Küstenmammutbaum vegetativ vermehren ???

 
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Maranatha

Hallo zusammen,

kennt sich vielleicht jemand mit der vegetativen Vermehrung vom Küstenmammutbaum aus? Welche Bedingungen für die Bewurzlung optimal sind?
Ich habe Kokoshumus genommen, habe den mit etwas Dünger versetzt und habe da die Stecklinge reingedrückt. Diese halte ich jetzt immer sehr gut feucht. Wie sollte denn die Temperatur sein? Ich halte sie recht warm besprühe sie aber immer mit Wasser, um den Nebel den die Redwoods haben, zu simulieren.

Vielleicht habt jemand auch schon andere Koniferen vegetativ vermehrt und hat damit Erfahrungen.

Was meint ihr dazu?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!

Viele Grüße

Maranatha
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Pelargos

hallo!

hm...also den mammutbaum habe ich noch nie versucht vegetativ zu vermehren...
ich vermehre jedes jahr einiges an koniferen...wacholder und co...bei denen geht das ganz unkompliziert...
dafür mache ich abrisslinge bzw stecklinge, mit einer länge von ca 5cm... welche ich dann in seradix2 kurz rein tauche... und dann stecke ich sie leicht schräg, ganz dicht in töpfe oder aussaatkisten...welche ich dann frostfrei, aber dennoch sehr kühl überwintere... bis zum frühjahr hat sich dann an den meisten ein schöner kallus gebildet...diese, mit kallus topfe ich dann vorsichtig einzeln in töpfe, halte sie die ersten wochen leicht schattig und feucht... sie wurzeln dann vollkommen an und dann hat man wieder neue pflänzchen...

i denk aber dass es sicher mit dem mammutbaum auch geht... also du hast mich jetzt auf die idee gebracht... werde es jetzt auch probieren*g*

lg
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Maranatha

Hallo Pelargos,

danke für deine Antwort! Also das hört sich ja ziemlich einfach an wenn man es mal weiß
Aber ein paar Fragen hätt ich noch: Wieso hältst du sie zuerst kühl? Was würde denn passieren wenn man sie gleich warm stellen würde? (mit viel Luftfeuchtigkeit - der Küstenmammutbaum ist ja ein Regenwaldbaum) Würden die dann eingehen?

Und was ist seradix2? Ist das ein Bewurzlungsmittel? Braucht man ein solches, weil billig wird sowas ja auch nicht sein oder?

vg

Maranatha
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Pelargos

seradix ist ein bewurzelungshormon... so ein pulver...das aber wirklich super ist... davon gibt es drei stufen...seradix 1...für weichholz, seradix 2 für halbhartholz und seradix 3 für hartholz...

die kühle temperatur dient dazu, dass sich ein schöner kallus bildet...

hmm... i denk, dass der net mal tropisches klima braucht..er ist ja bei uns hier auch winterhart.... deswegen denk ich mal dass er sicher auch bei kühlen temperaturen wurzelt... vermute, dass er sogar sicher besser wurzelt als bei warmen temperaturen... das ist jetzt zwar nur eine vermutung...denn ich habe es ja selber auch noch nicht probiert...
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Maranatha

Hallo Pelargos,

danke für deine Infos! Ich muss mal schauen wieviel so ein Bewurzlungsmittel kostet. Das ist bestimmt net günstig.

Was den Standort von den Küstenmammutbäumen betrifft, wachsen die doch an der Westküste der USA. Dort Fallen sehr hohe Niederschläge und des gibt Küstennebel, deshalb sagt mal halt dazu auch Regenwald, wobei das Klima aber nicht tropisch ist, aber etwas wärmer als bei uns schon. Was die winterhärte betrifft, gibt es da ja ganz unterschiedliche Meinungen bzw. Erkenntnisse. Manche Sorte erfrieren, d.h. die Knospen oder Jungtriebe frieren zurück, aber es gibt in Deutschland auch eine Sorte die angeblich ungewöhnlich gut mit unserem Klima zurechtkommt.

vg

Maranatha
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Pelargos

also ich weis in lienz hier bei mir daheim in einem park...da wachsen einige (glaub so um die 5-6 bäume) und die sind schon riesig...*g*

ja i hab jetzt gegenwald mit tropen verglichen...bzw verstanden...*g*
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Hallo,

den Küstenmammutbaum zu vermehren ist so ziemlich das schwierigste was man an Nadelgehölzen machen kann.
Erstmal ist es schwierig Saat zu bekommen und wenn sind die kleinen Keimlinge auch noch sehr empfindlich.
Nun zur vegetativen Vermehrung aus eigener Erfahrung.:!
Ich habe die Stecklinge zusammen mit Taxus im November 2006 gesteckt. In einfaches Stecksubstrat mit Perlite und Rhizopon AA verwendet. Meine Taxus hatten im Frühjahr bereits Wurzeln gemacht aber die Sequoia ließen sich Zeit bis ich entnervt aufgab. Alles falsch! Recherchiert!? Fragen über Fragen! Doch nun geht´s los. Die Lösung:
Sequoia sempervirens kann man am besten im Sommer stecken, dann wenn sie noch nicht ganz ausgereift sind. Also noch etwas weich sind und man steckt mit Fuss, das heißt es muss noch etwas vom alten bzw. 2.jähriges Holz dran sein.
Stecklinge nicht zu groß machen wegen der Verdunstungsfläche.
Rhizopon(oder anderes Hormon) ist empfehlenswert aber nicht unbedingt notwendig. Aber nun das besondere daran, es dauert sehr lange bis sich Wurzeln bilden. Manchmal bis zu drei Jahre, in der Regel aber 2. Im ersten Jahr bildet sich nur Kallus (so weiße Knubbel unten am Fuss des Stecklings), im zweiten Jahr sollten sich dann endlich kleine weiße Wurzeln aus diesem Knubbeln heraus bilden.
Es ist eine sehr langwierige Sache und ich empfehle diese Stecklinge auf Bodenheizung(16°C) und unter Glas oder besser Folie zu halten.
Viel Glück dabei!
Ich persönlich werde einige hundert davon versuchen, zusammen mit Rhododendron, das passt zeitlich.

Gruß André
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Pelargos

ohhh..vielen dank für den tollen tipp...
werd ich dann nächstes jahr auch mal probieren!!!

danke noch mal und frohe weihnachten!!!

lg
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Maranatha

Hallo André,

wenn ich das mal so sagen darf: Das hört sich schrecklich aufwendig an....

Du hast doch eine Baumschule und kennst dich etwas mit den Wuchsgeschwindigkeiten aus. Würde der Steckling schneller wachsen als ein Sämling? Wenn du sagst der Steckling braucht so an die 2-3 Jahre (!!!) zum bewurzeln, was ich wirklich sehr lange finde (in der Zeit kann ja weiß ich was alles an die Pflänzchen kommen, die dazu noch keine rechten Würzelchen haben), wäre es da nicht effektiver und besser die Küstenmammutbäume aus Samen zu ziehen? Würde das nicht schneller gehen?

Ich habe auch Küstenmammutbäume ausgesät und davon sind zwei noch übrig, die sich aber munter vor sich hin wachsen. Seit ich die Erde nur noch leicht feucht halte und fast täglich die Pflänzchen mit Wasser besprühe (aus einer Mischung aus 1 : 1 Leitungswasser und Dest. Wasser) wachsen sie doch wieder in einer annehmbaren Geschwindigkeit. Ich werde mal sehen was einige Düngergaben noch ausrichten können.

So Gott will möchte ich sie eigentlich im Frühjahr ins Freie säen, und mal sehen, wie die Keimquote dort ist. Ich glaube die Zimmerluft tut den Pflänzchen auch nicht gut. Aber es geht im Moment gerade nicht anderes.

Die Küstenmammut kann man erst an Mai ins Freiland säen oder?

Vg

Maranatha
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Hallo Maranatha,

ja, es ist sehr aufwendig. Die Aussaat ist aber nicht viel leichter. Ich habe schon öfters versucht Saatgut zu bekommen aber mein Lieferant konnte bisher nicht liefern. Geringe Mengen wie sie hier in der Schatzkiste angeboten werden lohnen für mich nicht.
Die vegetative Vermehrung ist schon interessanter, da man dann gleich die schönere "Adpressa" mit den weißen Triebspitzen stecken kann. Es gibt auch noch andere Sorten wie zum Beispiel "Martin" die winterhärter ist oder "Glauca" eine schöne blaue und zuletzt noch "Prostrata" eine Zwergform des Küstenmammut´s.
Zu der Frage was schneller geht: Meine damaligen Stecklinge waren obwohl sie keine Wurzeln hatten, neu ausgetrieben, das heißt nur wenige Zentimeter.
Stecklinge haben keinen zeitlichen Vorteil. Sämlinge brauchen auch erst etwas Zeit bis sie ausgepflanzt werden können. Der spätere Zuwachs ist bei beiden jedoch enorm(ca.150cm im Jahr) und ein 3jähriger Sämling kann ohne weiteres 1 Meter groß werden.
Ich persönlich empfehle bei allen Freiland-Pflanzen immer die Aussaat im Frühjahr.

Gruß André
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Maranatha

Hallo Martin,

da muss ich dir allerdings zustimmen, dass man mit der Stecklingsvermehrung wichtige Sortemerkmale erhalten kann. Das ist ein großer Vorteil.

Woher bekommt man eigentlich eine Pflanze dieser winterhärteren Sorte "Martin". Ich würde nämlich gerne einen zu uns in den Garten pflanzen. Wir wohnen jedoch am Rande der Schwäbischen Alb und da wird es im Winter schon etwas kälter, als anderswo.

Vg

Maranatha
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Hallo Maranatha,

mit winterhärte ist das so eine Sache! Unsere Sequoia sempervirens ist jetzt ca.6 Meter hoch und hat schon -15°C ohne irgendwelche Probleme überstanden.
Wikipedia sagt aber -9°C ist extrem. Ich glaube es hängt sehr vom Zeitpunkt des Frostes und von der Größe der Pflanze ab, wie winterhart sie ist. Ist bei Araucarien ähnlich, je größer desto härter.
Wir hier im Norden haben ja gar keinen richtigen Winter mehr, nass kalt und ab und zu mal ein wenig Frost.
Ach ja, noch ein Nachtrag zur Aussaat. Sequoia-Saat hat nur eine Keimfähigkeit von 20%, das ist sehr wenig!

Gruß André
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Maranatha

Hallo André,

das mit der Keimfähigkeit habe ich auch schon bemerkt. Das ist echt sehr wenig. Und wenn die Samen dann keimen, muss man sie mit Pinzette und einer kleinen Schere aus der Samenhülle befreien. Das ist ein gefummele, bis die (unbeschadet!) draußen sind.

Aber um nochmal drauf zurückzukommen. So wie ich gesehen habe, führen sie eine Baumschule. Ist es möglich über sie solch eine "winterhärtere" Sorte "Martin" zu bekommen? Oder vielleicht auch etwas Saatgut? Das wäre echt super!

Viele Grüße

Maranatha
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Hallo Maranatha,

Leider hab ich auch nur die einfachen Sequoia sempervirens. Die Sorte "Martin" ist bei Esveld in Boskoop zu bekommen.

Gruß André
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Lilienwein

Zitat geschrieben von Maranatha
Hallo Pelargos,

danke für deine Antwort! Also das hört sich ja ziemlich einfach an wenn man es mal weiß
Aber ein paar Fragen hätt ich noch: Wieso hältst du sie zuerst kühl? Was würde denn passieren wenn man sie gleich warm stellen würde? (mit viel Luftfeuchtigkeit - der Küstenmammutbaum ist ja ein Regenwaldbaum) Würden die dann eingehen?

Und was ist seradix2? Ist das ein Bewurzlungsmittel? Braucht man ein solches, weil billig wird sowas ja auch nicht sein oder?

vg

Maranatha
Stecklinge niemals in vorgedüngte Erde Stecken sie können noch keine Nährstoffe aufnehmen -sie würden sofort faulen.Steck sie am besten in ein Sand -Erde gemisch zu zwei Teilen .(Anzuchterde) Stecklinge aus wärmeren Gebieten macht man bei uns immer im Frühjahr-wegen der Tageslänge!Viel Glück!!!

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