düngen kann die wurzeln verbrennen ??

 
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nolina1989

huhu

also ich hab da mal wieder eine frage.
meine arbeitskollegin (seit 10 jahren im pflanzengeschäft) rät mir immer vom düngen ab. sie sagt, wenn man da mal ein bisschen zu viel erwischt, dann verbrennen die wurzeln und die pflanze stirbt.
aber die pflanzen brauchen ja auch nährstoffe. die kollegin hat dazu gemeint, dass wenn man die pflanzen im frühjahr in frische erde eintopft, dass die dann genügend nährstoffe haben.

jetzt habe ich angst um meine lieblinge
das nächste problem ist, ich hab viele verschiedene pflanzen.
beispiel. monstera, dieffenbachie,strelizie nicolai, anthurium, maranta, versch. palmen, pacchira, chlorophytum, orchideen, kakteen usw.
ich dünge jetzt in dieser zeit gar nicht, da die pflanzen ja winterpause haben.
aber wie weiß im frühjahr, wieviel und wie oft jede einzelne pflanze düngung braucht. meine nächste frage ist, ich kaufe mir gerne die pflanzen noch ganz klein, die vertragen den dünger auch noch nicht so oder?

Lg Nina
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Loony

Hi,

also wichtig beim Düngen ist:

1. nie mehr als angegeben Düngen....eher weniger
2. frisch umgetopfte Pflanzen brauchen die ersten ca. 6 Wochen keinen Dünger da die neue Erde normalerweise gedüngt ist.
3. niemals auf ausgetrockneter Erde Düngen, da können die Wurzeln verbrennen....die Erde sollte feucht sein wenn man Düngen möchte.
4. Sämlinge nicht Düngen damit sie ein starkes Wurzeln ausbilden....zu frühes Düngen wäre eher schädlich.

Ansonsten gilt, das Pflanzen in Töpfen schon in der Wachstumszeit regelmäßig gedüngt werden sollten. Sie haben nur eine sehr begrenzte Menge an Substrat und so fehlt es schnell an wichtigen Nährstoffen.
Ausgepflanzte Pflanzen können schon eher ohne Dünger auskommen, das hängt natürlich stark vom Boden ab.

Viele Pflanzen kommen sehr lange ohne Dünger aus, aber mit sind sie meistens gesünder und wachsen besser.

Lieben Gruß
Loony
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lys
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lys

Hallo Nolina,

sehr junge Pflanzen - besonders Keimlinge - haben noch sehr feine Wurzeln. Dünger enthält Salze und diese werden noch nicht Vertragen und Schädigen die Wurzeln.

Normale Blumenerde aus dem Baumarkt oder dem Gartencenter enthält bereits Dünger - insofern hat deine Bekannte recht was die Ernährung über das jährliche Umtopfen angeht.

Vielen Pflanzen ist das aber bei weitem nicht genug. Wieviel Dünger Pflanzen brauchen kommt stark auf die Pflanze an. Im Zweifel helfen hier google oder versierte Gärtnereiangestellte weiter - oder eine Frage bei den greenies

Du kannst deine Pflanzen durchaus nach der Winterruhe weiter Düngen solang du bei den ganz jungen vorsichtig bist und bei denen, die evtl. geschädigte Wurzeln haben (z.B. durch Trauermückenlarven).

Wenn du dir unsicher bist dann dosier die Düngergaben einfach niedriger (1/2 bis 1/3 geringer) als die Empfehlungen lauten und beobachte die Pflanze ob ihr das reicht oder ob sie etwas mehr verträgt.

LG
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Plantsman

Moin,

die Aussage Deiner Arbeitskollegin kann ich so nicht stehen lassen. Bevor eine Pflanze Salzschäden an den Wurzeln aufweist, muss man schon ordentlich überdüngt haben. Es ist natürlich immer von vielen Faktoren abhängig, ob eine Pflanze Schäden davonträgt oder nicht, einige wurden hier ja schon aufgezählt. Faktoren die da reinspielen sind:
Alter der Pflanze,
Pflanzenart,
Zusammensetzung der Erde/Substrat,
Pufferungsvermögen des Substrats (Möglichkeit, überschüssige Salz-Ionen aufzunehmen oder abzugeben),
Salzgehalt des Gießwassers,
Allgemeinzustand der Pflanze,
Düngerform (mineralisch oder organisch) usw.

In Versuchen der Lehr- u. Versuchsanstalt für Gartenbau in Hannover-Ahlem wurden bei Versuchen an Primeln erst bei sehr hoher Düngerkonzentration irreparable Schäden an den Wurzeln festgestellt. Bei Kakteen (Rebutia) hat eine starke Stickstoff-Überdüngung nur zu einer Verringerten Blütenzahl geführt, die Pflanzen hatten zwar schwächere Dornen aber sahen sonst wirklich gut aus.

Was auch gegen ein jährliches Umtopfen spricht ist, das einige Pflanzen gar nicht so oft gestört werden möchten, deshalb müssen diese Kandidaten gedüngt werden. Anthurien und Orchideen gehören in diese Kategorie. Umtopfen muss man, aber nicht jährlich und wenn man, wie ich, jedes Jahr tausende von Pflanzen (Gehölze) umtopft und sieht, wie sie bei aufgedüngtem Substrat nach ca. 8 Wochen relativ starken Nährstoffmangel (vor allem Stickstoff) zeigen, der kann über das jährliche Umtopfen und dann nicht nachdüngen, nur schmunzeln.

Leider kann ich auch die Aussage, sich an die Angaben auf den Düngerflaschen zu halten, nicht bestätigen. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und ausgerechnet, das viele Angaben auf den Flaschen für die Pflanzen (in unserem Fall Weihnachtssterne) am tatsächlichen Bedarf total vorbeigeht, das heißt, es werden viel zu hohe Konzentrationen empfohlen, in meinem Fall 3 mal zu viel. Leider gibt es, außer für die Hauptkulturen, kaum verwertbare Zahlen für den Nährstoffbedarf vieler Zierpflanzen, es gibt aber eine Liste mit der Einteilung Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Das müsste man eigentlich finden können (Landwirtschaftskammern, Gartenbau-Beratungsstellen usw.)

Anhand Deiner Pflanzen würde ich sagen: Monstera: Starkzehrer, Dieffenbachia Mittelzehrer,
Strelizia nicolai Mittelzehrer, Anthurium Schwachz., Maranta Schwachz., versch. Palmen Mittelzehrer, Pachira Mittelzehrer, Chlorophytum Mittelzehrer, Orchideen Schwachzeher, Kakteen Mittel- und Schwachz.

Zusammengefasst würde ich sagen, düngen ist absolut notwendig bei Topfpflanzen, um doch etwaige Verbrennungen zu vermeiden würde ich einen organischen Flüssigdünger nehmen (z.B. Stickstoff (N):Phosphor (P):Kali (K) 15:10:15 oder ein ähnliches Verhältnis z.B. 7:3:8 usw.) und stets schwächer dosieren als auf der Packung steht, es wurde ja schon 1/3 der Konzentration empfohlen. Meine Blüherfolge schreibe ich voll meiner stetigen Düngung zu, vor allem Sukkulenten/Kakteen und Orchideen nicht zu sehr hungern lassen.

Diese Orchidee habe ich schon mal bei einer anderen Gelegenheit gezeigt, sie wurde jetzt 3 Jahre nicht umgetopft und richtig diszipliniert gedüngt habe ich erst seit diesem Jahr. Ich nehme jede Wette an, das sie nächstes Jahr mindestens 3 Blütentriebe haben wird.
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nolina1989

aber das sind noch nicht alle meine pflanzen
danke euch für die vielen antworten.
ich denke auch, dass man nicht jedes jahr umtopfen sollte. außer sie braucht platz oder die erde ist schon ausgelaugt und alt. ich werde ab frühling düngen. ich denk mir ja auch, eine planze, die in einem topf kultiviert wird, ist ja von uns sozusagen abhängig. sie hat ja keine chance, sich selbst nährstoffe zuzufügen. ivh werde mich dann nochmal genauer über die einzeldüngungen meiner pflanzen informieren. aber jetzt im winter gar nicht düngen, stimmts ?

Lg nina
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lys
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lys

Alles was Winterpause macht wird jetzt nicht gedüngt...

Wenn du Kräutertöpfchen oder ähnliches durchkultiviertes ganzjährig auf der Fensterbank hast kannst du die schwach düngen.

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