Mach ich gern !
Stecklinge werden am besten im Frühjahr und von den vorjährigen Trieben geschnitten
Sie sollten nicht verholzt sein.
Von einem ausreichend langen -und geeignetem- Zweig, schneide ich etwa 20 cm ab.
Das "geeignet" bezieht sich darauf, daß für beide an der unteren Schnittstelle ein Auge
vorhanden sein muß. Ein Auge soll dann auch -innerhalb- der etwa 4 - 5 cm hohen Oberfläche liegen.
Aus so einem Stück mache ich 2 Stecklinge. Ein Stück, aus einem Zweig ist aber ganz OK.
Ein Kopfstück wird etwa 12-13 cm lang. Ob ein Kopf - oder Mittelstück als Steckling besser ist,
weiß ich nicht. Ich habe keine Unterschiede feststellen können. Das Ausgangsstück eines Zweiges
soll man nicht nehmen. Das hat mehrere Gründe.
Einen kompletten Ast aus seiner Pflanze -für Stecklinge- ist schon ein Opfer. Im unteren
Bereich soll mind. 1 Auge und 1 Blatt (-Paar) vorhanden sein.
Ganz wichtig ist, daß mit richtig scharfen
Scheren, Zangen etc. geschnitten wird.
Kein Quetschen ! Schnittstellen dürfen auch nicht mit bloßen Händen angefasst werde.
Klingen /Schneiden vorher sterilisieren. Die Schnitte ganz leicht schräg ausführen.
Zum Substrat:
Ich habe fast immer Kokohum genommen. Ein Block ergiebt durch 4 Liter Wasser etwa 7 Liter
des Substrats. Mit dieser Feuchte, befülle ich das Gefäss. Im Foto ist eine große PET-Flasche
das Objekt gewesen. Für den Boden nimmt man eine Höhe von 5-6 cm für das wurzeln; dann eine
Einsetztiefe von weiteren 4 - 5 cm. Macht also eine Höhe von rund 12 cm. Man gibt aus dieser
Zahl nochmals etwa 2 - 3 cm hinzu. Das ist für ein überlappen; ein ineinander stecken
später wichtig. Da es zu einer hohen Luftfeuchtigkeit führt, soll eine Tropfenbildung
in (!) das Anzuchtgefäß -und nicht außer dran runter laufen. PET fand ich sehr angenehm, weil
es sich -über den Deckel- leicht öffnen und verschließen läßt. Also für Lüftung wichtig.
Wer unsicher ist, kann den Zusammensteck-Bereich ja verkleben.
Von einem Kopfstück wird die ganze Spitze von Blättern befreit. Das untere Stück muß für die
Einstecktiefe frei von Blättern sein und es sollte sich ein Auge unterhalb der Oberfläche
befinden. Im Zwischenstück des jeweiligen Stecklings sollten sich mind. 2 Blätter befinden.
Die Blätter, die stehen bleiben, werden um ein Drittel bis um ein Halb gekürzt.
Eine Verdunstung über die Blätter soll so weit als möglich vermindert -aber trotzdem noch
gewährleistet bleiben. Für die Höhe und den Querschnitt des Gefäßes muß berücksichtigt werden,
daß kein Teil der Pflanze an der Innenseite der Abdeckung "kleben" bleiben kann. Das
ist vor dem einstecken -als auch für ein späteres Austreiben- zu berücksichtigen.
Wie erwähnt, hatte ich mit echtem Hormonpulver (ein Bewurzelungs-Irgendwas ist kein Ersatz)
sehr gute Erfolge. Nicht Alles ist auch wirklich was geworden.
Es gibt einige Hersteller und in Deutschland gibt es dafür keine Zulassung mehr.
Ich will hier nix breit treten und für wirklich interessierte besteht die Möglichkeit
einer PM.
Eine kleine Heizmatte halte ich für recht wichtig. Wer absehen kann, daß die Temperaturen recht
konstant bleiben, kann drauf verzichten. Hell und vor direkter Sonne geschützt, dauert es in
der Regel 35 - 42 Tage. In Konservendosen (mit umgestülpten Glas drauf) hatte ich gute Erfahrungen.
Wahrscheinlich wegen der sich auch rundrum- gut ausbreitenden Wärme. Regelmäßiges lüften ist wichtig.
Wird das Pflänzchen Flüssigkeislastig, ist es meist vorbei und das Gewebe zersetzt sich
bis hin zur Fäulnis. Zum weiteren kultivieren, nimmt man nach Austrieb bzw. erfolgreicher
Bewurzelung immer öfter und länger die Abdeckung ab. Nach weiteren 2 - 3 Wochen kann man dezent
auch mit düngen beginnen.
Im vergrößerten Foto ist gut die Kallusbildung zu sehen, und daß die Stammwurzel seitlich
vom Schnitt heraus gekommen ist.