Hallo meriam,
ich stimme den beiden zu, dass Ammonnitrat für dich ein eher problematischer Dünger ist, würde das aber anders begründen:
Ammonnitrat unterliegt Deutschland zwar der Sprengstoffverordnung, ist selbst aber nicht explosiv und damit auch nicht gefährlicher als andere Mineraldünger.
Wie richtig erwähnt wurde, ist es ein reiner Stickstoffdünger, die weiteren Bestandteile außer Stickstoff sind Sauerstoff und Wasserstoff. Evtl. sind Bindemittel drin damit es körnig wird (rein sind es feine Salzkristalle).
Es ist sehr gut wasserlöslich, weshalb es gut zur Flüssigdüngung verwendet werden kann, es kann aber auch gestreut werden. Beim Lösen in Wasser entsteht Lösungskälte, d. h. die Düngerlösung kühlt erst mal ab.
Ammonnitrat zieht Wasser regelrecht an, weshalb es gut verschlossen gelagert werden muß, sonst hat man sehr bald nur noch einen harten Klumpen.
Den hohen Stickstoffgehalt muß man natürlich beim Bemessen der Düngergaben beachten. Man kann nicht so viel geben wie von einem Dünger der z. B. nur 7 % Stickstoff hat. Grundsätzlich sind hochkonzentrierte Dünger aber vorteilhaft gegenüber den niedrigkonzentrierten, man hat weniger Begleitstoffe die den Boden belasten. Man kann aber auch leichter mal zu viel geben, wenn man nicht genau abwiegt.
Dünger mit niedriger Konzentration sind für den Kleinanwender gemacht, weil die Gebinde dann billiger sein können. Viele schauen nur drauf, was eine Literflasche kostet ohne darauf zu achten, wieviel Nährstoffe da eigentlich drin sind (ist ähnlich wie wenn ich Fruchtsaft im Preis mit Fruchtsaftgetränken vergleiche).
Es gibt theoretisch viele Anwendungsgebiete für reine Stickstoffdünger. Bei der Anwendung von Kompost oder reifem Mist hat man meist einen gewissen Stickstoffmangel, der auszugleichen ist. Manche Böden haben natürlicherweise einen hohen Gehalt an Kalium und Phosphor, so dass man nur Stickstoff zu düngen braucht, oder man gibt diese Nährstoffe abenfalls einzeln, Kalium z. B. in Form von Holzasche. Eine Methode die in der Landwirtschaft durchaus üblich ist, Einnährstoffdünger sind in der Summe oft billiger, ausgeglichene Mehrnährstoffdünger sind aufwendig in der Herstellung und damit teuer.
Du kannst diesen Dünger im Prinzip für alle Pflanzen verwenden, als Standart indem du davon 1 Gramm auf einen Liter Wasser auflöst. Diese Konzentration wäre für Pflanzen die kräftig wachsen sollen. Bei Kakteen und anderen Sukkulenten solltest du weiter verdünnen.
Du mußt dir aber bewußt sein, dass die anderen Nährstoffe fehlen. Entweder hast du andere (z. B. organische) Düngemittel mit denen du das ausgleichst, oder deine Erde bzw. der Boden müssen das liefern. Es wird dein Problem sein, abzuschätzen inwieweit der das tut.
Ein Kilo erscheint mir aber als eine überschaubare Investion, und vielleicht ist es für dich interessant zu beobachten, dass möglicherweise schon eine einmalige Düngergabe bei deinen Pflanzen eine sichtbare Reaktion hervorruft.
Grüße H.-S.