Hallo,
ich brauche mal dringenden Rat: Unsere Vermieterin hat wieder mal diese "Horde Jungs" angeheuert, die eine 2 m hohe Hecke im Garten mit einem Mordskrach in Form schneiden. Die Hecke ist bei uns DER Spatzennistplatz überhaupt, derzeit sind in der Hecke auch definitiv Vögel am brüten. Das weiß ich, weil ich häufig sehe, wie sich Raben ab und an die Jungtiere aus den Nestern holen. Jetzt ist die Frage, wie es rechtlich aussieht, dürfen die den Formschnitt auch während der Brutsaison machen? Müssen die nicht wenigstens auf manuelle Heckenscheren zurückgreifen?

Eine Vorgeschichte zu dieser "Horde": Unsere Vermieter heuern die immer mal wieder an. Zuletzt haben sie einen gesunden Walnussbaum im Garten entfernt. Wir sind deswegen mit unseren Nachbarn auf die Barrikaden gegangen, da wir ein unerlaubtes Entfernen vermuteten. Von den Vermietern kamen daraufhin viele Entschuldigungen und dass sie in Zukunft die Mieter fragen würden, etc. Auf meine Rückfrage, warum der Baum entfernt wurde hieß es, er würde den Garten in Schatten setzen. Ich unterstelle den Gärtnern daher, dass sie sich wenig aus rechtlichen Dingen machen, wenn ihnen gesagt wird "das und jenes muss weg", dann machen sie es. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob sie sich überhaupt um die Bestimmungen Gedanken machen müssen, oder ob das Sache des Auftraggebers ist

Vielleicht könnt ihr die Situation als Außenstehende beurteilen und mir einen Rat geben, wie ich weiter vorgehen kann..?

Hallo Gluggsmarie,

aus welchen Bundesland kommst du denn? Im Bundesnaturschutzgesetz ist geregelt, wann Hecken "radikal" gechnitten werden. Der Zeitraum ist aber in jedem Bundesland unterschiedlich. Bei uns im Harz ist es z. B. zwischen dem 1. März und dem 30. September verboten.

http://www.harzregion.de/news/print.php?id=285

LG
Heidi

Also ich hab mich jetzt auch mal kurz durchs Netz gewühlt und soweit ich das verstanden habe - was bei Gesetzen nicht so einfach ist - ist radikaler Heckenschnitt lt. Bundesnaturschutzgesetz zwischen März und September verboten. Die Zeiten können zwar in den Bundesländern leicht variieren, aber im Juli isses wohl nirgends erlaubt.
So - allerdings darf man wohl im eigenen Garten Formschnitte durchführen, bei denen der Zuwachs gestutzt werden darf. Ich hab nirgends Infos gefunden, ob es hier Unterschiede im Werkzeug gibt, also ob man tatsächlich die manuelle Schere nehmen muss dann. Dazu muss ich jetzt nochmal genauer suchen.
Hier mal ein paar Links mit Infos zum Thema - generell kann wohl in diesem Fall nur an die Vernunft des Heckenbesitzers appelliert werden, ob man hier tatsächlich mit Gesetzen "drohen" kann, wage ich leider zu bezweifeln....

http://landesrecht.rlp.de/jpor…focuspoint

LG
Martina

Beim Naturschutzamt habe ich sämtliche verfügbaren Nummern angerufen, da geht leider keiner ran (versuche es morgen nochmal). Die Horde ist nun auch weg, wenn ich was handfestes gefunden hätte, bis die durch sind, dann hätt ich sie direkt damit konfrontiert. Aber so wollte ich lieber sicher sein.
Die Vermieter werde ich garantiert darauf ansprechen und an die Vernunft appellieren. Spatzen sind zwar für viele "lästig", aber auch deren Bestand geht in Deutschland leider zurück.

Bei der Hecke wurde nur der Zuwachs seit Frühjahr (waren ungefähr 0,7 m) entfernt. Mich hat in erster Linie gestört, dass die da mit lautem Werkzeug drangegangen sind, ich habe die Spatzen in der Wohnung noch schimpfen gehört und die haben mir so leid getan. Ich kenne deren Geschimpfe und in Gruppen gekämpfe ja, wenn die Raben kommen. Da tun sie sich in Gruppen zusammen und versuchen den Angreifer zu vertreiben.

Fast hätte ich es vergessen: wohne in Baden-Württemberg, aber das macht auf dem Privatgrundstück wohl keinen Unterschied