Hallo Rainer,
es wäre theoretisch noch die Möglichkeit der Selbstbestäubung dagewesen. Allerdings von mir aus gesehen nur theoretisch, denn ich habe rausgefunden, dass der Pollen von "Ambiance" keinen anderen Ritterstern erfolgreich bestäubt. Und Samen setzt die nur nach Kreuzbestäubung an, aber bei mir nur mit TETraploiden, und nur indoors, bei höherer Wärme. Ich habe gestern und heute Samen von 12 Kapseln nach Bestäubung mit "Flamenco Queen" erhalten, und in jeder Kapsel waren immerhin 8 bis 20 Samen mit ausgebildetem Embryo drin.
Hallo miw,
die andersgeformte Einzelblüte als solche vererbt nicht ihre "Andersförmigkeit".
Das ist aber nur eine Seite der Medaille, denn die Pflanze als ganze vererbt ihre NEIGUNG, falls die überhaupt vorhanden ist, diese Andersförmigkeit zu reproduzieren. In dem Moment, wo sich eine solche Neigung anstelle eines bloßen zufälligen Einzel-Ereignisses herausstellt, ist eine solche Pflanze wertvoll, denn diese Blütenform ist sehr attraktiv. Wenn eine erbliche Neigung besteht, dann kann mit Nachzucht und Auslese daran gearbeitet werden, und letztlich, über Generationen und Generationen eine Sorte mit ausschließlich 4+4-, 5+5- Blütenblättern und entsprechend vielen Staubgefäßen und entsprechend geteiltem Stempel bzw Samenkapsel ausgelesen werden.
Ich denke, es gibt da, was Amaryllisgewächse angeht, am ehesten im Bereich der Klivien entsprechende Bemühungen, wo die Dolden schon regelmäßig eine höhere Anzahl von Blütchen mit 6+6- Blütenblättern produzieren.
Btw: Hast Du ein Foto von der Samenkapsel gemacht?