Alter Geldbaum mit mehreren Problemdiagnosen in Not

Danke für Eure Einschätzung!

 
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lesplantes

Liebes Forum,
nach längerer Recherche im und um das Forum würde ich gerne hier nochmals direkten Rat von Profis zu meinem Geldbaum bekommen - ich habe ihn geerbt, er ist 30-40 Jahre alt und aktuell ziemlich krank.
Siehe auch die Bilder.

Steht seit 1 Jahr im Wohnzimmer (nicht direkt am Fenster aber recht hell). Wirft seit Monaten immer mehr Äste ab. Wurde seit Ewigkeiten nicht umgetopft, eventuell eine Zeitlang zu viel gegossen. Im Spätsommer stand er kurzzeitig auf dem Balkon. Vor ca 6 Wochen umgetopft (alter Topf musste zerschlagen werden, da deutlich zu klein), Wurzeln untersucht, keine fauligen gefunden (allerdings nicht alles alte Substrat herausgeklopft, das habe ich leider erst später gelesen). Eingetopft in größtenteils Sukkulentenerde und etwas normaler Blumenerde (auch über Erdmischungen leider erst später mehr gelernt).

Hat große Blattabstände (zu dunkel gestanden trotz hellem Wohnzimmer?) und viele, z.T. auch sehr kleine Blätter mit Ablagerungen darauf, was ich als "Ausschwitzen" von Mineralien interpretiert habe nach zu häufigem Gießen. Nur an wenigen Orten kleine Spinnfäden sichtbar und manchmal fallen Blätter ab, die vertrocknet sind und voller kristalliner Substanz.

Keine Milben oder Läuse an Blattunterseite erkennbar, zunächst Spinnfäden für Staub gehalten. Vor 1 Woche fiel mir auf, dass ganze Äste und große Stämme verfaulen von oben. Diese habe ich abgeschnitten und auch einige der viel zu langen Äste, welche die Stämme nach unten ziehen.
Nach den Recherchen jetzt großer Verdacht auf Spinnmilben/Wollausbefall und 1x komplett mit Lizoral eingesprüht vor 2 Tagen - 5 Tage nach dem Zurückschneiden. Zuletzt auch deformierte Blätter aufgefallen - auch Hinweis auf Schädlingsbefall?

An manchen Stämmen kommen neue kleine grüne Blättchen.
Aktuell steht er im Wohnzimmer direkt vor Ostfenster (leider vor Heizung, alternative wäre nähe Südfenster vor überdachtem Balkon). Habe leider keine Möglichkeit, ihn kühl und hell zu stellen - überdachter Balkon wird auch hier im Südwesten zu kalt im Winter.

Was ratet Ihr zum weiteren Vorgehen?

- Erneutes Umtopfen und Substrat um Wurzeln entfernen in kurzer Zeit ist wahrscheinlich zu viel Stress für ihn?
- Lizoral Behandlung mehrfach wiederholen?
- wie viel kann ich zurückschneiden, obwohl aktuell nicht Frühjahr/Sommer? Faule Äste/Stämme werde ich weiter abschneiden müssen, man sollte ja aber nicht auf Einmal mehr als ein Drittel des Baumes beschneiden? Oder Radikaler "Neubeginn" trotz Herbst ?

Tausend Dank für Eure Hilfe!!!
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Carl-Ludovique

Hallo und Willkommen

Der Astabwurf war also schon vor dem Umtopfen da? Ist das auf den Fotos der neue, aktuelle Topf? Was ist Lizoral? Finde ich auch mit Suchmaschine nicht. Spinnmilben oder Wollläuse kann ich auf den Fotos nicht wirklich sehen. Da Spinnmilben Spinnentiere sind, Wollläuse dagegen zu den Insekten gehören, sollte man wissen ob und welchen Befall man hat, bevor man ein Mittel anwendet.
Kritisch ist beim Geldbaum eine zu hohe Feuchte, wie du schon befürchtest, und Lichtmangel. Direkt am Ostfenster geht noch würde ich sagen, allerdings steht dein Exemplar einen bis eineinhalb Meter vom Fenster entfernt. Hier kommt schon deutlich weniger Licht an.
Man kann und sollte totes Material entfernen, wobei tote Äste eine Sollbruchstelle bilden und meist von allein oder bei leichter Berührung abfallen. Ansonsten würde ich erstmal nicht zurückschneiden. Die Blätter sind die Energielieferanten (so sie Licht haben) und viele Reserven hat die Pflanze wahrscheinlich nicht mehr.
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werteargt43

Ich würde sicherheitshalber ein paar der Äste als Stecklinge abschneiden und in einen anderen Topf einpflanzen, um wenigstens einen Teils des Baums zu retten, falls er weiter eingeht. Ich würde ihn alle 3-4 Wochen ein wenig gießen. Das Substrat, welches du verwendest taugt für Sukkulenten wenig, da es zuviel Wasser aufsaugt. Eine Mischung aus Lava/Bims und 30% torffreier Erde ist besser geeignet. Bei der Topfgröße sollten es mindestens 8mm Körnung sein. Umtopfen solltest du ihne frühestens nächsten Sommer, da es dem Bäumlein möglicherweise ansonsten den Rest gibt.
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lesplantes

Vielen Dank für Eure Antworten!

1. Korrektur: es war Lizetan, das ich einmalig angewendet habe (nicht Lizoral, entschuldigt die Verwirrung). Lizetan wurde in anderen Beiträgen auf meiner Recherche empfohlen für Spinnmilben und Wolläuse mit guter Wirkung. Abfaulende Äste wurde als Zeichen für einen Befall gedeutet, daher habe ich die Behandlung durchgeführt.

2. Äste fielen schon vor Umtopfen zunehmend ab. Auf Foto ist aktueller Topf zu sehen.

Ich habe nochmals einige Fotos ergänzt, vielleicht zeigen die noch etwas mehr.

Leider schreitet das Abfaulen der dicken Äste voran mit Pilzbefall (?) an diesen Stellen und an den Schnittstellen fort. Ist eher ein Pilz das Problem? Siehe Fotos.

Was empfehlt ihr - faule Äste konsequent weiter zurückschneiden? kann man die Schnittstellen der Stämme behandeln gegen weiteren Befall?
Der Faulprozess scheint immer von oben nach unten voranzuschreiten - also eher kein Wurzelproblem? Dass erneutes Umtopfen sehr viel Stress wäre aktuell, ist mir einleuchtend...

Habe aktuell seit gut 4 Wochen nicht mehr gegossen. Manche sagen, man soll erst bei "schrumpeligen" Blättern wieder gießen. Eure Empfehlung wäre lieber alle 4 Wochen ein bisschen anstatt zu langer "Trockenkur"?

Auffallend sind in letzter Zeit auch zahlreiche "deformierte" Blätter (siehe Fotos) - worauf deutet das hin? Hoffnung ist, dass an einzelnen stellen neue kleine grüne Blättchen wachsen aus den Stämmen. Ihre Oberfläche ist etwas rauh und höckrig , aber sehen sonst gesund aus. Scheint noch etwas lebenskraft in ihm zu sein...

Danke für Eure Hilfe und viele Grüße!
Abfaulende Äste mit Pilzbefall?
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Abfaulende Äste mit Pilzbefall?
(Schimmel-)Pilz auch an Abgeschnittenem Stamm
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(Schimmel-)Pilz auch an Abgeschnittenem Stamm
Deformierte kleine Blätter
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Deformierte kleine Blätter
Ablagerungen (?) Ausgeprägt auf vielen Blättern
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Ablagerungen (?) Ausgeprägt auf vielen Blättern
Deformierte Blätter (Pfeil)
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Deformierte Blätter (Pfeil)
Hoffnung - nachwachsende Ästchen und Blätter an gesunden Teilen der Stämme
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Hoffnung - nachwachsende Ästchen und Blätter an gesunden Teilen der Stämme
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Carl-Ludovique

Ok, danke für die Fotos, ist immer gut.

Lizetan kenne ich, brauchen wir hier meiner Meinung nach nicht.
Der Blatt- und Astabwurf ist schon recht stark. Der Pilzbefall ist meines Erachtens „normaler“ Schimmel auf abgestorbenen Pflanzenteilen. Hast du mit eine Schere oder Messer geschnitten? Der Schimmel befindet sich an den verbliebenen Stummeln. Wie schon geschrieben, gibt es beim Geldbaum direkt an den Nodien Sollbruchstellen, hier kann man oft mit leichtem Druck tote oder absterbende Äste (Segmente bzw. Internieren) abnehmen. Schnittflächen nicht behandeln. Äste bzw. Segmente, welche runzelig werden (wie unsere Fingerkuppen in der Badewanne) prüfen und abnehmen.

Wie würdest du die momentane Feuchtigkeit des Substrats einschätzen / beschreiben?
Ist der aktuelle Topf deutlich größer als der Vorgänger?

Ich würde erstmal nicht gießen. Nach Möglichkeit heller stellen. Abgestorbenes segmentweise entfernen. Mit Finger- und Gewichtsprobe die Restfeuchte im Substrat einschätzen. Wenn es zu Wurzelschäden gekommen ist, muss der Patient noch mal aus dem Topf geholt werden. Sobald Wurzel durch zu viel Feuchtigkeit (und damit zu wenig Sauerstoff) Schaden nehmen, kann auch immer weniger Wasser aufgenommen werden, die Situation verschlimmert sich. Dann ist das nicht nur Stress, sondern ein Todesurteil.
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Schokokis

Wenn du die kaputten Äste entfernst, musst du dass so tief und gründlich tun bis das mark ganz hell bleibt sonst wird sich die Fäulinis immer weiter ausbreiten. Wenn du ein Messer oder Schere verwendest dann solltest du die immerwieder säubern um krankheitserreger nicht weiterzuschleppen.
Die Frage ist immernoch woran das Problem liegt. Ich denke es ist tatsächlich die Kombi aus zu wenig Licht und zuviel Nässe. An Schädlinge glaube ich auch nicht.
Sind die Stämme von unten her denn noch fest?

Der Zustand ist schon recht heftig und schreitet scheinbar voran. Ich drück dir die Däumchen aber lass dich nicht unterkriegen wenn es nichts mehr wird...

Irgendjemand hier im Forum sagt immer das Pflanzen langsam sterben. Dann gibt es aber eben auch manchmal keine Rettung mehr.

PS Jetzt im Wintern brauchst du definitiv erstmal nicht gießen. Locker 6-8 Wochen ohne Wasser halten die aus.

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