Hallo
Ich würde da vor allem an eine Infektion mit
Phyttophthora denken. Da das Bäumchen selbst noch einen verhältnismässig guten Eindruck macht, würde ich die Flinte auch noch nicht ins Korn werfen, aber auch nicht zu viel erhoffen. Der Schaden sieht bedenklich aus, da es doch einen grossen Teil des Stammumfangs betrifft. Dies bedeutet, dass schon ein grosser Teil der Versorgungsbahnen für die Krone ausfällt.
Damit das Bäumchen eine möglichst grosse Chance hat, dies zu überleben, würde ich jetzt sofort die Pflanztiefe korrigieren. Ich vermute hier den Fehler. Ich erkenne keinerlei Wurzelansatz. Der Stamm sollte nie in der Erde stecken, der Wurzelansatz sollte an der Substratoberfläche gerade noch zu sehen sein. Die Schadstelle sollte jetzt sorgfältig gesäubert werden, eventuell sogar etwas ausgeschnitten und mit Fungizid behandelt. Sauber und trocken halten!
Bleibt der Gesamtzustand stabil und wird Wundheilung erkennbar, kann vorsichtig gehofft werden. Verschlechtert sich der Zustand, muss der Wurzelraum unter die Lupe genommen werden.
Phytophthora dringt auch gerne über geschädigte Wurzeln in Pflanzen ein, zerstört Wurzeln und Leitungsbahnen. Eventuell kannst du auch jetzt mal eben das Bäumchen kurz aus dem Topf heben (ohne Substratentfernung!) und den Wurzelballen oberflächlich anschauen für einen ersten Eindruck des unterirdischen Zustand.
Für Citrus das Wichtigste ist ein gutes Fussklima: durchlässig und gut belüftet soll es sein für die verhältnismässig empfindlichen Wurzeln. Dass dein Bäumchen in dem engen Übertopf steht, erschwert die Belüftung. Von deinem Giessverhalten schreibst du nichts, das können wir nicht beurteilen. Es sollte nie Dauernässe herrschen, nirgends im Topf.
Das Bäumchen leidet übrigens unter einem schon recht deutlichen Eisenmangel. Ab Frühling sollte deshalb mit einem Eisendünger supplementiert werden, bis der Mangel behoben ist und die Blätter wieder eine gesunde Grünfärbung zeigen. Danach empfiehlt sich ein
Dünger mit für Citruspflanzen geeignetem, erhöhtem Eisengehalt.
LG
Vroni