Wie bekämpfe ich den Buchsbaum Zünsler?

 
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giardino

liebe Gartenfreunde
kennt jemand ein wirksames Mittel gegen den Buchsbaum Zünsler?
besten Dank für Hinweise
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Phil

Serwus giardino!

Was ich herausgefunden habe sollten diese 2 Präparate: Schädlingsfrei Calypso von Bayer Garten, und Schädlingsfrei Careo von Celaflor gute Wirkungen erzielt haben.

Diese mittels Drucksprühgerät mit sehr hohem Druck bis ins innere des Buchsbaumes sprühen damit die sehr dichten Gespinste der Raupe auch durchnässt sind und somit man die beste Wirkung erzielt.

MfG Phil
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Hallo Zünsleropfer, nach unseren professionellen Erfahrungen, läßt sich der Buchsabumzünsler sehr gut mit den nützlingsschonenden Wirkstoffen Neem und vor allen anderen Bacillus thuringiensis ssp. aizawa behandeln. Die Raupen hören auf zu fressen und sterbern nach kurzer Zeit.
Calypso (Wirkstoff: Thiacloprid) und Spruzid (Wirkstoff: Pyrethrin und Pyrethrine) sind wasser- und bienengefährlich. schönen Gruß vom Helge Schwindt info(at)hofundgarten.info
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Roadrunner

 [M]
Bei mir im Kleingarten ist der Befall sehr zurückgegangen. Es gibt zwar Zünsler, aber irgendwer scheint sie zu dezimieren. Gibt es da schon neue Erkenntnisse? Hat sich schon ein heimisches Tier darauf spezialisiert?

Bei mir im Garten gibt es sehr viele Meisen, Gimpel, Grünfinken, Spatzen, Heckenbraunellen, Rotkehlchen, Grün- und Buntspechte und noch ein paar andere Singvögel. Nicht zu vergessen den Igel, Erdkröten und die Grasfrösche, denn die Buchsbäume sind allesamt niedrige Hecken. Hat jemand eine Idee, wer davon die Raupen fressen könnte? Eichhörnchen, Rabenkrähen?

In der Umgebung ist es so schlimm wie in den vergangenen Jahren, auch bei mir im Hausgarten. Es muss also irgendetwas im Kleingarten leben, das es nicht überall gibt oder das den Zünsler nicht überall als Futter akzeptiert...

Die Spatzen und die Kohlmeisen könnten wohl die Helfer sein? https://www.mein-schoener-gart…ueck-21936
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Beatty

Da gibt es mehrere Möglichkeiten

" Natürliche Feinde

Ähnlich wie bei anderen "Neulingen" im Bereich der Pflanzen- und Tierwelt in unserem Lande, hat auch der Buchsbaumzünsler nach seiner Ankunft im Lande zunächst keine sehr ernstzunehmenden Feinde. Vereinzelt wurde aber beobachtet, dass Vögel Buchsbaumzünslerraupen gefressen haben. Einen wesentlichen Beitrag zur Schädlingdezimierung wurde bis 2013 nicht beobachtet. Auch andere, bekannte einheimische Nützlinge, die erfahrungsgemäß auf Raupen spezialisiert sind, scheinen sich für die Raupen des Buchsbaumzünslers kaum zu interessieren.
Um der sehr attraktiven Idee, der Schädlingseindämmung mit Hilfe von Nützlingen, zum Erfolg zu verhelfen, bemühen sich Forscher um den Einsatz von hilfreichen Schlupfwespen. Im Gartenbau werden diese nämlich schon seit Jahren im großen Stil erfolgreich vermehrt und gezielt gegen verschiedene Schädlinge eingesetzt. Gesucht wird eine Schlupfwespenart, die sich für die Raupen der Buchsbaumzünslers interessiert. Finden wird man sie vermutlich am ehesten in den Heimatregionen des Buchsbaumzünslers, in Asien. "
" Gewöhnen sich unsere Vögel an den neuen "Leckerbissen"?
An verschiedenen Stellen wurde neuerdings beobachte, dass einheimische Singvögel Buchsbaumzünsler-Raumen fressen. Schon 2013 gab es Presseberichte z.B. mit dem Titel "Die Spatzen fressen den Buchsbaumzünsler". Gemeint sind natürlich die Raupen und nicht der Schmetterling. Link zu dem Original-Artikel: Spatzen fressen Buchsbaumzünsler"
Ähnlich Erfahrungen gibt es auch aus Neustadt/Wstr. wobei verschiedene Vogelarten beim Verzehr von Buchsbaumzünsler-Raupen beobachtet wurden. "

Beides entnommen aus: http://www.hortipendium.de/Buc…Hausgarten) leider von Werbung überdeckt ist hier der Originaltext:

Buchsbaumzünsler hat Schrecken verloren
von Klaus Hämmerle
Mahlzeit! Singvögel, wie Spatzen, haben den Schädling als Delikatesse entdeckt. FOTO: VN
Dies jedoch vor allem deswegen, weil die Zahl der Buchsbäume stark zurückgegangen ist.





HÖCHST, DORNBIRN. (VN-hk) Vor zwei Jahren wurde er zum Schrecken in vielen Vorarlberger Gärten, aber auch in Wohnzimmern, die man gerne mit dem Buchsbaum verschönerte: der Buchsbaumzünsler. Die Raupe des aus Ostasien importierten Kleinschmetterlings legte eine ungeheure Gefräßigkeit an den Tag. Diese bereitete der beliebten Zierpflanze beinahe den Garaus. Ganze Kulturen fielen besonders in den letzten beiden Jahren dem Schädling zum Opfer.
Zweite Population
„Das Problem ist heuer weit geringer als in der jüngsten Vergangenheit“, hält Reinhard Brunner (46), Gärtnermeister aus Höchst, fest. Das hat allerdings auch einen nachvollziehbaren Grund. „Es gibt bei Weitem nicht mehr so viele Buchsbäume wie früher. Ich habe den Eindruck, dass viele von denen, die noch welche haben, diese beim ersten Anzeichen von Befall spritzen lassen“, erklärt Brunner. Von der Bildfläche verschwunden ist der lästige Schädling jedenfalls nicht. „Derzeit ist die zweite Population aktiv. Insgesamt gibt es in einem Jahr drei Populationen“, weiß der Gärtner.
In seinem Betrieb hat er sogar eine Art Pflanzenschutzdienst eingerichtet. Im Notfall kommt er oder einer seiner Mitarbeiter auf eine sprichwörtliche Spritztour vorbei. Brunner schätzt, dass es mittlerweile nicht einmal mehr die Hälfte der Buchsbäume gibt, die es noch vor zwei Jahren gab. „Es kauft auch niemand mehr diese Pflanze.“ Stattdessen würden sich die Zierpflanzenliebhaber Eiben, Portugiesischen Lorbeer und Bergilex zulegen. Der Höhepunkt des Buchsbaumzünsler-Wütens sei aber so oder so vorbei, ist der Gärtner überzeugt. Gerne vergleicht er den Schädling mit dem Feuerbrand. „Der war auch plötzlich massiv da. Und jetzt ist es besser geworden.“ Was der Schädling mit dem Feuerbrand offensichtlich auch gemeinsam hat: Noch weiß man nicht wirklich, wie man dem Buchsbaumzünsler beikommen soll.
Höhepunkt überschritten
Doch diesbezüglich sieht Klaus Zimmermann (55) von der inatura Licht am Ende des Raupentunnels. „Wir stellen fest, dass die Raupe immer mehr zu einer beliebten Nahrungsquelle für Singvögel wird“, hat der wissenschaftliche Berater der Inatura beobachtet. Es sei jetzt ein Selbstregulierungsprozess in Gang gekommen, „der langsam wirklich greift“. Wie Brunner glaubt auch Zimmermann, dass beim Buchsbaumzünsler der Höhepunkt bereits überschritten ist.
Die gefräßigen Raupen werden jedes Jahr ab März oder April aktiv. Je länger sie ungehindert fressen können, umso größer ist der verursachte Schaden. Bei starkem Befall bleiben bei vielen Blättern nur mehr die Blattrippen übrig. Die Pflanze bekommt eine hellbeige Färbung und ist mit Spinnfäden der Raupen durchzogen. In diesen Gespinsten, aber auch am Boden sind unzählige grünliche Kotkrümel zu finden.
Die Raupe verwandelt sich nach einigen Wochen in eine Puppe. Daraus entwickelt sich schließlich der Schmetterling.
Die Falter haben eine Lebenszeit von wenigen Tagen, die zur Paarung und anschließenden Eiablage durch die Weibchen genutzt wird.
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Roadrunner

 [M]
Ja. das passt zu meinen Beobachtungen. Ich füttere Meisen und Spatzen auch im Sommer. Außerdem haben die Spatzen bei mir Koloniebrutkästen und auch die Meisen passende Nisthöhlen. Das scheint zu wirken und genug Vögel anzuziehen. Es gibt sehr viele Singvögel in dem Garten. Die Buchsbaumhecken sind auch relativ niedrig und flach, so das die Vögel auch das Innere gut erreichen können. Im Kleingarten hätte ich den Buchs sonst entfernen müssen. Mit Insektiziden spritze ich dort überhaupt nicht.

Schön, das diese Plage in Zukunft auch unter Kontrolle kommen könnte. Zumindest in Gärten, die singvogelfreundlich genug sind.
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Beatty

Ansonsten kann man ja auch noch Bakterienpäparate einsetzen; die wirken gegen Raupen ganz hervorragend.
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Roadrunner

 [M]
Ja, das stimmt, auch Neem funktioniert. Ich weiß aber nicht, ob die Variante von Bacillus thuringiensis nicht auch andere Raupen schädigt. Und ich versuche ja den Schmetterlingen mit Brennnesseln und Disteln Lebensraum zu bieten.
Aber dreimal im Jahr spritzen müssen und wenn man nur einmal nicht aufpasst, ist der Buchs trotzdem schon wieder kahl, das ist nervig. Bei insgesamt ca. 15 Meter kniehoher Hecke auch nicht gerade wenig Aufwand.
Aber so wie es aussieht, brauche ich im Kleingarten dieses Jahr nichts unternehmen, die Schäden halten sich wirklich sehr in Grenzen. Das beruhigt mich schon ungemein. Wenn das dann nicht nur ein Gefühl oder eine natürliche Schwankung ist, sondern auch schon anderswo beobachtet wurde, dann ist es um so besser.

Und wo es gar nicht klappt, da tausche ich den Buchs gegen Ilex crenata.
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Toblerone

Zitat geschrieben von Roadrunner
Und wo es gar nicht klappt, da tausche ich den Buchs gegen Ilex crenata.


Genau, wie im Garten meiner Eltern. Da gab es diverse Buchsbaumkugeln (ich bin kein Fan davon, aber meiner Mutter gefällts), die aber im letzten Jahr alle gegen den Ilex getauscht wurden. Nach mehreren Jahren des mehr oder weniger erfolgreichen bekämpfens wurde es ihr zu blöd.
Ich denke mir halt einfach, dass es immer ein Problem ist, wenn eine Pflanzengattung oder nur eine Art so dermassen populär ist. Es liegt irgendwie in der Natur der Sache, dass da früher oder später ein darauf spezialisierte Schädling auftaucht. Globalisierung lässt grüssen.

Oder anders gesagt, wie lange dauert es wohl, bis ein auf Ilex hungriger Schädling/Pilz/Bakterium auftaucht und in Mitteleuropa einen sehr reich gedeckten Tisch findet?
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Roadrunner

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Jetzt habe ich bei helllichtem Tag beobachtet, wie Spitzmäuse im Buchs auf die Jagt gingen. 100% sicher bin ich aber nicht, das sie die Zünsler-Raupen einsammeln. Igel und Grasfrösche habe ich auch schon im Verdacht, die Raupen zu verspeisen. Ich kann mir sonst kaum erklären, wo die Raupen hinkommen.

In einem Garten, ein paar Kilometer weiter, sieht es so aus:
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