Keine Ahnung, ob die Pflanze noch zu retten ist. Zum Überwintern von Zitrusbäumen ist folgendes zu sagen: Es ist völlig sinnlos, sich auf ein oder zwei Elemente zu konzentrieren. Man muss stets alle drei Elemente > Licht - Wärme - Wasser < und dazu noch das Thema Dünger in Einklang bringen. Will heissen: Es bringt gar nichts, die Wärme zu erhöhen, wenn man nicht auch ausreichend Licht bereitstellen kann. Umgekehrt: Ein Bäumchen, das dunkel steht, muss auch kühl gehalten werden. Bei ca. 8° stoppt der Safttransport, dann wird nur noch sparsamst gegossen. Unter 5 Grad mimmt ein Zitrusbaum schweren schaden. Wenn der Zitrusbaum viel Licht erhält, muss er auch wärmer stehen und gegossen werden. Im Winter (also spätestens ab jetzt) wird ein Zitrusbaum nicht mehr gedüngt oder allenfalls in grossen Zeiträumen und auch nur dann ganz schwach. Hier scheint mir alles falsch gemacht worden zu sein sein, was man falsch machen kann. Das ist keine exakte Wissenschaft, aber ganz so leicht sind Zitronenbäumchen andererseits auch nicht umzubringen.
Das grösste Problem im Winter ist das Licht, erst recht in Deutschland. Zwei stunden Sonnenlicht am Tag sind für einen Zitronenbaum ziemlich düster. Wenn man keine Zusatzbeleuchtung schaffen kann (das braucht man aber auch nicht), würde ich ihn sehr kühl bei ca. 10 - 12° überwintern. Wenn er dann die Blätter abwirft - macht nichts. Gegossen wird nur dann, wenn man mit dem Daumen kräftig ins Wurzelwerk drückt und keinerlei Feuchtigkeit mehr zu verspüren ist - auch nicht beim Zerreiben feinster Erdkrümel zwischen den Fingerspitzen. Bei diesen Temperaturen bekommt das Bäumchen nur dann etwas Wasser, wenn es vollkommen ausgetrocknet ist. Dann wird auch nicht regelmässig gegossen, sondern nur einmal kräftig (mit Wasser in Bodentemperatur), und das Wasser gut ablaufen lassen.
Heizmatten und ähnliche Hilfsmittel setzt man nur dann ein, wenn Gefahr besteht, dass das Wurzelwerk nochmals stärker abzukühlen droht als die übrige Umgebung (bei mir also im Gewächshaus, und auch da Bodenwärme nur seltenst. Je heller es dann wird (aber wirklich hell, und nicht etwas weniger düster), desto mehr kann die Wärme erhöht werden, häufiger Wasser gegeben und wenn die Pflanze wieder austreibt auch wieder etwas Dünger. Aber immer daran denken: Wasser erst dann, wenn der Ballen ganz trocken ist. Es wurden schon sehr viel mehr Zitrusbäume ersäuft als vertrocknet sind.
Betse Grüsse
Stefan
P.S.: Ich lebe in Südfrankreich und halte eine Anzahl Zitrusbäume in Kübeln - genug, um meinen Jahresbedarf an Zitronen zu decken (einschliesslich rauer Mengen an Zitroneneis, auf das die Kids so abfahren)