Pseudolithos pflegen

 
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Charisma

Hallöchen,

ich habe bereits die Suchfunktion benutzt aber in der Hinsicht noch nichts Aufschlussreiches gefunden. Vermehrt wurde über die erfolgreiche Samenanzucht berichtet, bloß weitere Erfolgsmeldungen blieben aus.

Ich überlege ebenfalls, es einmal mit den Pseudolithos zu versuchen, dessen Pflege wohl nicht so ganz einfach sein soll.

Ich würde mich freuen, über Anzucht und Pflege über das Keimlingsalter hinaus erfahren zu dürfen.
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Plantsman

Moin,

Pflegeanleitung der Sukkulenten-Kartei der Deutschen Kakteen-Gesellschaft für Pseudolithos caput-viperae: (nach Gerhart Frank)
"Wurzelsystem sehr empfindlich -> sterilisierter Sand als Substrat
gelegentliches giessen, dabei stickstoffarm düngen und ein Fungizid gegen Wurzelfäule zusetzen
Temperaturen im Winter > 14° C
stets sonnig"
Niederschlag Gardo, Somalia (http://www.worldclimate.com/cgi-bin/data.pl?ref=N09E049+2100+63225W), relativ nah am Standort von P. caput-viperae in mm
Das ist nicht viel!
Am sichersten ist es, die Pflanze auf Knollen von Ceropegia linearis ssp. woodii zu pfropfen.

Ciao
Stefan
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Charisma

Lieben Dank für die ausführliche Pflegeanleitung, Plantsman.

Ist es richtig, dass man sie in der kalten Jahreszeit besser auf einer Heizmatte, um kalte Füße zu vermeiden, halten soll?
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Plantsman

So,

musste ein wenig was ändern (Klimatabelle war nicht verlinkt), Sorry.
Das mit dem Heizkabel ist glaube ich keine schlechte Idee. Dann noch Pfropfen und Du bist noch sicherer.

Ciao
Stefan
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Charisma

Nochmals Danke, Stefan.

Das mit dem Bewässern scheint das größte Problem darzustellen, denke ich mal. Gibt es da Erfahrungen, denn mit den Niederschlagswerten ist das so eine Sache, wie man dies am Besten dosieren kann.

Gibt es da Richtwerte für die Kultur außerhalb des ursprünglichen Standortes (z.B. das Substrat ca. alle 2 Wochen etwas besprühen, in den niederschlagsreicheren Zeit etwas öfter), denn gelegentliches Gießen ist so eine Auslegungssache *g*? Oder 1 bis 2 mal im Monat einen Vernebler für kurze Zeit einsetzen?

Wie sieht es aus mit der Luftfeuchtigkeit, inwiefern sollte man diesen mit berücksichtigen?

Oder sollte man ihnen in irgendeiner Form ein künstliches Kleinklima verschaffen?

Fragen über Fragen ... hast du selbst welche erfolgreich kultiviert?
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Plantsman

Da ich viele Pflanzen mit Ruhezeiten pflege (tropische Erdorchideen, Zwiebelpflanzen, Sukkulenten) habe ich mir den "Spaß" gemacht, eine Tabellenkalkulation zu erstellen, die es mir ermöglicht, die Niederschlagsmengen der Heimatgebiete auf die Topfgröße umzurechnen und mir so ausgerechnet, welche Menge Wasser ich wöchentlich geben sollte. Das hat sich vor allem bei den Orchideen bisher sehr bewährt. Man muss aber immer auch die Pflanze im Blick haben um eventuell mal einzugreifen.
Welche Pseudolithos-Art hast Du denn genau? Dann kann ich nochmal nachrechnen.

Ciao
Stefan
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Gysmo

Hallo Stefan,

Darf ich mich hier auch schnell einschalten?

Ich habe nun 3 gekeimte Pseudolithos eylensis, ca. 1.5 Monate alt.
Gegossen werden sie von unten jede 2-3 Woche, je nach Temperaturen, die vorher herrschten.

Mit dem Pfropfen bin ich da erst am Einlesen, wusste aber nicht, dass man Ceropegia auch nehmen kann (wobei ich meine sicherlich nicht mit dem Messer bedrohen werde, habe ja nur diese....).

Wie wäre es mit Pereskiopsis aus für das Pfropfen?

Gruss
Judith
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Charisma

@Stefan: Da hast du dir ja richtig Gedanken und Mühe gemacht das alles genau auszurechnen, klasse.

Bisher habe ich noch keine Pseudolithos, habe mir aber Samen von Pseudolithos Sphaericus, migiurtinus, mccoyi, caput-viperae und eylensis bestellt, die ich dann erstmal zum Keimen bringen muss. Also noch ist nichts verloren oder gewonnen. Möchte mich aber sicherheitshalber schon vorher ausgiebig informieren um mögliche Pleiten zu vermeiden. Das Risiko, dass etwas passieren kann ist eh schon hoch genug *find*.

@Judith: Schön, dass du auch welche hast, da können wir uns wenigstens schonmal zu dritt mit Erfahrungswerten aushelfen (bloß bei mir dauerts noch ein Weilchen bis ich mit Erfahrungen aufwarten kann ).
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Plantsman

Naja,

Erfahrungen habe ich keine, da mir die ganzen Stapelieen (schön find ich sie schon) einfach zu sehr von den Schmierläusen geliebt werden und ich sie im Sommer nicht draussen halten kann.
@ Gysmo: da Pseudolithos (Apocynaceae/Asclepioideae) und Pereskiopsis (Cactaceae) sehr, sehr, sehr, seeeeehr weit entfernt verwandt sind, kann man den nicht benutzen. Es muss schon was verwandtes sein und das sind bei den Aasblumenverwandten dann Ceropegia (Wurzeln sehr unempfindlich und langlebig) und dicktriebige Stapelia (zu kurzlebig als Dauerunterlage).
Da sie, bis auf P. mccoyi, alle aus der Gegend westlich von Eyl in Somalia stammen, rechne ich euch morgen mal eine Gießtabelle aus. Jetzt gehe ich schlafen , war ein harter Tag.

Ciao
Stefan
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Charisma

Das mit der Pfopfunterlage erscheint einleuchtend. Muss mich da auch schonmal etwas einlesen, wie so etwas gemacht wird.

Stefan, dafür dass du selbst keine hast, kennst du dich aber super aus, Respekt. Finde es sehr hilfreich, was du uns an Tipps liefern kannst. Nochmal herzlchen Dank dafür. Bin gespannt auf deine Tabellenwerte.

Gysmo, du hast selbst schon welche zum Keimen gebracht. Unter welchen Bedingungen (Substrat, Wärme, Licht, Luftfeuchtigkeit etc.) gedeihen sie am besten?
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Gysmo

@ Stefan: ja, du hast (wieder einmal ) recht wegen der Propfunterlage. Ich habe sehr viele Stapelias hier und einige schon ein paar Jährchen alt, also werde ich mal eine als Unterlage missbrauchen. Bin ich da richtig: ich muss bei dem Pseudolithos die Wurzel abschneiden und ihn dann auf die Unterlage setzen?
Ich werde es nicht mit allen drei machen, ich versuche es mal bei einem (oder zwei), und der eine darf einfach so weiter langsam wachsen.

@ Charisma: ich hatte 5 Samen und davon sind 3 gekeimt, bin recht zufrieden.
Substrat ist bei mir eigentlich immer dasselbe: feiner Bims, feiner Schiefer, Sand
Schön feucht halten, Samen nicht unter die Erde, ein bissl Quarzsand drauf und einfach stehen lassen.
Meine Samen sind alle in einem selbstgebasteltem Gewächshaus untergebracht, Türe offen.
Keimzeit: 7 Tage
Ich besprühe sie bei heissen Temp. jeden Tag 1 x am Morgen und 1 x am Abend
1 x Anstauen pro Woche, je nach Temp. kann es auch 2 x die Woche sein, was bis jetzt aber selten war.
1 x im Monat Sukki-Dünger dazugeben beim Anstauen, 4 x verdünnt

Ich glaube, das war's.....
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Charisma

Gysmo, supi, das ist ja mal eine ausführliche Anleitung für die Aufzucht. Lieben Dank!

Um Missverständnissen vorzubeugen möchte ich nochmal fragen was du mit "anstauen" meinst. Ich verstehe das so, dass du die Töpfe kurzzeitig in Wasser stellst (also nur den unteren Teil des Topfes). Habe ich das so richtig verstanden? Wie lange machst du das anstauen jeweils?

Die Fragen nehmen kein Ende *g*.

Übringens: Die sind ja herzallerliebst deine Kleinen.
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Gysmo

Unter Anstauen habe ich jeweils das so verstanden:
unterer Teil des Topfes in Wasser und warten, bis sich der Quarzsand (der nicht nur gut gegen TM's ist ) vollgesaugt hat. DAnn weiss ich, dass das Wasser bis nach oben gelangt ist.

Mache ich übrigens bei fast all meine Pflanzen (ausser Bananen, die sind zu schwer): Sand drauf, anstauen und dann ist wieder mal Ruhe!
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Charisma

Prima, sehr guter Tipp! ... und wieder was dazu gelernt. Dann kanns ja hoffentlich bald losgehen mit meiner Anzucht.
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Plantsman

So,

hier die Bewässerungsliste (in ml/Topf von 10 x 10 cm pro Woche, andere Topfgrößen kann man per Dreisatz auch berechnen)
Die somalischen Arten:
Jan 0 ml, Feb 2, Mär 14, Apr 55, Mai 74, Jun 11, Jul 0, Aug 7, Sep 21, Okt 55, Nov 11, Dez 2)
Pseudolithos mccoyi
Jan 3 ml, Feb 8, Mär 26, Apr 25, Mai 13, Jun 21, Jul 31, Aug 39, Sep 5, Okt 7, Nov 7, Dez 3
Für diese Art habe ich auch Temperaturen:
April bis Oktober 17 - 42° C (Tagesmittel 30° C)
November bis März 11 - 36° C (Tagesmittel 24° C)
Man sieht, dort wo sie vorkommen ist es ziemlich trocken bei hohen Temperaturen. Die somalischen Arten wachsen, nach meinen Infos, auf Kalk, Pseudolithos mccoyi in Gneis-Felsspalten. Alle scheinen Küstennähe zu bevorzugen, d.h. dort gibt es morgens Nebel, der für weitere Feuchtigkeit sorgt. Mit sprühen wäre ich aber vorsichtig, die Standortfaktoren lassen sich so nicht ohne weiteres übertragen! Das gilt auch für meine Wassergaben-Liste, es soll ein Anhaltspunkt sein, bei meinen Orchideen sind die Resultate aber überzeugend. Sämlinge natürlich etwas durchkultivieren.

Das Pfropfen geht wie bei den Kakteen, da würde ich mal nach Beschreibungen im Netz suchen, es gibt so viele Methoden.

Viel Erfolg euch beiden, die Pflanzen sind es wert
Stefan
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