Windschäden bei Clematis

 
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annanas

Hallo liebe Leute!

Heute morgen musste ich feststellen, dass meine kleine Clematis (alpina ssp. sibirica), die ich seit ca einem Jahr habe, über Nacht komplett vom Wind zerlegt wurde. Sie steht an der Nordwand meines Balkons, der befindet sich in einer Art Innenhof, der zu einer Seite offen ist, wo der Wind schon mal ziemlich herumwirbeln kann, sowas ist mir aber bisher nicht passiert und es war ja nicht mal ein Sturm. Ich habe die kaputten Blätter abgeschnitten, nachdem ich den Tipp irgendwo gelesen hatte (keine Ahnung, ob das richtig war) und musste die Stängel erst einmal notdürftig befestigen (ich weiß, dass das so nicht optimal ist, aber soweit sind die Triebe in Ordnung), und werde wohl sobald ich es zum Baumarkt schaffe die ganze Rankhilfe inklusive Triebe mit grobmaschigem Netz umwickeln, um der Pflanze etwas halt zu geben. Habt ihr schon mal Erfahrungen mit sowas gemacht? Wie habt ihr das gelöst?
Ich mache mir wirklich Sorgen, dass mir die Pflanze eingeht, vor allem da selbst die jungen, nicht abgeknickten Blätter sehr schlapp aussehen. Dabei soll Clematis alpina doch eigentlich recht hart im nehmen sein
Ist da noch was zu retten?

Euch ein hoffentlich schöneres Wochenende!
Anna
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Loony Moon

Keine Bange, die Clematis sind immer hart im nehmen. Ich würde allerdings den Topf etwas stabilisieren mit ein paar Steinen, damit er nicht wieder fallen kann.
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annanas

Danke für deine Antwort!
Ich habe das wohl nicht ausführlich genug beschrieben, die Pflanzkiste ist (zum Glück!) nicht gekippt. Die ist schwer und breit, das Gitter ist auch an Haken in der Wand zusätzlich festgemacht, also an der Stelle alles okay. Der Wind hat einfach nur 3/4 der Blätter abgeknickt, da die Stängel recht dünn sind und die Pflanze noch so jung ist. Das was noch da ist, war auch schon immer der dichteste Teil der Pflanze, deswegen hat der wohl dem Wind auch standgehalten.
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Loony Moon

Lass mal, Clematis bilden ja auch selbst Haltetriebe aus.
Dauert etwas und geht immer in einem eignen Rhythmus, wie ich bei meinen div. Clematis beobachten konnte. Manche nehmen es nicht übel und klammern sofort was das Zeug hält, andere sind regelrecht beleidigt, wenn man ihnen vorschreiben will, wo sie langklettern sollen und wo festhalten ...
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annanas

Das Gefühl habe ich bei meiner manchmal auch ... die eine Seite hat sich sofort festgekrallt und die andere hat es nach fast einem Jahr noch nicht geschafft.
Den Tipp mit dem Netz habe ich jetzt trotzdem noch umgesetzt da die beiden Triebe eben gar keine Blätter oder grüne Triebe mehr haben und sich die nächsten Wochen wohl eher nicht halten kann. Schnüre sind halt auch nicht ideal und Kabelbinder sind ja erst recht gefährlich. So sind die Triebe zumindest ein wenig geschützt und haben halt und die Löcher sind angeblich groß genug um Triebe und Blätter durchzulassen. Und für zukünftige Winde geschützt, die kommen ja bestimmt. Hoffentlich wächst das Ding jetzt noch genug, damit man dann das häßliche Netz nicht mehr sieht ...
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Loony Moon

Dann hoffe ich für dich, dass es klappt.
Übrigens habe ich in diesem Jahr echt gestaunt. Im Rahmen der Gartenumgestaltung haben wir auch eine wilde Clematis geköpft bis auf den Wurzelstock ... und der treibt seit dem Februar aus wie Bolle. Da muss ich zusehen, dass ich die wieder bändige, sonst habe ich auf der Ecke bald nur noch die Clematis.
Wenn ich mir dagegen die "hübschen" und gezüchteten Clematis anschaue, das sind ja echte Sensibelchen und würden so eine Aktion nicht so gern haben.
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annanas

Exakt deswegen habe ich mich damals für eine Clematis alpina entschieden, die sollen ja echt pflegeleicht und schnellwüchsig sein, aber mein Balkon ist halt auch echt ein hartes Pflaster ... maximal 2h Sonne am Tag, windig und wenn es geregnet hat ewig feucht. Trotzdem hat sie im Frühjahr wirklich wunderschön geblüht! Tolle Pflänzchen einfach.
Muss auch sagen, ich finde die ursprünglicheren Sorten können sich auch absolut sehen lassen, aber mir sind generell ungefüllte, natürlichere Blümchen lieber, dann hab ich gleich auch noch Bienen und Hummeln zu Gast, das ist doch 100 mal schöner.
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annanas

Update: An der Clematis ist inzwischen gar nichts grünes mehr dran. Direkt nach dem Windschaden sind noch einmal kleine grüne Triebe nachgekommen, die aber nun auch allesamt eingetrocknet sind, sodass jetzt wirklich kein grünes Blatt mehr dran ist. Warum genau, keine Ahnung. Jedenfalls befürchte ich, dass die Pflanze nicht mehr zu retten ist. Kann sowas wirklich nur durch den Windschaden passieren? Ist die jetzt einfach deswegen beleidigt und geht ein? Oder ist das eher ein Zeichen für weitere Probleme?
Ich gieße 1-2 mal pro Woche, sie ist also immer leicht feucht, und ich dünge regelmäßig im Frühjahr und Sommer. Die Pflanze steht in einer Kiste mit mehreren Abflüsslöchern am Nordbalkon. Darüber ist aber kein anderer Balkon bzw. Dach, sie bekommt also viel indirektes Licht.

Wie würdet ihr vorgehen? Wie lange würdet ihr auf ein neues Austreiben warten? Gibt es vielleicht andere Kletterpflanzen die besser für den Standort geeignet sind?
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GrüneVroni

Hallo

In der Nacht, in der der vermutete Windschaden geschehen ist, war es bei uns nochmals frostig. Ich weiss nicht, wo du wohnst und wie es bei dir war, aber dieser Kälteeinbruch scheint sehr weit herum stattgefunden zu haben. Deshalb hatte ich eigentlich überlegt, ob das Ganze ein Kälteproblem sein könnte, aber die welk aussehenden Blätter hattest du ja schon entfernt. War der Kübel in der Nacht trocken oder eher nass?

Wenn du schreibst, dass du ein bis zwei Mal pro Woche giesst, auf einer Nordseite, könnte das eventuell zu viel sein und die Wurzeln wurden vielleicht durch die Kombination von Nässe und Kälte geschädigt. Austrieb, der nach kurzem einfach eingeht, klingt nämlich meines Erachtens verdächtig nach Wurzelschaden. Du kannst ja mal vorsichtig graben und schauen, ob noch ein brauchbarer Wurzelballen zu finden ist …

LG
Vroni
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annanas

Ich wohne im Rheinland, durch Klimawandel, Stadtklima usw. ist es hier eigentlich sehr, sehr warm. Die eher frostempfindliche Kapuzinerkresse daneben wuchert ohne Probleme und blüht bereits, daher gehe ich eher nicht von Frostschäden aus. Die Clematis sollte wohl etwas widerstandsfähiger sein.
Wirklich nass ist es, glaube ich zumindest nicht. Aber mein Finger ist leider nicht lang genug. Was da in 30cm Tiefe abgeht lässt sich echt schwer beurteilen. Etwas anderes was ich mir noch vorstellen könnte sind Trauermücken ... von denen haben wir hier eine echte Plage und es ist praktisch unmöglich, etwas dagegen zu unternehmen. Da die von den Nachbargärten immer wieder reinkommen. Eventuell haben die da zusätzlichen Schaden angerichtet ... Leider weiß ich das erst seit kurzem, da es mein erster Sommer in der Wohnung hier ist. Alle anderen Pflanzen kommen gut damit klar, aber ich hatte trotzdem schon länger geplant, Sand über alle Kästen zu streuen.

Ich werde dann wohl morgen mal buddeln versuchen. Problem ist nur, dass da jetzt Meisen in einem Kasten über dem Balkon nisten, bei denen die Jungen dieses Wochenende geschlüpft sind, und jetzt kann ich nicht länger als 10 Minuten raus, ohne dass mich da die Meiseneltern böse anschauen
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Loony Moon

Grüß die Meisen und sie sollen sich gewöhnen, dass du gelegentlich auch mal länger auf dem Balkon verweilst.


Topfe am besten die Clematis mal komplett aus und untersuche den Wurzelballen. Vielleicht findest du da des Rätsels Lösung.

Übrigens glaube ich auch mehr an die Theorie der Grünen Vroni, dass deine Clematis durch die Eisheiligen den Reste bekommen hat. Denn in der Woche war es frühs wirklich extrem kalt ... vielleicht auch bei dir. Die pauschale Aussage mit dem Stadtklima kann man so vergessen. Denn jede Stadt, ja jeder benachbarte Straßenzug kann da völlig anders im Temperaturspektrum und Windkanal/strömung liegen. Mein Mann als nachtaktiver "Wanderer" kann davon ein Liedchen singen.

Ich würde die Clematis untersuchen, wenn der Wurzelstock nicht sehr gut hell ausschaut, dann wirds halt der Fall für den Kompost.
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Schokokis

Wenn sie abgerissen oder zurückgefroren ist treibt sie doch aber wieder aus...

Ich hab vor 2-3Jahren einen Clematis ersetzt weil sie schliicht weg war. Beim Pflanzen habe ich auch keine Wurzle gefunden. Nun Sprießt wenn auch sehr zaghaft neben der Passionsblume( die wohl die ersten Blüten ansetzt) ein kleiner Clematiswzweig.

Und letztes jahr hab ich meine "erfrorenen" 2 Clemates etwas voreilig bodentief zurück geschnitten die sind auch wieder/ noch da.

Aber ich glaube mein Boden ist nicht der geeigneste für Clematis. Sie ranken sehr zaghaft.
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annanas

Ich habe die Clematis mal ausgegraben und ich befürchte, die ist wohl wirklich hin. Die Triebe sind dort, wo sie aus der Erde kommen, alle weich und gebrochen ... ich vermute mal, im Fall der beiden Triebe, die durch den Wind beschädigt wurden, hat der Windschaden das ganze einfach nur beschleunigt, nämlich tief unten den angegammelten Trieb genickt, die anderen beiden die noch eine Zeit lang grün waren sind dann durch das langsame Vergammeln von unten eingegangen ...?

Hab mir jetzt überlegt, da einfach ein oder zwei Kapuzinerkresse-Setzlinge reinzumachen, da ich von denen eh zu viele habe ... mir wäre auf Dauer aber schon was mehrjähriges lieber. Würdet ihr es nochmal mit Clematis versuchen? Oder vielleicht Kletterrosen? Ist Geißblatt pflegeleichter? Efeu mag die Vermietung leider nicht so.
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Schokokis

Och schade:
Warum willst du unbedingt was mehrjähriges? Das Überwintern ist ja immer etwas heikel im Topf...

Kletterrose? Dann würde ich aber lieber eine kleinere Rosensorte "umfuntkionieren" Beetrose/ Bodendeckersorte.
Die Mozart ist zeimlich weich, da könnte das z.B. funktionieren. Die Triebe werden gut 1,5m lang. Die meisten echten Kletterrosen halte ich für zu groß...

Erbsen oder Bohnen? Prunkbohnen sehen auch toll aus und du kannst vielleicht sogar noch davon essen.

Es gibt auch "rankende" Kapuzinierkresse.
Schwarzäugige Susanne ist sehr wüchsig und schnell herangezogen.

Wie groß ist denn der Kübel? Ich sehe gerade Nordwand... heißt das du hast dort wenig Sonne?
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Loony Moon

Ich würde es jetzt mit der Kapuzinerkresse erstmal versuchen. Alternativer Weise Stangenbohnen, denn die bringen doppelten Nutzen. Hübsche Blüten und leckere Bohnen. Musst nur drauf achten, dass sie nicht ersäuft werden.

Und wie Schokokis schrieb, Topfpflanzen überwintern ist manchmal gar nicht soo einfach. Habe diese Erfahrung selbst in diesem Jahr gemacht.
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