Schönes Gift an unseren Fenstern!
Schönheit kann gefährlich sein, diese alte Weisheit bewahrheitet sich auch bei vielen Pflanzen. Gerade die schönen Zimmerpflanzen sind häufig nicht ohne, sie enthalten Stoffe, die zu Hautreitzungen führen können oder die schlicht giftig sind.
Für die Pflanzen in der Natur sind diese Eigenschaften ein Verteidigungsmittel, um sich vor Tieren oder vor dem Menschen zu schützen. Manche, wie die Zwergpalme, besitzen Dornen oder Stacheln, andere riechen abstoßend, viele sind einfach nur hässlich, und andere sind giftig.
Beim Gift ist immer DIE MENGE entscheidend. Einige der Stoffe hat sich der Mensch sogar nützlich gemacht, als Medikament oder Insektenbekämpfungsmittel. Atropin aus der Tollkirsche, Engelstrompete oder Stechapfel, das Herzmittel Digitalis aus dem Fingerhut, Morphin, Kodein, Papavarin aus der Mohnblume.
Auch Genussmittel enthalten pflanzliche Gifte: Tabak, Kaffee und Tee beispielsweise.
Pflanzen mit giftigen Teilen:
Zu den bekanntesten Giftpflanzen zählen die Nachtschattengewächse (Solanaceae) mit Kartoffeln, Paprika, Chili
und Tomate an der Spitze
Das die Pflanzen von Kartoffel und Tomate giftig sind, weiß wohl jeder. Zu dieser Pflanzenfamilie zählen aber auch Zimmerpflanzen wie Brunfelsie (Brunfelsia), Browallie (Browallia) und der Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum).
Besonders die Beeren vom Korallenstrauch und von der Klivie (Clivia) sind für Kinder gefährlich , wenn sie sie in den Mund stecken. Sie bewirken Übelkeit, Brechreiz, Leibschmerzen, später kommen Schläfrigkeit und erweiterte Pupillen hinzu. Der Korallenstrauch steht an erster Stelle unter den Vergiftungen mit Zimmerpflanzen.
Als sehr gefährlich gelten auch die Hundgewächse (Apocynaceae), die Substanzen enthalten, die auch die Herztätigkeit wirken. Bekanntester Vertreter ist der Oleander (Nerium oleander), der in ALLEN TEILEN GIFTIG ist, ferner Goldtrompete (Allamanda athartica), Sinngrün (Catharanthus roseus), Wachsbaum (Carissa) und Madagaskarpalme (Pachypodium lamerei).
Lebensgefahr besteht, wenn Kinder- etwa beim Umtopfen- die Wurzelknollen der Herbstzeitlose (Colchcium autumnale) oder der Ruhmeskrone (Gloriosa superba) essen.
VORSICHT, Kakteen
Manche Kakteen aus den Gattungen Lophophora und Thricocereus enthalten Mescalin, die zur völligen Lähmung führen kann. Wenn ihr Kinder oder Haustiere haben solltet, solltet ihr auf diese Pflanzen umbedingt verzichten!
Pflanzen die die Haut reizen
Die meisten Pflanzen mit hautreizenden Stoffen stammen aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Dazu gehören der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), Chistusdorn (E. milii), Wunderstrauch (Choiaeum variegatum) und Katzenschwanz (Acalypha hispida). Bei Verletzung der Pflanze tritt der Milchsaft aus und kann auf der Haut Ekzeme auslösen. Auch einige der Aronstabgewächse enthalten einen giftigen Zellsaft, etwa die Diffenbachie (Diefenbachia), der Kolbenfaden (Aglaonema), die Flamingoblume (Authurium), Fensterblatt (Monstera deliciosa), Zimmerkalla (Zantedeschis aethiopica). Der Saft, der an Schnitt- oder Bruchstellen austritt, kann Hautausschläge hervorrufen, auf Schleimhäuten von Mund und Rachen starke Schwellungen mit großen Schmerzen und in den Augen Bindehautentzündungen und Hornhautveränderungen.
Auch Amaryllisgewächse wie Tulpe (Tulipa), Hyazinthe (Hyacinthus orientalis), Narzisse (Narcissus), Ritterstern ((Amaryllis Umgangssprache), Hippeastrum) und Klivie (Clivia) sondern einen Zellsaft ab, der zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen kann.
Pflanzen, die Allergien verursachen können
Zwei Zimmerpflanzen sind es vor allem, die bei Allergikern Furcht auslösen: Primel (Primula) und Alpenveilchen (Cyclamen).
Schon die zarteste Berührung einer Becherprimel (Primula obconica) führt bei Primel-Allergikern zu oft dramatischen Reaktionen. Schuld ist eine Absonderung aus feinen Haaren an Blättern und Stengeln der Primel, auf die die Haut mit Reizungen und Entzündungen reagiert.
Einen ähnlich gearteten Stoff enthalten die Knollen der Alpenveilchen (Cyclamen), mit denen man allerdings wesentlich seltener in Berührung kommt. Giftig sind beide Zimmerpflanzen nicht!
Gefahr für Haustiere
Nicht nur den Menschen können viele Pflanzen gefährlich werden, auch Haustiere wie Hunde, Katzen, Nager und Vögel können sich an Dornen und Stacheln verletzen, und Stacheln im Fleisch können wochenlang schmerzende Wunden verursachen.
Auch kann es vorkommen, dass Haustiere aus Langeweile giftige Pflanzen anknabbern.
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Welche Pflanzenteile sind giftig?
Deutscher Name
Botanischer Name
Gefährliche Pflanzenteile
Aukube
Aucuba japonica
Beeren
Becherprimel
Primula obconica
alle Pflanzenteile
Baumfreund
Philodendron
alle Pflanzenteile
Blutblume
Haemanthus
Zwiebeln
Browallie
Browallia
alle Pflanzenteile
Brunfelsie
Brunfelsia
alle Pflanzenteile
Christusdorn
Euphorbia milii
Milchsaft
Dieffenbachie
Dieffenbachia
alle Pflanzenteile
Dipladenie
Dipladenis
alle Pflanzenteile
Duftwicke
Lathyrus odoratus
Samen
Efeu
Hedera helix
Beeren und Blätter
Fensterblatt
Monstera deliciosa
alle Pflanzenteile
Flamingoblume
Anthurium scherzerianum
alle Pflanzenteile
Flaschenbaum
Jatropha podagrica
alle Pflanzenteile
Geißblatt
Lonicera
Beeren
Goldtrompete
Allamanda cathartica
alle Pflanzenteile
Hammerstrauch
Cestrum
alle Pflanzenteile
Heliotrop
Heliotropium arborescens
alle Pflanzenteile
Kassie
Cassia
alle Pflanzenteile
Katzenschwanz
Acalypha hispida
Milchsaft
Klivie
Clivia
alle Pflanzenteile, speziell Beeren
Kolbenfaden
Aglaoema
alle Pflanzenteile
Korallenstrauch
Solanum pseudocapsicum
alle Pflanzenteile, speziell Beeren
Leberbalsam
Ageratum
alle Pflanzenteile
Lilie
Lilium
Zwiebeln
Madagaskarpalme
Pachypodium lamerei
Stamm und Blätter
Palmfarn
Cycas revoluta
alle Pflanzenteile
Petunie
Petunia
alle Pflanzenteile
Pfeilblatt
Alocasia
alle Pflanzenteile
Ritterstern
Hippeastrum
alle Pflanzenteile
Ruhmeskrone
Gloriasa superba
Knollen
Silberblatt
Senecio biscolor
alle Pflanzenteile
Sinngrün
Catharanthus roseus
alle Pflanzenteile
Sternjasmin
Trachelospermum
Milchsaft
Wachsbaum
Carissa
alle Pflanzenteile außer Früchte
Wüstenrose
Adenium obesum
Milchsaft
Zierpaprika
Capsicum annuum
alle Pflanzenteile
Zierspargel
Asparagus
Beeren
Zimmercalla
Zantedeschia aethiopica
alle Pflanzenteile
Achtung bei der Dieffenbachie!
Gerade die Dieffenbachie erfreut sich großer Beliebtheit,
weil sie pflegeleicht ist und sich durch Stecklinge einfach vermehren
läßt. Arbeite aber niemals ohne Handschuhe! Denn
der klebrige Saft, der schon beim Abbrechen eines Stecklings
austritt, verursacht Hautausschläge!
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