Die Vermehrung von Sträuchern durch Stecklinge, auch Steckhölzer genannt, ist eine einfache und kostengünstige Methode, um neue Pflanzen für den Garten zu gewinnen. Besonders während der winterlichen Ruhephase lassen sich viele Gehölze, wie der Sibirische Hartriegel, Pfeifenstrauch, Deutzie, Weigelie und Forsythie, auf diese Weise vermehren. Dieser Artikel bietet Ihnen eine detaillierte Anleitung, wie Sie dabei vorgehen können.
Auswahl der Steckhölzer:
Für die Vermehrung durch Steckhölzer eignen sich am besten kräftige, einjährige Triebe, die möglichst gerade gewachsen sind. Diese Triebe werden in mehrere, bleistiftlange Teilstücke geschnitten. Der Schnitt wird oberhalb einer Knospe oder eines Knospenpaares gerade und unterhalb schräg angesetzt. Dadurch wird die Wuchsrichtung beim Stecken klar erkennbar.
Vorbereitung des Beetes:
Der ideale Standort für das Einpflanzen der Steckhölzer ist ein halbschattiger und leicht geschützter Bereich im Garten. Der Beetstreifen sollte gründlich gelockert und oberflächlich mit etwas Pflanzerde angereichert werden. Diese Vorbereitungen schaffen optimale Bedingungen für die Wurzelbildung.
Stecken der Steckhölzer:
Die Steckhölzer werden im Abstand von 10 bis 15 cm in den vorbereiteten Boden gesteckt, wobei der schräge Anschnitt nach unten zeigt. Die Stecklinge sollten so tief gesteckt werden, dass die obere Knospe nur einen Fingerbreit aus der Erde ragt. Nach dem Stecken ist es wichtig, die Fläche gründlich anzugießen, um die Wurzelbildung zu fördern.
Pflege und Weiterkultivierung:
Es ist entscheidend, den Bereich unkrautfrei zu halten, damit die Steckhölzer nicht im Wachstum behindert werden. Im späten Frühjahr sollten die frischen Austriebe um etwa die Hälfte eingekürzt werden. Im nächsten Herbst sind die bewurzelten Jungpflanzen bereit zum Umpflanzen oder Eintopfen.
Tipps zur Auswahl geeigneter Sträucher für Steckhölzer
Die Wahl der richtigen Sträucher für die Vermehrung durch Steckhölzer ist entscheidend, um erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen.
Winterharte Arten bevorzugen:
Wählen Sie winterharte Sträucher, die auch in kälteren Klimazonen gut gedeihen. Dies erleichtert die Anzucht und das spätere Wachstum der Stecklinge.
Einjährige Triebe verwenden:
Achten Sie darauf, dass die Triebe, die Sie als Steckhölzer nutzen möchten, einjährig und kräftig sind. Einjährige Triebe haben in der Regel eine bessere Bewurzelungsrate als ältere Holzpartien.
Gesunde Pflanzen auswählen:
Verwenden Sie nur Triebe von gesunden, kräftigen Mutterpflanzen. Erkrankte oder geschwächte Pflanzen können Krankheitserreger an die Stecklinge weitergeben, was die Erfolgschancen verringert.
Geeignete Sträucherarten:
Einige Sträucher eignen sich besonders gut für die Vermehrung durch Steckhölzer. Hier sind einige empfehlenswerte Arten:
Sibirischer Hartriegel (Cornus alba): Ein robuster Strauch mit auffälligem roten Geäst.
Pfeifenstrauch (Philadelphus): Bekannt für seine duftenden Blüten und Widerstandsfähigkeit.
Deutzie (Deutzia): Ein pflegeleichter Strauch, der in vielen Gärten gedeiht.
Weigelie (Weigela): Beliebt für ihre farbenfrohen Blüten.
Forsythie (Forsythia): Ein Frühlingsblüher, der sich gut für Steckhölzer eignet.
Richtiger Zeitpunkt:
Die beste Zeit, um Steckhölzer zu schneiden, ist während der winterlichen Ruhephase der Sträucher. In dieser Phase sind die Pflanzen weniger aktiv, was die Bewurzelung begünstigt.
Länge und Dicke der Steckhölzer:
Ideal sind Steckhölzer, die bleistiftlang und etwa bleistiftdick sind. Dickere oder dünnere Triebe können zu unterschiedlich guten Ergebnissen führen.
Schnitttechnik:
Der obere Schnitt sollte gerade und oberhalb einer Knospe erfolgen, während der untere Schnitt schräg und unterhalb einer Knospe oder eines Knospenpaares gemacht wird. Diese Technik erleichtert das Einstecken und die Bestimmung der Wuchsrichtung.
Schutz vor Krankheiten:
Um Krankheiten vorzubeugen, kann es hilfreich sein, die Schnittwerkzeuge vor und nach dem Schneiden der Steckhölzer zu desinfizieren.
Durch die Beachtung dieser Tipps erhöhen Sie die Erfolgsquote bei der Vermehrung von Sträuchern durch Steckhölzer und können sich schon bald über neue, gesunde Pflanzen in Ihrem Garten freuen.
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