@Martin
Doch Martin, auch bei Hibiskus geht das wenn sie reinerbig sind!
Sonst gäbe es an den Naturstandorten ja kein einheitliches Erscheinungsbild was die groben Merkmale betrifft.
Du darfst nicht vergessen dass es bei Hesperis Fall ja um die Wildarten geht. Eine Wildart ist immer reinerbig wenn man sie mit sich selbst bestäubt. Egal ob bei Hibiscus oder Akelei.
Bei Hybriden ist es was anderes und Hibiskus sind ja meistens Hybriden, genau so wie der Großteil der Akeleien im Handel auch Hybriden sind. Eine Hybride hat immer versteckte Erbanlagen, die erst in den nächsten Generationen wieder zum Vorschein treten und dann für Überraschungen sorgen.
Wildarten jedoch sind berechenbar. Das kann man darum auch besonders gut für die Zucht nutzen.
Ich veranschauliche das mal an anhand einem meiner eigenen Experimente mit Akeleien:
Kreuzt man eine gelbe Aquilegia chrysantha mit einer schwarzvioletten Aquilegia atrata, so weis man ganz genau, dass beide Eltern ihre Eigenschaften zu gleichen Teilen weiter vererben werden, weil beide reinerbig sind (weil ja Wildarten). Die daraus resultierende Hybride wird also nur Merkmale der beiden Elternarten aufweisen: In dem Fall war sie gelb mit schwarzvioletten Spornen und Kelchblättern, also eine ziemlich genaue Mischung der beiden Eltern.
Würde man jetzt diese Hybride mit sich selbst bestäuben wird es komplizierter, weil die Erbanlagen von A. chrysantha und atrata dann nicht mehr bei jedem Sämling 50 : 50 gemischt sein müssen. Es wäre dann auch 75: 25 und umgekehrt möglich. Manche Sämlinge werden wieder mehr an chrysantha erinnern, andere mehr an atrata und nur etwa die Hälfte wird wieder der ersten Hybride gleichen.
Siehe Link Vererbungslehre
http://www.zum.de/stueber/baur/vererbungslehre/cover.jpg
Ziemlich kompliziert alles, aber wenn du es bei den Akeleien verstehst, dann hilft es dir auch bei den Hibiskus weiter....
Mir hat es auf jeden Fall was gebracht das zu lernen, weil ich gezielt robuste neue Akeleien züchten möchte.
SO und jetzt zu den Bauahausakeleien:
Das funktioniert mehr oder weniger gut wurzelnackt, allerdings nur bis Anfang März. Spätestens dann muss man sie pflanzen. Die Akeleien die dabei angeboten werden, sind nicht durch Teilung vermehrt worden, sonder durch Aussaht und die Erde wird sanft von der rübenartigen Wurzel ausgewaschen, so dass diese nicht verletzt wird.
Meistens brauchen wurzelnackt gepflanzte Akeleien eine ganze Saison um sich wieder zu erholen. In einigen Fällen klappt es aber wirklich sehr gut.
lg robert