünger mit Schwefelanteil erhalten. Schwefel fördert die Geschmacksbildung der Früchte.
Überwintern:
Überwintern ist in unseren Breiten nur Indoor möglich. Die getopften Pflanzen sollte dabei etwas kühler aber sehr Lichtreich stehen. Gegossen wird dabei nur sporadisch, der Wurzelballen darf jedoch nie austrocknen. Gelegentlich kann ein schwach dosierter Volldünger gegeben werden.
Krankheiten:
Chilis sind anfällig für viele Krankheiten. Vor allem Viruserkrankungen und Pilzbefall ist häufig zu sehen. Am häufigsten treten Welkekrankheit, Mehltau, Rostkrankheiten, Kräuselkrankheiten und der Mosaikvirus auf.
Schädlinge:
Auch viele Schädlinge befallen die Pflanzen gerne, hauptsächlich sind es saugende Schädlinge. Durch den Entzug von Flüssigkeiten und damit auch Nährstoffen wird die Pflanze geschwächt. Daneben können durch die Verletzungen Viren- und Pilzkrankheitserreger eindringen. Besonders häufig sieht man Blattläuse, Thripse, Rüsselkäfer, Weiße Fliege, Rote Spinne, Asseln , Frostspanner und Trauermücken.
Fraßschäden werden in der Regel von Schnecken verursacht.
Nützliche Links:
http://www.pepperworld.com/cms/anbau.php
Ordnung: Solanales / Nachtschattenartige
Familie: Solanaceae / Nachtschattengewächse
Gattung: Capsicum / Paprika (auch Chili, Peperoni oder Pfefferoni genannt)
Herkunft: Mittel- und Südamerika
Geschichtliches:
Wie archäologische Funde zeigen waren Chilis bereits vor fast 10.000 Jahren bei den Menschen bekannt. Die Domestizierung soll den Fachleuten zufolge vor etwas über 5.000 Jahren begonnen haben.
Zum ersten mal beschrieben wurden sie im Jahre 1680 vom englischen Botaniker Robert Morrison. Er beschrieb in seinem Werk „Plantarum Hstoriae Universalis Oxoniensis" 33 Chiliarten. 1770 änderte der Franzose Joseph Pitton de Tournefort die Arten auf 27 ab. Ihm verdanken wir auch den Namen Capsicum.
Von da an wurde die Gattung Capsicum ständig verändert. Auch heute noch ist sie in einem stetigen Wandel.
Neben den bekannten mehr oder weniger scharfen Früchten gehören auch alle Paprikasorten (süße Chili) zu dieser Pflanzengruppe.
Alle heutigen Kulturformen entstammen Kreuzungen aus ursprünglich wenigen Arten. Mittlerweile gibt es tausende von Sorten. Diese werden heute in 5 Gruppen klassifiziert.
1. C. annuum (einjährig)
2. C. baccatum (beerenähnlich)
3. C. chinense (aus China stammend)
4. C. frutescens (buschig)
5. C. pubescens (haarig)
Diese Zuordnungen sind jedoch weiterhin umstritten. So sind beispielsweise die Pflanzen der Art C. annuum mehrjährig, auch wenn der Name etwas anderes sagt.
Auch Pflanzen der Art C. chinense stammen nicht aus China, wie uns der Name glauben läßt, sondern wie alle anderen aus Mittel- und Südamerika
Die drei Arten C. annuum, C. chinense und C. frutescens gehören so eng zusammen dass die Botaniker bereits von einem Komplex sprechen.
Kurioses aus der Politik am Rande:
Zur Art C. annuum gehörten früher nur süße (Gemüsepaprika) Sorten. Zwischenzeitlich haben die Botaniker jedoch auch andere Sorten wie „New Mex" „Jalapeno" und „Wax" dieser Art zugeordnet. Die EU-Politiker haben das aber nicht berücksichtig. Für C. annuum gibt es eine sogenannte „Positv-Liste". In dieser Liste stehen alle Sorten die in die EU importiert werden dürfen. Allerdings finden sich darauf nur einige lizensierte süße Paprikasorten (die in jedem Supermarkt zu kaufen sind). Die entsprechenden Lizensen sind in der Hand weniger Großkonzerne.
Alle anderen Sorten der Art C. annuum werden von der Politik schlichtweg ignoriert und dürfen daher auch nicht importiert werden. „Was es nicht gibt darf auch nicht eingeführt werden".
Tips zur Pflege:
In der Kultur im Garten oder im Topf/Kübel werden alle Sorten nahezu gleich behandelt.
Aussaat:
Die Aussaat sollte so früh wie möglich beginnen. Sobald es die Licht- und Wärmeverhältnisse zulassen sollten die Samen in die Erde. Zuvor 24 Std wässern verkürzt die Keimzeit. Die Samen etwa 0,5 bis1 cm mit Erde bedecken. Chili sind Dunkelkeimer, erst wenn sie sich über der Erde zeigen brauchen sie Licht - viel Licht. Zu beachten ist auch die Bodenwärme, die besten Ergebnisse werden bei Temperaturen von 26 - 28° C. erreicht.
Tip: Wer Heizgelegenheit und künstliche Beleuchtung hat sollte bereits Mitte Januar mit der Aussaat anfangen. Das verlängert die Kulturdauer, die Beeren (botanisch sind Chilis Beeren - keine Schoten) haben länger Zeit zum ausreifen.
Standort:
Chiliarten sind Sonnenanbeter. Der Standort sollte möglichst immer vollsonnig sein.
Boden:
Jede normale, gut wasserdurchläßige Gartenerde ist geeignet.
Tip: Den Boden im Freiland bereits im Herbst tiefgründig lockern. (auf Wunsch Stallmist mit einbringen). Im Frühjahr, kurz vor der Pflanzung, gekörnten Volldünger streuen dann den (möglichst trockenen) Boden nochmal tief lockern und mit geeignetem Werkzeug bearbeiten. Die Erde sollte tiefgründig locker und feinkrümmelig sein.
Bei Topfkultur sollte ein nährstoffreiches aber durchlässiges Substrat gewählt werden.
Umtopfen:
Sobald die Töpfchen gut durchwurzelt sind wird in einen größeren Topf umgetopft. Den Topf dabei nicht zu klein wählen. Pikieren kann man direkt in 13er Töpfe.
Pflanzung:
Sobald es das Wetter zuläßt und die Frostgefahr vorbei ist sollten die Pflanzen ins Freiland gesetzt werden.
Bei Topfkultur ist es dann an der Zeit die Pflanzen in ihre endgültigen Gefäße zu bringen. Diese sollten ein Volumen von 7,5 - 30 Liter haben, je nach Endgröße der Pflanze.
Danach angießen und Töpfe ins Freie stellen.
Gießen:
Die Erde immer leicht feucht gehalten werden. Zuviel Nässe schadet genauso wie Trockenheit.
Pflege:
Mittelhohe und hohe Sorten sollten eine Stütze bekommen, sonst können sie durch Wind oder ihr eigenes Gewicht abbrechen. Dabei darauf achten das die Triebe locker bleiben und sich nicht gegenseitig erdrücken. Im Handel gibt es verschiedene geeignete Stützsysteme. Bei Trockenheit immer mal wieder den Boden lockern und reichlich gießen, dabei aber Staunässe vermeiden.
Tip: Bei einigen Sorten empfiehlt es sich die Treibspitzen zu kappen um einen buschigeren Wuchs zu erreichen.
Dünger:
Chilis sind Starkzehrer. Geeignet ist jeder handelsübliche granulierte mineralische oder organische Volldünger. Die Geben richten sich nach den Anweisungen des Herstellers.
Tip: Jungpflanzen sollten einen Dünger mit Schwefelanteil erhalten. Schwefel fördert die Geschmacksbildung der Früchte.
Überwintern:
Überwintern ist in unseren Breiten nur Indoor möglich. Die getopften Pflanzen sollte dabei etwas kühler aber sehr Lichtreich stehen. Gegossen wird dabei nur sporadisch, der Wurzelballen darf jedoch nie austrocknen. Gelegentlich kann ein schwach dosierter Volldünger gegeben werden.
Krankheiten:
Chilis sind anfällig für viele Krankheiten. Vor allem Viruserkrankungen und Pilzbefall ist häufig zu sehen. Am häufigsten treten Welkekrankheit, Mehltau, Rostkrankheiten, Kräuselkrankheiten und der Mosaikvirus auf.
Schädlinge:
Auch viele Schädlinge befallen die Pflanzen gerne, hauptsächlich sind es saugende Schädlinge. Durch den Entzug von Flüssigkeiten und damit auch Nährstoffen wird die Pflanze geschwächt. Daneben können durch die Verletzungen Viren- und Pilzkrankheitserreger eindringen. Besonders häufig sieht man Blattläuse, Thripse, Rüsselkäfer, Weiße Fliege, Rote Spinne, Asseln , Frostspanner und Trauermücken.
Fraßschäden werden in der Regel von Schnecken verursacht.
Nützliche Links:
http://www.pepperworld.com/cms/anbau.php
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