Schildläuse auf Kirschlorbeer und Dickmaulrüssler an Rosen?

 
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Schildläuse auf Kirschlorbeer und Dickmaulrüssler an Rosen?

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Gepostet: 27.07.2016 - 13:40 Uhr  ·  #1
Hallo,
habe vor ein paar Wochen meine Kirschlorbeerhecke seitlich stutzen müssen. Die neuen Triebe sind allesamt verkrüppelt und vertrocknen. Einige alte Blätter haben Löcher, aber das fiel nicht weiter ins Gewicht. Bei der Suche nach uneingeladenen Gästen habe ich winzige braune Pünktchen gefunden, die sehen so aus wie die Schildläuse, die Norbert auf Oleander fotografiert hat. Aber ich hab noch nie so winzige gesehen (ca 3/4 mm groß). Können 4 oder 5 braune Pünktchen auf einem Blatt in so kurzre Zeit dasselbe derart zugrunde richten?
Hilft da Calypso oder soll ich mir was anderes besorgen? Neem kaufe ich nicht mehr, das hat gegen meine Wollschildläuse Null geholfen.
Teebaumöl hat da Wunder gewirkt. Aber das war auf zwei kleinen Zitruspflanzen. Ich kann ja nicht die ganze Hecke mit Teebaumöl ...

Und kann es sein, dass Dickmaulrüssler, wenn ihnen der Rhododendron vergrätzt wurde, sich an Rosen und Hortensien dranmachen? Die haben jetzt ganz ähnliche Bissspuren.

Fotoapparat finde ich grad nicht, aber anhand meiner Beschreibungen geht's ja vielleicht auch mal ohne.

Danke für Tipps!
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Re: Schildläuse auf Kirschlorbeer und Dickmaulrüssler an Ros

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Gepostet: 27.07.2016 - 18:21 Uhr  ·  #2
Moin,

ohne genau zu wissen, was einen Schaden verursacht hat, ein Spritzmittel zu benutzen, ist nicht empfehlenswert. Was machst Du, wenn es eine Pilzkrankheit ist und Du Neem oder Calypso gegen Insekten gespritzt hast? Da passiert leider gar nichts. Deshalb gebe ich ohne Foto keine Empfehlung ab. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, was es sein könnte!

Bei Rosen und Hortensien ist es nicht der Dickmaulrüssler sondern in 95 % der Fälle eine Blattschneidebiene (Megachile spec.). Die tapeziert mit den Blattstückchen ihre Kinderstube und da eignen sich die Blätter dieser beiden Sträucher offensichtlich am Besten für.
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Re: Schildläuse auf Kirschlorbeer und Dickmaulrüssler an Ros

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Gepostet: 28.07.2016 - 19:00 Uhr  ·  #3
Kamera gefunden, Fraß dokumentiert.
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Für wilde Bienen hab ich eine schwache Seite. Die darf dann ruhig ihr Kinderzimmer mit meinen Rosenblättern tapezieren. Hach, wie romantisch muss es im wilden Bienenlöchlein aussehen!
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Re: Schildläuse auf Kirschlorbeer und Dickmaulrüssler an Ros

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Gepostet: 29.07.2016 - 00:34 Uhr  ·  #4
Moin,die

das hab ich mir gedacht. Die kleine braunen Pünktchen gehören zum Kirschlorbeer. Das sind extraflorale Nektarien, also blütenferne Zuckerdrüsen und sind für fast alle Prunus-Arten typisch. Warum sie die haben, weiss ich nicht, aber Ameisen naschen dort gerne mal den süßen Saft.
Warum die Blätter aber so verkrüppelt sind, lässt sich nicht erkennen. Ein klein wenig meine ich die Schrotschuss-Krankheit zu sehen. Aber sonst....... da muss ich leider passen.
Hauptgärtner*in
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Re: Schildläuse auf Kirschlorbeer und Dickmaulrüssler an Ros

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Gepostet: 29.07.2016 - 11:01 Uhr  ·  #5
Hallo Plantsman,
ich hab mich gleich mal schlaugegoogelt und viele Bilder von schrotschussbefallenem Kirschlorbeer gesehen. Ich denke, du vermutest richtig.
Irgendwo wird empfohlen, einen Zwiebel-Knoblauch-Sud zu kochen und damit zu spritzen. Ist das wirklich wirkungsvoll?
Nun werde ich erst mal die Schere schwingen und die letzten befallenen Triebe abmachen, die ich nur fürs Fotografieren drangelassen hatte.
Was ich aber merkwürdig finde, ist, dass der Pilz nur bis ca. 2m Höhe reicht. Darüber sind die jungen Triebe völlig intakt.

Vielen Dank für die Auskunft.
Liebe Grüße
Marieluise
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Re: Schildläuse auf Kirschlorbeer und Dickmaulrüssler an Ros

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Gepostet: 29.07.2016 - 18:08 Uhr  ·  #6
Moin,

schaden kann so ein Sud natürlich nicht. So viel ich weiss, ist er bei Insekten wohl wirksam. Wie es bei Pilzkrankheiten aussieht bin ich überfragt.
Das der Pilz nicht so hoch reicht, liegt an der Luftfeuchtigkeit bzw. dem Abtrocknen. Im unteren Bereich bleibt das Wasser, egal ob nach einem Regen oder dem Beregnen, wegen geringerer Luftbewegung und mehr Schatten länger stehen und der Pilz kann besser wachsen bzw. die Sporen erst keimen. An den oberen Pflanzenteilen kann das Wasser nicht so lange stehen bleiben, sie trocknen schneller ab. Deshalb erfolgt eine Besiedlung der Blätter von Pflanzen durch Blattpilze auch immer erst von unten. Nur Echte Mehltaupilze fangen oben an, sie haben ihr Wasser immer dabei und nutzen aus, wenn eine Pflanze bei Trockenheit ein wenig vom Zelldruck verliert, also schlappt. Dann kann er seine Haustorien besser in die Zellen bohren.
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Re: Schildläuse auf Kirschlorbeer und Dickmaulrüssler an Ros

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Gepostet: 29.07.2016 - 18:17 Uhr  ·  #7
auf dem ersten foto meine ich mehltau zu erkennen - ist in diesem jahr durch die vielen niederschläge und die hohe luftfeuchtigkeit sehr stark verbreitet (vornehmlich an den aufrechtwachsenden sorten)

mfg. roland
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Schrotschüsse aus dem Hinterhalt auf den Kirschlorbeer

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Gepostet: 29.07.2016 - 22:02 Uhr  ·  #8
Nä, das sind nur Lichtreflexe. Garantiert null Mehltau. Ich hatte dieses Jahr nicht mal auf den Rosen welchen. Nur traditionell auf meiner großen Azalee und auf dem Spindelstrauch.
Nun stand die Hecke ca. 25 Jahre da rum und hatte nie was, außer nach diesem eisekalten Februar vor 3 Jahren, wo Triebe in der strahlenden Sonne vertrocknet sind, weil der Boden tiefgekühlt war.
Es gab doch schon viele nasse Jahre, und nun auf einmal das!

Hab heute nach dem Kappen aller Triebe und Abschneiden aller kaputten Blätter (kennt ihr den sog. Rupfhecken-Stil?) den Zwiebel-Knoblauch-Sud gemacht, weil ich nur noch ziemlich wenig Baymat hatte und erst mal welches bestellen musste. Zweihundert Gramm Zwiebeln, 200 Gramm Knoblauch im Mixer püriert und dann gekocht. Ich hatte dann so viel Spritzmittel, dass ich auch noch alle Hortensien besprüht habe, denn da sehen einzelne Blätter (weiter unten!) auch nach Schrotschüssen aus. Leider hat es eine Stunde später geregnet. Vielleicht hat's trotzdem was gebracht. Mal sehen. Auf jeden Fall riecht jetzt das Haus bis unters Dach nach Knoblauch.
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Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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