Wissenswertes über die Passiflora/Passionsblume

 
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Taddy

Es gibt ca. 500 Arten, die zu der Gattung Passiflora gehören,
dazu kommen noch zahlreiche Hybriden.
Diese werden in Untergattung eingeteilt.
Tasconien, Passiflora und Decaloba sind die wichtigsten bzw.
die, die am häufigsten vorkommen.
Darauf geh ich später noch näher ein.
Die meisten Passis fallen allerdings in die Untergattung Passiflora.

Die Untergattung werden wiederum in Supersektion und dann in Sektion eingeteilt.
Wenn man Pflanzen kreuzen möchte, sollte man darauf achten, daß die Pflanzen der gleichen Untergattung angehören,
sonst wird das nicht viel. Teilweise kann man nur Passis miteinander Kreuzen, die der gleichen Untergattung angehören.

Die vielen Arten die es von der Passifora gibt unterscheiden sich in vielen Merkmalen.
Angefangen bei den Blättern, die ungelappt bis 7-gelappt vorkommen. Hier unterscheiden man auch wieder, es gibt viele verschiedene Blattformen. Teilweise sind die Blätter auch behaart.
Auch die Die Farbenvielfalt der Blüten und Blätter ist enorm.


Die meisten Arten der Passionsblume stammen aus Südamerika und Mittel- bis südliches Nordamerika.
In Südostasien, sowie in Australien und Ozeanien sind ca. 25 Arten
beheimatet.

Es handelt sich meisten um mehrjährige Kletterpflanzen, allerdings gibt es auch wenige Bäume, Stauden, Büsche und einjährige Pfanzen.



Namensgebung:

passi = das Leiden
flos = die Blüte
Die Blüte dieser Kletterpflanze wurde durch die Darstellung eines
Jesuitenpaters aus dem Jahr 1633 zu einem Symbol der Leiden Christi.
Danach haben die Blätter, Narben, Staubgefäße, Ranken usw.
eine Bedeutung.
Der Strahlenkranz ist die Dornenkrone
Die Griffel die 3 Nägel, die bei der Kreuzigung verwendet wurden
Die zehn Blütenblätter stehen für die 10 Apostel, die bei der Kreuzigung anwesen waren.
Die ungelappte Blätter stehen für die Lanzenspitze der römischen Soldaten,
3-gelappte Blätter stehen für die Heilige Dreifaltigkeit.
und 5-gelappte Blätter für die Häne des gekreuzigten.
Der gestielte Fruchtknoten stellt den Kelch des letzten Abendmahles dar.

Entsprechend der Name Passiflora incarnata - lat. die eingeborene, Fleisch gewordene (wie Christus incarnatus).

Es gibt noch viele andere Beispiele, aber ich denke das reicht.

1651 setzte sich der Name dann edgültig durch.
Nach der Zeit verblasste diese Theorie und das Interesse an der
Passiflora ließ nach.

Fortsetzung fogt...........
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pflanzenfreund

danke, mach weiter
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Elfensusi

 [M]
Bitte bald weitermachen, ich bin neugierig.
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Jondalar

Hey toll! Ist das hier so ein Wissensammlungsthread?

Da mach ich gleich mit!!!!

Es giebt Passionsblumen die baumartig wachsen. Zum Beipiel Passiflora lindeniana, ein sehr seltener nur noch in zwei ausgewachsenen Exemplaren auf Venezuela bekannter Baum.

Es gbt Passionsblumen die fleischfressen. Zum Beispiel Passiflora foetida deren zahlreichen nekatarhaltigen Drüsen auf den Brakten Insekten anlocken, die ähnlich wie beim Sonnentau, kleben bleiben... Die Passi absorbiert die Nitrate aus den Insekten und deckt damit ihren Nährstoffbedarf.

Es gibt einjährige Passionsblumen. Passiflora gracilis etwa, die man jedes Jahr neu durch Samen heranzüchtet die dann aber auch schon nach wenigen Monaten blühen und fruchten...

lg robert
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Taddy

Dann mal weiter

Passionsblumen (außer Tasconien) sind Sonnenanbeter.
Sie können dierekte Sonne gut vertragen. Nur wenn sie das erste mal nach dem WInter ins Freie kommen, sollte man sie vorsichtig an die Sonne gewöhnen. Sonst bekommen sie schnell einen Sonnenbrand.

Wie alle Kletterpflanzen benötigt die Passionsblume eine Kletterhilfe. Das kann verschiedenes sein. Eine Hauswand, die Pegola, eine Regenrinne, vieleicht sogar der Apfelbaum.....

Mann sollte aber auch bedenken, daß man das ganze bei nicht winterharten Passis wieder entwirren oder abschneiden muß.

Bei den Passis, die im Kübel wachsen und bei denen man nicht die Möglichkeit hat, sie irgendwo hochranken zu lassen, kann ich Bambusstäbe empfehlen.
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Taddy

Bodenansprüche
Mit Handelsüblicher Blumenerde die einen ph-Wert von 5,5 bis 6
hat, ist die Passi durchaus zufrieden. Zur Auflockernung können Perlit, Blähton, Saramis oder Sand beigefügt werden.
Was empfehlenswert ist, dadurch vermeidet man Staunässe, die schon so mancher Passi das Leben gekostet hat.
Aber auch dann kann es gelegentlich zu Staunässe kommen.
Ich selber verwende eine Mischung aus Blumenerde, Kokohuhm und Perlit. (1/2 10% Perlit). Sobald der Blumentopf komplett durchgewurzelt ist, sollte man die Passi in einen größren setzten.
Wenn die Pflanzen dann mal in einem Topf zwischen 30 und 40 cm
steht, reicht es aus, wenn die im Frühjahr ,mit frischer Erde unterfüttert werden.

Düngung
Die Düngung erfolgt ab März bis September 1 bis 2 mal wöchentlich. Man sollte auf eine N-P-K betonte Düngung Achten. Die Werte sollten zwischen 12 und 20 % liegen.
Ich verwende zum Düngen Hakaphos. Aber auch Blaukorn eignet sich gut. Bei den rotblühenden Arten empfiehlt sich eine zusätzlich Eisendüngung.
In den Wintermonaten sollte man gar nicht oder kaum düngen.

Rückschnitt
Der Hauptrückschnitt erfolg im Herbst. Im Frühling werden dann
lediglich braune Spitzen und schwache Triebe entfernt..
Der Rückschnitt ist aber nicht zwingend Notwendig. Hat halt auch ein we´nig was, mit den Überwinterungsmöglichkeiten zu tun.

Mal ein Auschnitt aus einem Buch:
Die Mehrzahl aller Passionsblumen bildet ausschließlich an den Triebspitzen neue Knospen aus. Um die Ausbildung von Seitentrieben zu fördern, werden die Pflanzen zurückgeschnitten.
............ Es empfiehlt sich die Seitentriebe auf 1/2 bis 1/4 ihrer ursprünglichen Länge zu kürzen.

Hier streiten sich die Experten allerdings.
In einer Passionsblumenzeitschrift (Interressengemeinschaft)
war ein Bericht, über einen durchgeführten Test. Dieser hat genau das Gegenteil bewiesen. Also hier selber Erfahrung machen.
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Junie

Welche Passionsblumen kann man denn ganzjährig in der Wohnung halten? Also mit ihnen zB eine Wand begrünen?
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Taddy

Für die Zimmerkultur eignen sich einige,
ist es denn sehr hell an dieser Wand?
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Junie

hätte verschiedene Wände zur Auswahl von sonnig bis schattig und hell mit hoher Luftfeuchte..
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Taddy

Passionsblumen lieben es hell und auch das mit der hohen Luftfeuchte
ist sehr gut.


Passiflora Zimmerkultur
Adularia
biflora
caerulea und die ganzen Selektionen
capsularis
capsularis vanilla cream
citrina
herbertiana
karwinskii bildet nicht sehr viele Sproßrabken, eignet sich hervoragend für eine Ampel
morifolia
murucuja
reflexiflora
sanguinolenta
suberosa
tulae

wenn mir noch was einfällt, ergänze ich sie
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Junie

danke die und sie benötigen keine Winterruhe mit kühleren Temperaturen?
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Taddy

Ach ja von der karwinskii würde ich Anfängern abraten.
Sie unterscheidet sich ein wenig, von den üblichen Passis.
Leider kann man sie schnell übergießen, da sie Speicherwurzeln hat.
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Taddy

Optimaler wäre eine Überwinterung in einem hellen Flur oder einem ungeheitztem Raum, aber indem man die Düngegabe einschränk, machen sie auch eine Art Witerpause, zwar nicht so, wie sie sollen....
aber sie machen eine. Nur sollte man die Pflanzen über die Wintermonate regelmässig mit Wasser besprühen, sonst trochnen die Blätter durch die Heizungsluft
schnell ein. Und außerdem sind sie gerade über den Wintermonaten anfällig für Wollläuse und Spinnmilben. Daher sollte man sie dann auch besprühen.
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molllie357

Zum Thema Passis hätte ich auch noch eine Frage: Ich möchte bei uns im Garten einen Zaun (Südseite, also viel Sonne, wenn sie mal scheint) mit einer Kletterpflanze, die am Besten auch blüht, schmücken. Dann ist mir die Passi eingefallen. Ich möchte mich aber zuerst ausführlich erkundigen, ob das denn überhaupt möglich wäre. Ich weiß nicht, wie die Erde ist, aber ich würde sie gerne ganzjährig draußen stehen haben, wenn möglich auch ohne neue Erde anschaffen zu müssen. Das Aussehen ist mir ziemlich egal, weil alle Passis total schön sind. Winterhart muss sie natürlich sein, die Klimazone ist 8, also relativ mild. Kann man sie direkt draußen einpflanzen, oder muss man sie erst mal etwas größer werden lassen?

Ich hoffe, es ist möglich, eine passende Passi (hört sich lustig an ) für den Garten zu finden, wenn nicht, muss ich mal weiterschauen, welche Pflanzen noch schön sind.
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Taddy

Hallo molllie!
Was du für Erde hast wäre schon wichtig, allerdings haupsächlich ob sich das Wasser staut. Passis mögen nämlich keine Staunässe.
Generell soll man Winterharte Passis erst mit ca. 3 Jahren auspflanzen. Da haben sie schon reichlich Wurzelmasse gebildet. Man kann sie auch schon früher auspflanzen, sollte sie dann allerdings schützen. Beispielsweise die Wurzeln mit Tanne oder Rindenmulch abdecken.
Wenn du einen Versuch starten möchtest, dann solltest du sie direkt nach den Eisheiligen auspflanzen, dann hat sie bis zum Winter noch reichlich Zeit, neue und kräftige Wurzeln zu bilden.

Winterharte Passis gibt es reichtlich, diese tolerieren bis -15 Grad.
caerulea
caerulea Pierre Pomie
caerulea Constance Eliot
caerulea Chinensis
caerulea Concordia
und noch etliche caerulea Selektionen
xcolvilii
lutea
incarbata
incarnata Alba
tucumanensis

Hier unterscheidet man allerdings, ein Teil stirbt oberirdisch komplett ab,
das sind tucumanensis und incarnata, die treiben dann im Frühjahr komplett neu aus.
Bei den caerulea's treiben sie an den Trieben vom Vorjahr neu aus, vorausgesetzt
es ist nicht zu viel abgefrohren.
Wie sich das mit der xcolvilii und der lutea verhällt, weiß ich leider nicht.

Dann gibt es noch diverse Passis, die frosttolerant sind, da müßte ich aber dann mal was zu raus suchen.
Die haben dann unterschiedliche Grenzen, was die Temperatur betrifft.

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