Winter im Gemüsegarten
Wenn er an die leckeren Salate, Tomaten und Gurken denkt, wird es dem Gärtner im Winter schwer ums Herz. Muss man im Winter wirklich auf frisches Gemüse aus dem Garten verzichten?
Die Antwort ist nein. Wer im Juni und Juli Winterkohl und Endivien gepflanzt hat, kann fast den ganzen Winter über Rosenkohl, Kopfkohl, Grünkohl und Endiviensalate ernten. Auch der bis in den September gesäte Feldsalat, steht den ganzen Winter bis ins Frühjahr zur Ernte bereit. I[m]n Frühbeet und Gewächshaus kann Feldsalat auch noch im Oktober und November gesät werden.
Aber nicht nur Kohl und Salat können im Winter geerntet werden. Auch Topinambur ist nun reif für die Ernte und kann in der dunklen Jahreszeit nach und nach ausgegraben werden. Topinambur ist nicht lange lagerfähig, darum belässt man sie am besten im Boden und erntet immer nur die Menge, die schnell in der Küche verbraucht wird.
Um diese Gemüse im Winter bei Eis und Schnee auch in schneereichen Gegenden problemlos ernten zu können, deckt man Salate und Topinambur mit Vlies ab, um sie später auch bei geschlossener Schneedecke erreichen zu können.
Kann man im Winter auch pflanzen?
Ja, auch im Winter sind Pflanzaktivitäten im Garten möglich. Zwiebeln und Knoblauch werden jetzt gesteckt, um im Frühling einen Vorsprung gegenüber den Frühjahrspflanzungen zu haben. In sehr kalten Gegenden sollte man jedoch auch sie mit einem Wintervlies schützen.
Der Winter ist ebenfalls die beste Zeit, um Beerensträucher zu pflanzen. Stachelbeere, Johannisbeere, Him- und Brombeere sind jetzt in der Winteruhe und lassen sich problemlos verpflanzen. Bei frostfreiem Boden wird ein Pflanzloch mit etwa doppeltem Ballenumfang ausgehoben. In das Loch setzt man den Wurzelballen und füllt mit reifem Kompost und gut gelockerter Gartenerde auf. Um den Wurzeln einen guten Bodenschluss zu geben, giesst man kräftig an.
Gemüse überwintern und im zeitigen Frühjahr ernten?
Feldsalat kann man nach dem Winter bis ins Frühjahr hinein ernten. Wenn die Tage deutlich länger werden, wird es aber Zeit für die letzte Ernte, denn dann beginnt er zu schiessen.
Winterkopfsalat wird im August dünn gesät und ab den ersten Frösten mit Tannenzweigen oder anderem Pflanzenmaterial flach abgedeckt. Wenn keine strengen Fröste mehr erwartet werden, wird die Abdeckung vorsichtig entfernt. Ihn kann man schon im folgenden April ernten.
Beliebte Sorten sind 'Trotzkopf, brauner', 'Butterkopf, gelber Winter'.
Im Winter düngen?
Nein, das wäre völlig falsch. Mineralische Dünger würden über den Winter bis zum Frühjahr ausgewaschen und können so ins Grundwasser gelangen. Auch Kompost gibt man am besten erst im Frühjahr auf die Erde. Einzig eine schützende Mulchschicht oder eine Gründüngung sind zur Anreicherung des Bodens im Winter geeignet.
-ab-
Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010 Seite 16-17
zeitung/pflanzen-magazin-03.html