Amaryllis selbst ziehen / züchten

das funktioniert auch in der Praxis und wird auch durchgeführt: durch Kreuzung mit sich selbst (Inzucht) werden sogenannte "Reine Linien" erzeugt, die in bezug auf ein oder mehrere Merkmale reinerbig sind. Diese Pflanzen sind für Züchter von Bedeutung denn: es sind die Eltern für die F1-Züchtung (F1-Generation = erste Tochtergeneration reinerbiger Eltern). Und den Ergebnissen der F1-Züchtung begegnet man inzwischen in fast allen Bereichen (hat auch nichts mit Gentechnik zu tun).
Grüße H.-S.

Hesperis, woher wissen die denn, dass die homozygot sind? Man sieht ja nicht die Gene, sondern nur die Phänotypen, und die können ja auch bei verschiedenen Genen gleich sein, wenn ein Merkmal dominant ist und das andere zwar genetisch vorliegt, aber nicht sichtbar ist?
Und wie verhindert man in der F1-Generation Mutationen?

LG, leines

Solange die Pflanze noch mischerbig ist, sind die Nachkommen nicht einheitlich, über die Nachkommen verrät sich das. Man sagt die verdeckten Erbanlagen "mendeln aus". Eine sog. "Reine Linie" läßt sich ohne Veränderungen weitervermehren. Durch die Inzucht haben sie in der Regel aber sehr an Vitalität verloren. Diese gewinnen sie erst durch die erneute Hybridisierung zurück bzw. übertreffen sie noch.
Mutationen können natürlich immer auftreten, haben aber so geringen Anteil, dass man die Nachkomenschaft (F1-Generation) auch dann als einheitlich bezeichnet, wenn durch Mutation einzelne Abweichler dabei sind.
Grüße H.-S.

Hallo leines und Hesperis,
ich habe gelernt, dass der Genotyp bezüglich einer bestimmten Eigenschaft einer Pflanze bestimmt werden kann, indem man sie mit einer reinerbigen kreuzt. Beim intermediären Erbgang ist das ja keine Schwierigkeit, weil der Genotyp über den Phänotyp bestimmt werden kann. Also eine Blume mit einem Allel "R" für rote Blüte und einem Allel "W" für weiße Blüte, blüht z.B. rosa, weil sich beide Merkmale durchsetzen und im Phänotyp sichtbar werden. Die Blütenfarbe verrät dem Züchter also, dass die Pflanze in bezug auf diese bestimmte Eigenschaft heterozygot ist.
Problematisch ist die Bestimmung des Genotyps nur beim dominant-rezessiven Erbgang. Nehmen wir wieder ein Beispiel: Eine Blume blüht rot. Rot ist dominant und wir wissen nicht, ob die Pflanze nun reinerbig ist, also einen Genotyp von "AA" oder "ZZ" oder was auch immer hat (je nachdem, welchen Buchstaben wir nehmen) oder ob die Pflanze nicht einen Genotyp von "Aa" hat, wobei der große Buchstabe in diesem Falle für rot blühend steht und der kleine für weiß blühend (oder sonst eine Farbe).
Von außen sehen die Pflanzen mit dem Genotyp "AA" und "Aa" ja genau gleich aus - wie ihr schon gesagt habt, deshalb wissen wir nicht, welchen Genotyp sie nun haben. Nehmen wir nun eine rezessive Pflanze, von der wir sicher wissen, dass sie reinerbig ist, also einen Genotyp "aa" hat (das Merkamal "a" ist rezessiv, setzt sich also gegenüber "A" nicht durch, weshlab wir den Genotyp auch bestimmen können, da die weiß-blühenden Blümchen kein Allel für "rot-blühend" haben können) und kreuzen diese mit unserer Pflanze, die einen uns unbekannten Genotyp hat, dann können wir mit Hilfe der Nachkommen den Genotyp bestimmen. Sind unter den Nachkommen nämlich nur rote Pflanzen, dann muss der Genotyp "AA" sein. Sind die Nachkommen aber rot- und weiß blühend (Im Verhältnis 1 : 1), dann wissen wir, dass die Mutterpflanze mischerbig sein muss, da die Weißblühenden ja "ein kleines a" von jeder der beiden Mutterpflanzen geerbt haben müssen. In der Theorie hört sich das natürlich ganz einfach an, aber in der Praxis ist das meiner Meinung nach nur schwer anzuwenden. Unsere Amaryllen haben die tollsten Farbkombinationen, sie haben nicht nur einfarbige Blüten, sondern mehrfarbige. Sie haben Flecken, Streifen, Punkte etc. Was da jetzt dominant sein soll, ist nur schwer herauszufinden, behaupte ich jetzt mal.
LG
Marc

...und hier ein gaaaaanz neues Bild meiner Ama. Die kriegt jetzt sogar noch ne Nebenzwiebel! Ich bin ja so stolz.
LG

@Buntspecht

die sieht ja toll aus, eine zweijährige die blühen mag

Bei meinem kommen jetzt die dritten Blätter, mit was und wie oft düngst du deine Pflanzen eigentlich?

Ich nehm normalen Baumarkt Dünger, den günstigen und davon die halbe Konzentration.

Hallo Buntspecht,

herzlichen Glückwunsch. Bin schon mal echt auf die Blüte gespannt. Das zeigt einem, dass man durchhalten muss und macht Lust auf mehr Amas. Da kannst Du wirklich stolz drauf sein.

Hi Wollschweber,
düngen tu ich ungefähr alle 2 Monate mit 3-4 Düngestäbchen - mittlerweile.
Ich finde es interessant, dass es beim Wachstum der Amas doch so krasse Unterschiede gibt. Das kann man schon bei deinen erkennen.
LG
Marc

Hallo rumpleteazer,
vielen Dank! Sooooo lange wirds nicht mehr dauern, bis sie blüht!! Kann es auch kaum noch erwarten.
LG
Marc

Marc wie hast du das geschafft

wir versuchen unsere immer noch vom Baby zu ner Pflanze heranzuziehen

@Buntspecht

Ja, die sind jetzt schon total unterschiedlich groß aber ich will eh nicht alle behalten. Die Kräftigsten wollte ich mir raussuchen. Bei meinem Talent und Glück werde ich die mit den (später) schönsten Blüten wahrscheinlich aussortieren ](*,)

Das wird schon - mit vieeel Geduld und positivem Lebensstress. Ich drück euch die Daumen.

WAS??? Oooooh nein, tu das nicht!!! Bei mir hat jeder eine Chance verdient! Jeder Sämling muss groß werden und wird groß werden.

Ach Buntspecht, hast ja Recht aber wohin mit den ganzen Pflanzen und noch ist es zu früh zum aussortieren. Wobei ich noch nicht so recht weiß, nach welchen Kriterien die Pflänzchen aussortiert werden sollten

Bei meinen wachsen einige im Moment recht flott wie ich finde

Die Auslesekriterien sind abhängig von deinen Wünschen. Du entscheidest, ob du entweder die größten, und kräftigsten behälst, oder doch lieber die mit den schönsten Blüten oder sonst was. Ich würde mit der Selektion auf jeden Fall warten, bis die Amas größer sind. Behalten kann ich ja auch nicht alle. Aber wenigstens einmal sollte jede bei mir geblüht haben.
Flott? Das kannste wohl sagen. Für ihr Alter sind die schon recht groß. Ich habe damals den Fehler gemacht, meine Amas in viel zu kleine Tontöpfchen zu pflanzen. Die haben das Wachstum auch nicht gerade gefördert. Umso erstaunlicher ist es, dass sie doch schon so groß sind und die erste nach zwei Jahren nicht nur blüht, sondern mittlerweile >>> 3
LG
Marc