Akelei - Aquilegia

 
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Jondalar

@maya
Mich freut das gerade mal wieder total, mit welcher Begeisterung du über Akeleien schreibst .... ggg...


So jetzt muss ich da mal geordnet antworten....

Die hellblaue vulgaris lässt sich leider durch Fremdbestäubung nicht zur Gänze sortenecht vermehren, weil sie in ihren eigenen Erbanlagen die Gene anderer Farben trägt und diese versteckten Anlagen dann "besonders garantiert" wieder zum Vorschein treten. Man müsste sie über Generationen hinweg selektieren dann würde es klappen. Aber es ist gar nicht nötig sie mit sich selbst zu bestäuben, weil so oder so unter den Sämlingen immer ein paar dabei sind, die auch hellblau mit Äderung sind, solange man sie nur mit anderen vulgaris Typen vergesellschaftet. Meine tante hat zum Beispiel Samen von der gesät und hat jetzt einige hellblaue in ihrem Garten und weiters rosarote und weinrote von den selben Samen.




Also die Semiaquilegia adoxoides lässt sich leider nicht mit Arten aus der Gattung Aquilegia kreuzen. Auch nicht mit Aquilegia ecalcarata, obwohl die ja mal zu ihrer Gattung gehörte. Andere Arten gibt es in der Gattung Semiaquilegia momentan nicht mehr weil diese mittlerweile zu den Gattungen Isopyrum, Aquilegia und Paraquilegia gestellt wurden. Sie ist also ganz alleine... die Ärmste ggg

Ja bei der A. ecalcarata entsehen immer wieder mal von selbst aufregende Hybriden mit anderen Arten, aber es ist eigentlich nicht so arg wie beispielsweise bei chrysantha oder vulgaris. Der Großteil der Sämlinge ist meistens auch Aquilegia ecalcarata. Das liegt daran, dass die Bienen sie nicht so viel anfliegen und so für Fremdbestäubung sorgen, weil sie ja keine Nektarsporne besitzt mit Bienenfutter... und das lernen die emsigen Hautflügler scheinbar schnell.
Ich helfe darum immer gezielt nach um besonders viele Hybriden zu erhalten...

Ist ja lustig, dass du meine Akeleisamen bei Carrie gefunden hast *freu*... sie hat von einigen meiner eigenen Kreuzungen Samen in ihrer Liste. Auch von gefüllten rotgelben. Außerdem von einigen meiner Wildarten (überall zerstreut zwischen ihren eigenen aber es steht bei meinen Robert Hoeck dabei) Dieses Jahr ist geplant das ich extra für Carries Samenseite größere Mengen Saatgut bestimmter Akeleien sammle, damit Akeleifreunde aus aller Welt über sie zu diesen gelangen können.
Carrie ist für mich ein großes Idol.... ihre Sammlung ist der Wahnsinn.
Vor kurzem kam wieder ein Brief aus England, in dem sie mir Samen von einer weißen Aquilegia longissima (Kometakelei) schickte, die sie noch nicht einmal selber ausprobiert hatte... jetzt säen wir sie beide aus und schauen bei wehm sie besser gedeiht und ob sie hält was sie verspricht.

Wenn du die Bedingungen bei dir mit einem kalten Kasten vergleichen kannst, dann spricht nichts dagegen sie schon jetzt auszusäen.

Ja für die Blütenbildung sind zwei Dinge ganz besonders wichtig:
Zum einen eine Kälteperiode (in Gärtnereien werden sie oft künstlich ein paar Wochen kühler gehalten)
Zum Anderen müssen die Pflanzen mindestens sieben bis acht echte laubblätter gebildet haben um groß genug für Blütenstengel zu sein... ein Grund wesshalb Hochgebirgsarten wie nivalis und saximontana oft mehrere Jahre brauchen, denn sie wachsen anfangs langsam.

Außerdem noch mal ein Foto von der hellblauen die dir ja so gefällt...

lg robert
Aconitum vulparia mit hellblauer Aquilegia vulgaris.JPG
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leines

Also ich muss schon sagen, eure Bilder sind soooooo toll........
Ich mochte Akelei ja schon immer gerne, aber diese verschiedenen Farben und Formen sind Klasse.
Ich glaub ich brauch dieses Jahr auch ein paar.

Wirklich schön.
Leines
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maya21

Die Wahrscheinlichkeit ist also relativ hoch bei Samen der A. ecalcarta an Echte zu gelangen.
Schade, dass sich die Semiaquilegia nicht kreuzen lässt - hast Du auch schon alles ausprobiert?

Wie auch immer - ja die Seite von Carrie ist schon gigantisch - was ich bei Ihr aber vermisse ist Deine Genauigkeit, was die Artbezeichnung angeht. Naja, so wie sie schreibt, überlässt sie wohl die Bestäubung größtenteils den Insekten ... Und schön sind sie ja eigentlich alle - egal wie sie heißen.

Weißt Du was - jetzt mache ich es halt so: die Hälfte der Samen sähe ich jetzt aus und die andere Hälfte im März.

Wollte noch gerne ein Bild anhängen - das hat aber jetzt nach mehreren Versuchen nicht geklappt. Ein anderes mal.
P8060063_2.jpg
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maya21

Ah - es hat doch geklappt - ja mein Kater hilft mir auch von Zeit zu Zeit mal im Garten...
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Jondalar

Zitat geschrieben von maya21
Die Wahrscheinlichkeit ist also relativ hoch bei Samen der A. ecalcarta an Echte zu gelangen.
Schade, dass sich die Semiaquilegia nicht kreuzen lässt - hast Du auch schon alles ausprobiert?

Wie auch immer - ja die Seite von Carrie ist schon gigantisch - was ich bei Ihr aber vermisse ist Deine Genauigkeit, was die Artbezeichnung angeht. Naja, so wie sie schreibt, überlässt sie wohl die Bestäubung größtenteils den Insekten ... Und schön sind sie ja eigentlich alle - egal wie sie heißen.

Weißt Du was - jetzt mache ich es halt so: die Hälfte der Samen sähe ich jetzt aus und die andere Hälfte im März.

Wollte noch gerne ein Bild anhängen - das hat aber jetzt nach mehreren Versuchen nicht geklappt. Ein anderes mal.


ja schön sind sie alle !!! Weise gesprochen von dir....

Ja ich habe es trotz aller Gegenmeinungen (z.B. Robert Nold, Columbines Timber Press) probiert, sie mit Aquilegia zu kreuzen. Mit dem Resultat das keine Samen angesetzt wurden, oder nur ganz wenige, die auf Selbstbestäubung zurückgingen.
Carrie ist eine besondere Liebhaberin der vielen Kultursorten der Akeleien, während mein größtes Interesse in der Veragangeheit hauptsächlich den vielen Wildarten galt. Viele Wildarten aus meinem Garten, hatte sie überhaupt noch nie ausprobiert, während umgekehrt mir viele Zucht- Sorten aus ihrer Sammlung fremd waren bis ich auf Carrie traf. Inzwischen habe ich aber mehr zuchtsorten als Wildarten in meinem Garten, weil es davon einfach ungleich mehr verschiedene gibt und es einfacher ist sie zu sammeln als die Wilden.

Finde ich eine gute Lösung die Samen in zwei Partien aufzuteilen.

Voll lieb deine Katze. *knuddel*
Meine Gina hilft auch immer gerne im Garten mit.... indem sie mich bei Laune hält g
Hier mal ein Foto von ihr und damit es auch ja schön zum Thema passt mit vielen Akeleien mit drauf... fragt sich bloß noch wer hier wehm die Show stielt... ich könnte mich nicht für Katze oder Akeleien entscheiden
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Martin89

@ Robert

Müssen die Samen von Akeleien nicht stratifiziert werden? oder keimen die auch ohne? und kann man eigentlich eine Akelei teilen?

Ich habe nie so richtig ein Auge für Akeleien gehabt. Die waren mir immer so unscheinbar und unauffällig aber seitdem ich hier ständig die Vielfalt der Farben, Formen und Arten sehe bin ich auf den Geschmack gekommen.

Meine Oma meint immer die vermehren sich wie Unkraut deswegen will sie die nicht mehr im Garten haben. Naja ich habe das bei mir noch nicht bemerkt. Aber ich weiß von wem ich meine Liebe zu den Rosen geerbt habe. Sie hat an die 100 Sorten im Garten stehen.

Eure Katzen sind aber süß. Wir haben keine Katzen, da meine Mutter gegen Katzen und Nagetiere allergisch ist. Dafür haben wir aber Hunde. Meine kleine heißt Rani.
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Jondalar

Hallo Martin

Das ist ganz unterschiedlich, aber die meisten der geläufugen Sorten keimen auch ohne Stratifizierung hervorragend. Die Ausnahmen sind die kleinen Zwergarten aus dem Hochgebirge. Sie benötigen eine ausreichende Kälteperiode um gleichmäßig zu keimen: Aquilegia jonesii, Aquilegia saximontana, Aquilegia nivalis, Aquilegia einseleana, Aquilegia pyrenaica, Aquilegia scopulorum, Aquilegia laramiensis, Aquilegia discolor, Aquilegia cazorlensis usw.....
Lustigerweise keimt aber beispielsweise Aquilegia flabellata bei mir auch ohne Kältebehandlung gut obwohl in der Literatur steht sie würde ein Kaltkeimer sein. Und zwar alle Formen von flabellata...

Unkraut naja das trifft wirklich nur auf vulgaris zu und auch nur wenn man vergisst ihre Samenstände nach der Blütezeit auszuschneiden (das ist der ganze Trick)
Die meisten anderen Arten samen sich wesentlich mäßiger aus. Viele Arten die bei mir in Tirol gut gedeihen würden in warmen Gegenden Deutschlands sogar einiges an Problemen machen, weil sie es ganz einfach kühl mögen: fragrans, flavescens und aurea beispielsweise....
jedenfalls freut es mich, dass die Aquilegiaholics sich hier rasend vermehren....

lg robert
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Rouge

und schon wieder eine mehr auf meiner Liste: Die Kometakelei ist ja der Hammer
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Martin89

Robert, ok dann werd ich die sobald ich den Garten anlege mal aussäen und bin gespannt ob was keimt. Danke für die vielen Infos darüber.

Kann man Akeleien auch teilen, wie andere Pflanzen?
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Jondalar

Zitat geschrieben von Rouge
#-o und schon wieder eine mehr auf meiner Liste: Die Kometakelei ist ja der Hammer

ggg
dabei ist meine nichtmal die Form mit den längsten Spornen. Einige Aquilegia longissima können Spornlängen von über 10 cm erreichen... das sieht dann wirklich wie die langen staksigen Beine eines Weberknechtes aus....

Rein von den Proportionen her, hat aber auch die kleine Aquilegia chaplinei sehr lange Sporne verglichen mit dem Rest der Blüte....
und sie ist auch gelb


lg robert
close Aquilegia chaplinei Chaplins Goldakelei.JPG
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Jondalar

Zitat geschrieben von Martin89
Kann man Akeleien auch teilen, wie andere Pflanzen?


Theoretisch ja, aber praktisch ist davon dringenst abzuraten, denn es ist sehr riskant. Akeleien reagieren sehr empfindlich auf Verletzungen des Wurzelwerkes. Leicht werden sie nach dem Teilen faulig und krank und sterben schließlich ab.
Darum sollte man nur sehr alte breite Stöcke teilen, wie sie etwa Aquilegia vulgaris und Aquilegia chrysantha bilden. Die beste Zeit dazu ist direkt nach der Schneeschmelze oder im November. Die Pflanze muss vorsichtig ausgegraben werden und darf in maximal drei neue Pflanzen aufgeteilt werden. Die Verletzungen müssen mit Holzkohle desinfiziert werden und dann werden die rübenartigen Wurzelstöcke sofort wieder im Garten ausgepflanzt wobei man am besten etwas Sand ins Pflanzloch betten. Der Erfolg wird dennoch immer ein geringer bleiben, denn es dauert oft bis sie sich wieder erholen.
Im komerziellen Handel gibt es keine einzige Sorte die durch Teilung vermehrt wird. Akeleien werden grundsätzlich immer aus Samen gezogen und auch ich kann jedem nur abraten, denn häufig endet es mit dem kompletten Verlust der Akelei die man eigentlich vermehren wollte...

lg robert
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Martin89

Ok dankeschön...dann werde ich das nicht ausprobieren. Will ja nicht das meine eingeht.
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Jondalar

Gerne
Und die Vermehrung durch Aussaht ist ja auch wirklich keine schlechte Alternative. Wenn man bedenkt wie viele Samen eine einzelne Akeleie in einer Saison ausbilden kann und dass Akeleien oft schon im Folgejahr der Aussaht blühen, ist das eine sehr effiziente Art und Weise Akeleien zu vermehren...

lg robert
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SchwarzeLilie

Ich kann natürlich mit Jondalar nicht mithalten, aber ich finde die üppige Blütenbracht,
einfach super
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maya21

@Robert: Gut, dass Du es trotzdem versucht hast, Semiaquilegia zu kreuzen - manches muss man einfach selbst ausprobiert haben.
Hab ich das schon gefragt?: Wenn Du zwei reinerbige Akeleien kreuzt, sie also jeweils 50% des Erbgutes zum neuen Samen beitragen, macht es da einen Unterschied, welches der beiden die Mutterpflanze ist (damit meine ich die Pflanze, an welcher die Samen reifen)? Hast Du einen solchen Versuch schon mal durchgeführt?
Zu den Kreuzungen würde mich noch interessieren, ob sich A. flabellata mit A. ecalcarta kreuzen lässt.
Überlege mir gerade, ob ich mir bei Carrie auch noch einige Samen bestelle. Meine absolute Vorliebe gilt, unabhängig von Arten, den weiß, rosa und hellblauen, außerdem finde ich nickende Blüten am schönsten und solche mit relativ kurzen Spornen oder spornlose. Die ultragerüschten Akeleien sind auch eher nicht so mein Fall - gehe da eher in Richtung einfache Blüten und Wildformen.

Jetzt fällt mir doch noch was zum Kreuzen ein: Wie kannst Du sicher sein, dass Du wirklich eine Fremdbestäubung vorgenommen hast, reifen die Pollen bei Akeleien später aus. Ich meine, bevor Du mit Deinem Pinselchen kommst, könnte es doch sein, dass sich die Akelei schon selbst bestäubt hat, oder?

Ja, mein Kater ist schon ein knuffiger Geselle - auf dem Bild, sieht man ihn gerade dabei, wie er sich wie toll in meinem Thymian wälzt (Katzenminze hätte es zur Auswahl auch gegeben), er wurde dann recht übermütig und ist samt Topf von der Sandsteintreppe ins Beet gestürzt

@Martin: Würde auch keine Akelei teilen - schließe mich da voll und ganz meinem Vorredner an.

@SchwarzeLilie: WUNDERSCHÖN!

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