Gemüsegarten - Jungpflanzen einfach selbst ziehen

 
Hauptgärtner*in
Avatar
Beiträge: 484
Dabei seit: 05 / 2010

Blüten: 10
Betreff:

Gemüsegarten - Jungpflanzen einfach selbst ziehen

 · 
Gepostet: 16.09.2010 - 07:49 Uhr  ·  #1
Endlich ist es soweit: Der Garten beginnt sich zu regen, es blüht bereits an allen Ecken und die Finger des Gärtners kribbeln in freudiger Erwartung. Der April ist die richtige Zeit, um Gemüse für den eigenen Bedarf im Garten vorzuziehen.

Aber warum eigentlich selbst ziehen? Es gibt doch genügend Auswahl an Jungpflanzen zu kaufen.

Eigene Anzuchten sind nicht nur preiswerter, sondern auch vielfältiger. Alte historische Sorten oder neue Sorten mit vielfältigen Resistenzen gegen lästige Schädlinge und Krankheiten bekommt man in der Regel beim (teuren) Spezialzüchter oder durch eigene Aussaat. So gibt es schon seit einigen Jahren blattlausresistente Salatsorten wie 'Dynamite' und 'Barcelona' oder mehltausresistende Zucchinisorten wie 'Radiant' und 'Partenon'. Gerade in einem biologischen Garten sind resistente Sorten von großem Vorteil. Wenn Krankheiten oder Schädlinge gar nicht erst auftreten, muss man sich über die Bekämpfung nicht den Kopf zerbrechen. Aber auch die historischen Sorten, die von verschiedenen Vereinen zur Erhaltung alter Kultursorten vermehrt und auch verkauft werden (z.B. 'Arche Noah'), sind spannend und versprechen ungeahnte Aromen, Formen und Farben.
Wer weiss denn noch, dass Tomaten früher gelb und nicht rot (italienisch Pomodoro=Goldapfel), der Blumenkohl erst seit unseren Zeiten schneeweiss und die Möhren violett oder gelb anstatt orange waren?

Jetzt ist die beste Zeit zur Anzucht verschiedener Gemüsesorten. Während man Kohl, Salat und Lauch ab April schon im Frühbeet aussäen kann, werden empfindlichere Gewächse, wie Gurke, Zucchini, Kürbis und Mais im Haus in kleinen Töpfen, Kisten oder anderen Gefässen vorgezogen.
Erbsen, Ackerbohnen (Dicke Bohnen, Puffbohnen), Petersilie, Knoblauch (wenn man ihn nicht zu der günstigeren Zeit im Herbst bereits gesteckt hat), Zwiebeln, Möhren, Spinat und Radischen können je nach Lage schon ab März oder Anfang/Mitte April direkt ins Beet.

Zur Anzucht benötigt man ein nährstoffarmes Substrat, wie Kokohum, Anzuchterde oder fertige Torftöpfchen. Die Anzuchten brauchen viel Licht, damit sie nicht vergeilen und lang und schwächlich wachsen. Sind die Samen einzeln in Töpfe gesetzt worden, können die Pflanzen dort verweilen bis der Topf durchwurzelt ist. Hat man in Saatkistchen gesät, sollten die Pflanzen nach der Bildung des zweiten Blattpaares in größere Kisten oder Einzeltöpfe pikiert werden. Zur Abhärtung und Gewöhnung an die Sonne ist es von Vorteil, die Pflanzen an warmen Tagen nach draussen ins Freie zu bringen und am Abend wieder hereinzuholten.
Ebenso wie die bereits im März vorgezogenen Paprika und Tomaten können die Pflanzen je nach Gegend nach den letzten Frösten zwischen Anfang und Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden. Jetzt werden auch die Busch- und Stangenbohnen in den Boden gelegt, denn sie sind sehr empfindlich und dürfen keinen Frost bekommen.

Autor: -ab-

Ausführliche Informationen und Fotos gibt es in der ersten Ausgabe des Pflanzenmagazins ab Seite 22

zeitung/pflanzen-magazin-01.html
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Pflanzen-Magazin - Pflanzen wunderschön

Worum geht es hier?
Das redaktionelle Pflanzen-Magazin mit umfangreichen Pflanzenbeschreibungen, Anleitungen sowie Tipps rund um die Welt der Pflanzen .

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.