Unser Zwetschgenbaum

 
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jawie1980

Hallo,

ich habe erst vor kurzem angefangen mich intensiver mit Bäumen an sich und im speziellen mit unseren Bäumen im Garten auseinanderzusetzen. Daher fiel mir erst vor ein paar Monaten auf, dass der mit sicherheit ein Problem hat...nur welches?

Der Riss im Stammfuß existiert schon eine ganze Weile, auch die Flechten auf Stamm und Ästen. Gewundert hatten wir uns im Sommer bzw Herbst darüber, dass unser Zwetschgenbaum in diesem Jahr schon sehr früh seine Blätter verlor, bzw. so gut wie keine Früchte trug. Ich habe mir, dass erst damit erklärt, dass ich im vergangenen Herbst den Baum wenig fachmännisch beschnitten hatte. Nachbarn legten mir dann in diesem Herbst nahe, den Baum nochmal ordentlich runterzuschneiden, um ihm die Möglichkeit zu geben sich zu erholen. Mittlerweile denk ich aber, dass ich ihm damit keinen gefallen getan habe. Das sind ja alles zusätzliche Wunden, deren verschließen Energie kostet und weiteren Krankheitserregern Tür und Tor öffnet.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Was hatter denn??











Stellte jetzt auch noch Pilzbefall am Stamm und kleine Löcher in der Rinde fest, die Aussehen als hätten es sich ein paar Schädlinge darin gemütlich gemacht.

Nach einigen Jahren habe ich nun auch die Aufhängung der Seile für die Hängematten entfernt. Daher die schwarzen Spuren die aussehen wie eine Schleife. Hängemattenaufhängung an einen Zwetschgenbaum dieser Stamm-bzw. Borkendicke im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich nicht meine beste Idee...

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könntet...

Grüße Jan
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dnalor

beim pilzbewuchs am stamm ist davon auzugehen, dass sich darunter totholz befindet. dazu eine übersicht https://www.baumportal.de/Pilze_Galerie/baumpilze.htm.
[attachment=0]flechten apfel.jpg[/attachment]

der flechtenbewuchs schädigt den baum nicht maßgeblich deutet aber eventuell auf schlechte nährstoffversorgung hin.

wenn du die zwetsche sehr stark zurückgeschnitten hast, ist es nicht aussergewöhnlich, dass er an den einjährigen trieben KEINE früchte trägt.
lass in diesem jahr einige der jungen triebe stehen, nur so können sich neue fruchtaugen bilden.

mfg roland
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flechten apfel.jpg (81.47 KB)
flechten apfel.jpg
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Sandor

Für mich leidet der Baum schon seit längerem an:
Bild 1: Zunderschwamm
Bild 2 und 3: Pseudomonas syringae/Bakterienbrand
Bild 4: Flechten eher harmlos(im Bedarfsfall mit der Drahtbürste entfernen)
Bild 5: Evtl. Ungleicher Holzbohrer
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Plantsman

Moin,

das sieht nach einem Fall für die Säge aus.

Am Computer anhand von Bildern ist es immer schwer eine genaue Diagnose zu stellen, Sandor hat aber schon ein paar Möglichkeiten aufgezählt. Die Ursache, warum sich die Schäden bzw. Schädlinge ansiedeln konnten, kann vielfältig sein.

Hier meine Einschätzung:
- wenn am Stamm schon Fruchtkörper von holzbesiedelnden Pilzen zu sehen sind, ist das Holz schon meist stark in Mitleidenschaft gezogen
- die Flechten sind tatsächlich für den Baum nicht nachteilig zeigen aber an, wenn sie sich bis in die jüngsten Zweige ausbreiten konnten, dass die Pflanze ihre Wüchsigkeit eingebüsst hat (Nährstoffmangel, falscher Schnitt, totes Kernholz, Wurzelschäden usw.)
- man sieht ja, das sich an der Stammbasis die Borke schon vom Holzkörper gelöst hat.

Alles Anzeichen für den nahenden Tod. Bei Steinholz lohnt sich auch ein Schnitt nicht mehr. Vor allem ist es widersinnig eine schon stark geschwächte Pflanze nochmal radikal zu schneiden. Wo soll sie denn die Kraft hernehmen, wenn der Stamm so stark geschädigt ist und kaum noch Reserven aufweist.

Der Fehler wurde meiner Meinung aber schon bei der Pflanzung gemacht. In sehr vielen Fällen werden Bäume zu tief gepflanzt. Ein Anzeichen dafür ist die sich am Stammgrund lösende Borke, weil dort der Pilz eingedrungen ist.
Beim Pflanzen eines Baume sollte der natürliche (!) Wurzelansatz etwa auf gleicher Höhe sein wie oder ein klein wenig über die Bodenoberfläche hinausschauen.
Dann sollte der Rasen für die ersten Jahre niemals (!) an den Stamm heranwachsen. "Der Rasen ist das Leichentuch des Baumes". Baumschuler haben diesen Spruch nicht umsonst. Gras ist ein sehr starker Konkurrent! Eine Baumscheibe ist also wichtig.

Um meine Theorie zu überprüfen würde ich mal den Rasen vom Stamm großzügig entfernen und vorsichtig nachgraben wo die erste Wurzel zu finden ist.

Mein Fazit ist aber, dass diese Pflanze über kurz (eher wahrscheinlich) oder lang vollständig absterben wird.
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jawie1980

lieben dank für die Hilfe. Denke die Säge wird dann anrücken. ist es denn nachteilig auf gleicher stelle einen anderen Baum zu pflanzen? ist also davon auszugehen, dass der dann auch probleme haben wird?

beste grüße und nochmals danke

jan

achso...spricht etwas dagegen das totholz zu häckseln und zu kompostieren?
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Loony Moon

Hallo und willkommen bei uns Greenen

Ich würde nur die dünneren Äste schreddern und kompostieren. Denk dran, je gröber der Schredder, um so länger dauert es, ehe das Holz zersetzt ist. Meine Erfahrung ist bei Baum-und Strauchschnitt: mehrfach durch den Schredder gejagt und möglichst mit vorhandenem Rohkompost vermischt angesetzt, dann lockert es den Kompost auf und es rottet insgesamt alles besser.
Aus den dickeren Teilen einen Totholzhaufen als Unterschlupf für Kleintiere und Insekten machen.

An der gleichen Stelle nochmals würde ich vorläufig keine Steinobst setzen. Mir wurde das für ein ähnliches Problem hier erklärt:

apfelbaumpflanzung-t107787.html



Viel Erfolg und Spaß auf dieser Seite.
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Plantsman

Moin,

da sich die Bodenmüdigkeit hauptsächlich auf nahe Verwandte beschränkt, könnten an diese Stelle, nach guter Bodenvorbereitung, alle möglichen Bäume bis auf Zwetschen, Pflaumen, Aprikosen oder Pfirsiche gepflanzt werden. Kirschen wäre kein Problem.
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jawie1980

danke euch! hab nun ein paar möglichkeiten in petto. werd mal sehn wie er so austreibt...

lg jan

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