Ich habe meine winterharten Kakteen bis auf wenige Ausnahmen nicht im Beet, sondern in Balkonkästen bzw. Töpfen. So kann ich sie im Winter unters Vordach stellen und muß mir keine Sorgen wegen Regen machen.
Freiland ohne Regenschutz ist einfach immer mit mehr Risiko behaftet - ich habe in den letzten Wintern drei Kakteen verloren.
Wenn Du unbedingt ein Beet anlegen möchtest, würde ich folgende Dinge vorschlagen:
- wenn Du ein "Miniatur-Hochbeet" anlegst, kannst Du das Substrat (inkl. Drainage) komplett neu anmischen, ohne ewig im Boden wühlen zu müssen. Und wenn der Wasserabzug nach unten stimmt, trocknet so ein Beet auch leichter ab, als eines auf "Bodenhöhe".
- falls Du irgendetwas rumstehen hast, was sich als Regenschutz eignen könnte - z. B. eine alte Frühbeethaube, die nicht mehr benutzt wird, etc., dann könntest Du das Beet vom Format her gleich so planen, daß sich das mit dem Regenschutz ausgeht (Höhen-/Breitenwachstum der Pflanzen miteinberechnen).
- Du hast zwar geschrieben, Du willst keinen Hauswurz, aber ich denke, man sollte auf jeden Fall in dem Beet viel Hauswurz und Sedum (möglichst immergrünes) verwenden, sowie einige andere Steingartenpflanzen, die optisch passen. Diese Pflanzen sind robust und oft als Ableger bei Bekannten und Nachbarn zu haben, und sie sorgen für optische Abwechslung, vor allem wenn die Kakteenblüte vorbei ist. Mit einer solchen Nebenbepflanzung kannst Du die Zahl der Kakteen gering halten, das reduziert die Anschaffungskosten, sowie den Verlust, falls Du einen Totalausfall haben solltest.
Ich persönlich würde mit maximal drei Opuntien anfangen. Man muß diese (sowie Sedum und Sempervivum) in einem sehr großzügigen Abstand pflanzen - man verschätzt sich da immer, und nach zwei Jahren fängt das Zeug an ineinanderzuwachsen. Also denke ich, daß man z. B. mit drei Opuntien und etwas Sedum/Sempervivum ein Beet von ca. 80x80 cm problemlos befüllen kann.
Ich spreche da aus Erfahrung - ich habe bei uns einen Kiesstreifen äußerst sparsam und mit größtmöglichen Abständen bepflanzt - und trotzdem war nach drei Jahren alles zugewuchert; und dann einzelne Sachen wieder rauszunehmen ist eine sehr häßliche Arbeit. Also lieber mit "zuviel" Abstand pflanzen, und wenn es einem "kahl" vorkommen sollte lieber ein paar Lücken vorläufig mit ein paar schönen Steinen, etc. ausfüllen, die man später problemlos entfernen kann.
- von den winterharten Opuntien würde ich dann, wenn sie im ersten Jahr bis zum Sommer schon ordentlich gewachsen sind, jeweils einen Steckling machen und in Töpfe pflanzen, die Du im Winter regengeschützt z. B. unter einem Vordach an der Hauswand aufstellen kannst - so hast Du Sicherheitskopien, falls mit dem Beet etwas schief läuft.
- ich habe meine winterharte Kakteen bei
www.semper-vivum.de bestellt, aber man kann sich auch so mal umschauen. Unser Toom hatte vor drei Jahren mal zwei winterharte Opuntien im Sortiment, und unsere "normale" Gärtnerei letztes Jahr; unsere Dehner-Filiale hat diese Jahr, genau wie letztes ebenfalls winterharte Opuntien.
Die Pflanzen stehen dabei jeweils in der Außenabteilung bei den Stauden, nicht drinnen bei den Zimmerkakteen. Der Standard-Preis scheint bei 5 Euro pro Opuntie zu liegen. Ist also nicht wirklich billiger als im Online-Fachhandel.