Nun widme ich mich wohl einem der interessantesten Thema.
Auf das die meisten sicherlich schon warten.
Die Vermehrung bzw. Bestäubung von Passionsblumen.
Zu allererst sollte man sich mal Gedanken machen, welche Passi man mit einer anderen Bestimmten kreuzen möchte
und sich ein wenig kundig machen welcher Untergattung diese beiden angehören.
Das ist wie schon erwähnt ein wichtiger Punkt. Da sich meistens nur Passionsblumen der gleichen Untergattung miteinander kreuzen lassen, es aber selbst da nicht immer klappt.
Für den Anfang könnte man sich überlegen, ob man nicht schon vorhandene Hybriden nachkreuzt. Das ist für den Anfang
die einfachste Methode und man muß nicht lange suchen.
Wenn man sich allerdings darin Versucht, eine neue Hybride zu kreuzen sollte man neben der Auswahl der Pfanzen aus der gleichen Untergattung noch beachten, daß die Vaterpflanze also der Bestäuber eine Art und keine Hybride ist.
Die meisten Hybriden bilden sehr wenig Pollen oder sie sind sogar Pollensteril (unfruchtbar). Bei der Wahl der
Mutterpflanze ist es egal, ob es ein Hybrid oder eine Art ist. Aber auch hier können sich Schwierigkeiten aufzeigen.
Beispeilsweise eine Mutterpflanze, die keine Früchte ansetzten will, könnte dann am falschen Partner liegen
Oder aber eine Pflanze, die Früchte ansetzt, sie aber nicht bis zur Reife trägt. Kommt auch schon mal vor, warum weiß ich leider nicht. Im schlimmsten Fall kann die Passi auch leere Früchte ansetzten, da wartet man und wartet man. Und dann ist die Enttäuschung groß.
Wichtig ist auch, das es eine Anzahl von Passis gibt, die in der Lage sind, selber Früchte zu bilden (selbstfertil). Man freut sich das die Pflanze die eigen gekreuzten Früchte trägt, säht die Samen aus und stellt dann nach durchschnittlich 1 bis 2 Jahren fest, daß die Mutterpflanze ja indentisch ist.
Daher eine Liste, der mir bekannten selbstfertilen Passis.
suberosa
edulis forma edulis
subpeltata
morifolia
arida
coriacea (die mit dem unpanaschiertem Laub)
herbertiana
gracilis
Vereinzelnt gibt es auch caeruleas, die selbstfertil sind.
Es ist aber auch durchaus möglich, das die Nachkommen nur dem Vater oder nur der Mutter ähneln oder sogar identisch sind. Ist halt davon abhängig, was für Gene die Pflanze abbekommt. In den meisten Fällen ist es so, daß
die Pflanzen der Samen, die alle aus einer Frucht kommen alle das gleiche Aussehen haben, aber denoch unterschiedliche Eigenschaften, daher empfiehlt es sich, immer mehrere Pflanzen zu behalten. Dann kann man sich später die Beste aussuchen.
So aber nun mal zu dem Interessanten Teil
Ich hab mir jetzt Beispielsweise als Mutterpflanze die incarnata und als Vaterpflanze die caerulea ausgesucht.
Jetzt kann man nur hoffen, daß beide an dem gleichen Tag eine Blüte geöffnet haben.
Ist das der Fall streift man Vorsichtig mit einem Gegenstand (Pinsel oder ähnliches)den Blütenstaub ab und bringt ihn auf die Narben auf.
Effektiver ist es allerdings, man bricht vorsichtig ein Staubgefäß ab, und trägt so die Pollen dann direkt vom Staubgefäß die Narbe auf. Das funktioniert mit einer Pinzette ganz gut.
Wichtig ist allerdings, das dies kurz nach dem Öffnen der
Blüte geschiet. Am besten dann, wenn die Narben sich gerade in die endgültige Stellung gestellt haben.
Hat man die Passi dann bestäubt, könnte man eine kleine Tüte über die Blüte stülpen, um eine Bestäubung durch eine
andere Passi auszuschließen. Und wenn es regnet, währe es auch angbracht, da der Regen sonst den Pollen abspülen könnte.
Selbstverstänlich ist es auch möglich, dann die Vaterpflanze noch eine Mutterrolle übernehmen zu lassen.
Die incarnata mit der caerulea bestäuben und die carulea dann noch mit der incarnata.
Manchmal ist es auch so, das die eine Pflanze um 8 Uhr morgens auf geht, die andere aber erst um 11 Uhr.
Es empfiehlt sich in dem Fall, die Staubbeutel vorher abzubrechen, da es sein könnte, das der Pollen bis um 11 schon weg ist. Das hab ich öfter bei der tucumanensis festgestellt, da haben die Bienen sich drauf getümmelt.
Entscheidet man sich für eine der selbstfertilen Passis, müßte man direkt nach dem öffent der Blüte alle Staubgefäße vorsichtig abbrechen und darauf achten ,das man die Narben nicht streift.
Will man nun der Natur freien Lauf lassen, dann sollte man sich allerdings nicht zu sehr auf die Bienchen verlassen. Die sind nämlich sehr wählerisch und gehen meist nur an die selben Pflanzen.
Man könnte jetzt den Topf einer anderen Passi direkt daneben stellen oder aber ein Blüte abbrechen und direkt in die andere Passi hängen (Orchideenröhrchen eignen sich sehr gut)
Ein Erfolg erkennt man meist am 3. Tag nach der Befruchtung. Kann manchmal auch länger dauern. Dann sollte sich der Fruchtknoten verdickt haben.
Nun heißt es Geduld aufbringen, je nach Witterung dauert das reifen der Frucht 8 bis 12 Wochen. Kann aber auch länger dauern. Am besten man wartet, bis die Früchte von alleine abfallen.
Bitte lasst euch nicht entmutigen, wenn die Pflanze nicht immer Früchte ansetzt oder irgendwas anderes schiefgeht.
Meine ersten Versuche waren auch nicht von Erfolg gekrönt.