Fütterung von Wildvögeln / Meinungen, Tipps, Bilder

 
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Loony Moon

Hmm ... so gesehen habe ich auch eine Ganzjahresfütterung durchgeführt.
Lange bis weit ins Frühjahr hinein gefüttert, die erste Runde ausgesäter Sonnenblumen wurde offensichtlich auch durch die Pieper vor dem Keimen "geerntet" ... dann kamen die Johannisbeeren, dann die ersten aufgeblühten Sonnenblumen (die wurde immer wieder im Wochentakt weiter ausgesät von mir), dann die reifenden Äpfel und Pfirsiche. Obst ist seit einigen Jahren trotz des vorhandenen Wasserangebots sehr begehrt. Zwischendurch kammen die ausgereiften Balkonsonnenblumen zur Fütterung ... also alles genutzt.

Mein Mann hat jetzt die erste Futterröhre am letzten Wochenende aufgefüllt und heute deren Leerung gemeldet ... also muss ich jetzt los.
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Schokokis

Der Hauptgrund den ich rausgelesen hab, war der das die Vögel ja wild sind und das man sie durchs füttern zu einer Art "Zootieren" erzieht. Ich fand die Begründung eigentlich plausibel. Muss aber auch sagen das ja viele keinen Garten mehr mit Blumen haben. Da frag ich mich schon was die Vöglechen da fressen sollen. Umgekehrt bieten die aber im Shop selbst auch Vogelfutter an.
Außerdem ist's ja auch schon die Pieper zu beobachten. Und letzlich ist ja eh so. Nichts genauesweiß man nicht

Im Winter kann ich aber füttern was ich will, da sieht man hier keine Vögel... Das Futter fliegt dann im Frühjahr meist weg...

Ich will dieses Jahr mal selber Knödel machen...
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Rouge

Zitat geschrieben von Silberfisch
Rouge, kannst du dazu Seiten empfehlen, die Infos zum Nutzen einer Ganzjahresfütterung haben?


Grundsätzlich mal das Buch von Prof. Berthold - DER Experte für heimische Vögel

https://www.vogeltreff24.de/in…erung.html
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Rouge

Zitat geschrieben von Schokokis
Der Hauptgrund den ich rausgelesen hab, war der das die Vögel ja wild sind und das man sie durchs füttern zu einer Art "Zootieren" erzieht.


Und das ist eigentlich totaler Quatsch!

Meine Erfahrung (ich füttere jetzt schon seit 10 Jahren ganzjährig zu) ist diese:

- Wildvögel werden def. nicht zahm, weil sie gefüttert werden - außer Spatzen und dem ein oder anderen Ästling konnte ich nie näher als ca. 1m an die Tiere heran ...
- Die Vögel fressen sich zwar am Futter satt, wenn sie brüten, verschmähen aber trotzdem den ein oder anderen Insektenleckerbissen nicht und wenn meine Wildobststräucher Frucht tragen, muß ich mich - TROTZ Zufütterung - sehr beeilen, daß ich noch Traubenkirschen, Mahonienbeeren, Holunderbeeren, Felsenbirne etc. ernten kann ...
- Insektenfresser wie die Fliegenschnäpper fressen zwar am angebotenen Futter und stärken sich (v.a. wenn es naß und kalt ist), ziehen es aber letztlich doch vor, die fette Fliege oder Biene oder Hummel zu jagen ...

Und egal, wie man es halten mag, wichtig ist v.a., daß man seinen Garten nicht "aufräumt", sprich Samenstände bitte stehen lassen - für Distelfinken z.B. sind viele der ölhaltigen Samen wertvolle Kraftreserven, um den Flug in den Süden zu schaffen ...

Und frühzeitig im Herbst mit Zufüttern beginnen - es nutzt nämlich nichts, wenn man erst bei einsetzendem Schneefall die Futterhäuschen aufstellt und füllt, dann haben sich die meisten Piepmätze nämlich schon ihre Futterquellen ausgesucht (oder sind schon verhungert, weil in unserer "aufgeräumten" Welt nicht mehr zu finden ist ) ..
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Schokokis

Ich habe nicht behauptet, das es zwingend so ist mit den Zootieren. Aber es steckt durchaus etwas wahres in der Aussage.

Es gibt bspw Möwen die Passanten das Essen aus den Händen reißen, Eichhörnchen und "Wildvögel" die man aus der Hand füttern kann. Bei meinen Eltern lassen sich die Vögel im Garten nicht stören, sofern man sich nicht hektisch bewegt. Die nehmen in aller Ruhe ihr Bad wenn meine Eltern im Garten sitzen.( 1-2m entfernt)
Wenn Wildtiere lieber ihre Nahrung in der Natur suchen würden, warum sind dann Wildschweine und Füchse in Städten so ein Problem?
Das Füttern von Wasservögeln ist hier auch verboten... Wobei das vielleicht andere Gründe hat.
Und viele Vögel haben von der Fütterung gar nichts, weil die nicht in Gärten leben.

Aber so schwarz weiß, wie das jetzt klingt sehe ich das tatsächlich auch nicht...


Wie gesagt bei mir sind noch einige Sonnenblumen zum Knuspern da und danach gibt es auch weiter ein Futtersilo, troztdem sind die Vögel erfahrungsgemäß im Winter weg.
Hat eigentlich jemand eine Idee wo man Rindertalg ( für Meisenknödel usw) preiswert kaufen könnte? Oder soll ich lieber Pflanzenfett nehmen?
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Silberfisch

Danke für die Links!
Für mich überwiegen tatsächlich die Contra-Argumente. So unterschiedlich werten Menschen ^^
Was auch ein Thema sein sollte: die meisten Vögel sauen richtig rum und daneben geworfenes Futter lockt Mäuse und Ratten an.

Das Füttern von Wasservögeln ist hier auch verboten, um die Ausbreitung von Zerkarien zu reduzieren. Und dann soll es auch so sein, dass besonders Brot, das klassische "Entenfutter", für die Tiere sehr ungesund sein soll.

Wie preiswert soll es denn sein? Schweineschmalz bekomme ich auf dem Wochenmarkt für 2,- für 200g. Das ist dann aber auch bio und aus tierfreundlicher Hofschlachtung. Bei Pflanzenfett musst du unbedingt das Kleingedruckte lesen. Feste Fette sind überwiegend mit oder ganz aus Palmöl. Muss man auch überlegen, ob man das wirklich verwenden will.
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Loony Moon

Ich nehme für meine selbstgebauten Futterbomben Kokosfett ... beim Schweinefett war es in den vergleichsweise milden Wochen so, dass der Kram mir regelrecht davonlief.

Nach meiner Erfahrung lassen sich Wildvögel (meine Gartenmeisen jedenfalls) nur bedingt "zähmen". Meine Blaumeisen haben jedenfalls unheimlich Respekt vor mir und brauchen immer ewig, ehe sie sich mal trauen, Model zu spielen. Da waren die Schwanzmeisen längst schon Profis ...
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Schokokis

Danke.
An Kokosfett hab ich auch schon gedacht. Meistens wird ja Rindertalg empfohlen. Aber ich wüsste gar nicht wo ich das kaufen soll. Und für die paar Gramm bestellen macht keinen Sinn.

An Schweineschmal hab ich gar nicht gedacht. Aber das scheint ja auch eher ungeeignet.
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Silberfisch

Kokosfett bekommst du als 250g-Block in der Kühlung, liegt in der Regel beim Fritierfett (Palmin und co.). Rewe hat es im Standardsortiment. Kauf nicht das in Gläsern, das fließt bei Zimmertemperatur weg. Schade ist, dass der Anbau von Kokosfett/öl ökologisch ähnlich umstritten ist wie Palmöl.
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Schokokis

Das aus den Gläsern würde ich schon nicht nehmen, weil ich geizig bin.
Alle tropischen Fette haben doch irgendwann das gleiche Problem. So gesehen ist Palmfett sogar am besten, weil es den meisten Ertrag bringt. Allerdings wurde Kokos wohl in der Vergangenheit extensiv angebaut.
Abgesehen davon ist die Zusammensetzung auch ähnlich. Den Kokoshype kann ich nicht nachvollziehen. Und wenn der Verbrauch steigt dann steigt auch der Anbau in Monokultur.

Aber die Diskussion gehört hier nicht her...

Ich werde schon was finden.
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Silberfisch

Ich finde schon, dass die Diskussion hier irgendwie dazu gehört. Wenn man einheimische Vögel aus Tierschutz- oder Naturschutzgründen unterstützen will, dann sollte man Tier- und Naturschutz auch im unmittelbaren Umfeld zumindest bedenken: welche Kosten verursache ich woanders für welchen Nutzen bei mir.
Welche Alternativen habe ich und was unterstütze ich mit meiner Wahl. Welche Kompromisse bin ich bereit einzugehen. Muss ich überhaupt Fette verwenden oder geht es auch anders. Nur als Besipiel: bei Fetten aus einheimischer Produktion kann ich mir relativ sicher sein, dass nachhaltig gewonnene Ware den Bestimmungen entspricht. Bei Massenware aus Übersee ist das dagegen nicht unbedingt der Fall, allein was beim Olivenöl schon gepanscht wird und das kommt sogar aus der EU...
Und fern ab von Fetten: wie werden eigentlich die Vogelfutter angebaut? Welche Sämereien haben welchen Fußabdruck? Und wie werden die Insekten gehalten und gefüttert, die in Massen im Winterfutter landen?
Zumindest drüber nachgedacht haben sollte man schon, finde ich.
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Loony Moon

Naja, wenn du danach gehst, wird es schwierig ... denn wo sind die Sonnenblumenfelder? Wo steht die Kuh/Ochse, aus deren sterblichen Resten der Talg gewonnen wird??

Und wenn ich rein die Körner usw. füttere, habe ich dann nicht auch die Herkunftsfrage?? Bzw. die Gewissheit/Ungewissheit, dass ich nicht noch andere Gartenbewohner mitfüttere.

Versteh mich bitte richtig Silberfisch, meinen Kleingarten besuche ich im Winter nicht soo regelmäßig, als dass ich da die Kontrolle hätte. Da erscheint mir die Möglichkeit, das Futter im Kokosfett anzubieten, dann doch besser.
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Silberfisch

Versteh mich bitte nicht falsch, ICH füttere rein deswegen, damit meine Katzen etwas zum Beobachten haben
Weder für die Vögel noch aus irgendwelchen ökologischen Gründen. Rein aus egoistischen Gründen und dazu stehe ich.

Ich finde nur, WENN man aus tierschutz- oder ökologischen Gründen füttern will, dann sollte man sich auch mit dem Gesamtpaket beschäftigen.

Und im Titel dieses Threads steht ausdrücklich auch: "Meinungen"
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Kurti60

Nachdem im letzten Winter kein einziger Vogel mein Häuschen und die angebotenen Knödel besucht hat und ich dann im Frühling den schon austreibenden Knödel und das alte Futter entsorgen musste, habe ich die Tierchen gleich seit September begonnen zu füttern. Die Vögel haben es sich nämlich an meinen Sonnenblumen gütlich getan. Damit sie auch bleiben, habe ich nun gefüttert. Auch zur Freude meiner Katze, die das Treiben gern von der Terrassentür (innen) beobachtet.
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Loony Moon

Na gut, Katzen-TV ist natürlich etwas völlig anderes.

Ich gebe dir Recht, dass man sich schon das Gesamtpaket anschauen sollte. Doch da ist die Frage der Zusammensetzung bei gekauften Knödeln noch mehr zu hinterfragen ...

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