Hallo
Zitat geschrieben von nazareno
... Nun spricht der experte im link soweit ich es verstanden habe aber nicht von Ca und Mg als mittel zur pH-wert senkung sondern als essenziellen pflanzennährstoffen.
...
Hierzu muss man wissen, welche Nährstoffe Pflanzen im Allgemeinen brauchen. Da wären:
Stickstoff (N)
Phosphat (P)
Kalium (K)
Magnesium (Mg)
Und als Spurenelemente:
Calcium (C)
Schwefel (S)
Kupfer (Cu)
Eisen (Fe)
Molybdän (Mo)
?um nur die wichtigsten zu nennen.
Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil des Blattgrüns. Ebenso vieler Enzyme der Pflanze.
Calzium ist ein wesentlicher Bestandteil der Zellwände. Außerdem verstärkt Ca die Saugkraft der Wurzeln und fördert obendrein noch das Wachstum des frisch gebildeten Zellgewebes.
Zitat geschrieben von nazareno
...
Deine verknüpfung düngung-übersäuerung finde ich jedoch durchaus plausibel und frage mich gerade, was man dagegen tun könnte bzw. überhaupt sollte?
...
Hier muss man einfach zwischen den Bedürfnissen der einzelnen Pflanzen unterscheiden.
Der Callistemon (Zylinderputzer) zum Beispiel hat kein sehr starkes jährliches Wachstum. Von dieser Pflanze weiß ich, dass sie nur mit kalkarmen Wasser gegossen werden möchte.
Brugmansien hingegen können, je nach Sorte, jährlich 2 bis 3 Meter hoch wachsen. Für sie ist Kalk sehr wichtig.
Zitat geschrieben von nazareno
...
Deine verknüpfung düngung-übersäuerung finde ich jedoch durchaus plausibel und frage mich gerade, was man dagegen tun könnte bzw. überhaupt sollte?
...
Hier stellt sich wieder die Frage, welche Pflanze es betrifft. Eine Pflanze, die wenig gedüngt wird, kann man hin und wieder mit einem Schluck Leitungswasser genügend Kalk zuführen.
Brugmansien hingegen werden relativ stark gedüngt. Und sie benötigen wegen ihrem starken Wachstum ausreichend Kalk (Calzium). Um der Pflanze selbst und um der Übersäuerung im Kübel vorzugreifen, kalke ich mein Wasser für die Brug`s auf. Das mache ich, weil das gesammelte Regenwasser und auch das Wasser aus dem Brunnen viel zu wenig Kalk enthält.
Erwähnen möchte ich auch noch, dass man durch gezieltes kalken im Garten zum Beispiel Moose im Rasen entfernen kann, da Moose einen niedrigen PH-Wert bevorzugen.
Auch sollte man wissen das die Nährstoffaufnahme vom PH-Wert des Bodens abhängig ist. Der optimale Bereich für die Aufnahme von Nährstoffen liegt bei einem ph-Wert zwischen 6.3 und 6.8. Stickstoff zum Beispiel kann nur in einem Bereich von 6.5 bis 8.5 von den Pflanzen tatsächlich verwertet werden, eine Stickstoffdüngung auf sehr sauren Böden ist daher unnötig.
Zitat geschrieben von nazareno
...
Zu denjenigen, die gemeint haben, durch düngen würde kalkmangel ausgeglichen: soweit ich weiss, enthalten herkömmliche pflanzendünger weder Ca noch Mg.
...
Hier lohnt sich ein Blick auf die Herstellerangabe. Auf der Rückseite einer Düngerverpackung findet man zum Beispiel folgende Angabe: 16-8-22 (+3). Die erste Zahl steht für Stickstoff, die zweite für Phosphat, die dritte für Kalium und die Zahl in Klammern steht für Magnesium. Befinden sich noch zusätzliche Spurenelemente im Dünger, so sind diese aufgelistet.
Mein persönliches Fazit:
Wenn man sich (teure) Spezialdünger anschafft, weil man eine Spezies optimal versorgen möchte, dann sollte man auch einen Blick auf seine Wasserwerte werfen und evt. auch mal eine Bodenprobe machen lassen. Spezialdünger alleine verhelfen nicht zu Wundern, oder nur sehr kurzfristig. Die Themen Dünger, Wasser und Bodenwerte greifen wie Zahnräder ineinander.
Oftmals ist weniger einfach mehr, daher bringt es nichts, nur mit Dünger um sich zu werfen, wenn man die anderen Themenbereiche nicht beachtet. Dann lieber nur eine gelegentliche, leichte Düngung.
Ciao, DonnaLeon