Spektakuläre Zeitrafferaufnahmen - einfach und schnell
Ob Sonnenuntergänge, Pflanzen beim Wachstum oder auch der Straßenverkehr eines Tages in wenigen Sekunden - die Welt hat so viele schöne Anblicke zu bieten, dass es doch eine Schande wäre, diese nicht auf Video festzuhalten. Da aber nur die wenigsten Menschen die Geduld besitzen, sich das Verwelken einer Blume in Echtzeit anzusehen, bieten Zeitraffer die spektakulärsten Bilder der Natur auf wenige Sekunden komprimiert. Und so ein Zeitrafferfilm (auch Timelapse genannt) ist dabei gar nicht so schwer zu erstellen und selbst mit kostenloser Software wie dem Windows Moviemaker können problemlos Zeitrafferaufnahmen von atemberaubender Schönheit geschaffen werden.
Diese Kamera macht über eine Zeituhr z.B. jede Stunde ein Foto. Alle Fotos können in die Software importiert werden, woraus dann ein Film entsteht.
Weitere Kameras gibt es hier.
Der erste Schritt - die Fotos
Hier also eine kleine praktische Anleitung: Zunächst einmal gibt es einen wenig eleganten Weg, Zeitrafferaufnahmen zu erstellen, denn theoretisch kann man die Geschwindigkeit eines Videos beliebig oft erhöhen, bis mehrere Stunden auf wenige Sekunden zusammengefasst wurden. Allerdings ist es deutlich einfacher, sich einen Trick zunutze zu machen, auf dem jeder Film basiert: Aufgrund der Trägheit des menschlichen Auges wirkt eine Sekunde Film wie eine kontinuierliche Bewegung, dabei besteht jede Sekunde aus 25 Einzelbildern. Bei Zeitrafferaufnahmen werden diese Einzelbilder nur eben nicht 25 mal pro Sekunde geschossen, sondern alle zehn Sekunden, jede Minute, etc. Den Abstand zwischen den Bildern sollte man auf die Dauer des Prozesses im Zeitraffer abstimmen und zumindest die einfachsten mathematischen Berechnungen (wie viele Bilder brauche ich für die Wunschdauer meines Filmes?) gilt es vorher durchzuführen. Wenn geklärt ist, wie lange der Film sein soll, benötigt man lediglich ein festes Stativ und eine Digitalkamera mit einem eingebauten Timer. Um dem Computer schon jetzt etwas Rechenarbeit abzunehmen sollte man die Auflösung auf etwa drei Megapixel beschränken (auch Full HD Videos besitzen nur rund zwei Megapixel). Ein sicherer Stand des Stativs ist besonders wichtig, um später Wackler im Video zu vermeiden. Wer bei seiner Digitalkamera in den manuellen Modus stellen kann, sollte dies tun, damit Belichtung und Blende der Bilder einheitlich bleiben.
Auf den Computer, fertig, los
Um aus hunderten von Bildern einen kleinen Film zu machen, braucht es keine teure, spezialisierte Software, auch der Windows Moviemaker, der kostenlos mit dem Betriebssystem von Microsoft mitgeliefert wird, ist in der Lage, solche Videos zu erstellen.
Sind die Bilder erst in einem Order auf dem Rechner (mit nachfolgend numerierten Dateinamen), geht es auch schon in den Windows Moviemaker. Zunächst einmal muss unter "Bearbeiten" eine wichtige Einstellung vorgenommen werden, die Dauer der importierten Bilder sollte auf 0,04 Sekunden gesetzt werden, so entstehen die bereits erwähnten 25 Bilder pro Sekunde, die für eine flüssige Wahrnehmung des Videos sorgen.
Ist dies getan, können die Bilder auch schon importiert werden, zur schnelleren Auswahl öffnet man mit Strg+I das Importfenster und wählt im richtigen Ordner mit Strg+A alle Fotos aus. Sind alle Bilder im Storyboard, werden sie automatisch richtig angeordnet und der Film kann testweise angeschaut werden.
Um das Video noch farblich zu bearbeiten, sollte es zunächst als Video exportiert und dann in einem neuen Projekt geöffnet werden, da dies einiges an Rechenzeit erspart.
Zeitraffer und mehr
Mit diesem spielend einfachen Prozess lassen sich nicht nur extrem langsame Vorgänge und Naturschauspiele in einem kurzen Video vereinen, die Aufnahme von Stop Motion funktioniert genau so.
Besonders die Natur bietet viele Schauspiele, die im Zeitraffer eine ungeahnte Schönheit entfalten: Ob das welke Blumen sind, verrottendes Obst oder das Spiel der Gezeiten, der Fantasie sind im Zeitraffer keine Grenzen gesetzt. Und in der extremen Beschleunigung gibt es auch an ganz gewöhnlichen Vorgängen atemberaubenden neue Seiten zu entdecken.
Hier gibt es den Moviemaker kostenlos zum Download