Hab am ersten September ein schönes Hornissennest entdeckt. In Gewässernähe in einem hohlen und durchlöcherten Baum, einer alten Weide. Ich stand übrigens genau in der Einflugschneise, aber eben auch nicht genau davor, sondern noch drei oder vier Meter weg. Das hat die nicht gestört.
Ich bin dann aber trotzdem zurückgegangen, auch weil meine Kollegin (eine Studentin) meinte, ich solle da nicht so nah rangehen, um nicht gestochen zu werden. Ich wurde noch nie von einer Hornisse gestochen und die Tiere haben sich durch mich auch nicht von ihrem Tagwerk abhalten lassen. Okay, sie mussten einen Bogen um mich rumfliegen, aber da ich ganz ruhig stand und halt nur schaute, fassten sie mich nicht als Bedrohung auf. Keine Ahnung, ob Wespen da so cool blieben...
Hornissen haben kaum Interesse daran, einen Menschen zu stechen - es sei denn, es geht darum, das Nest und den Staat zu schützen. Dann werden auch sie natürlich grantig.
Ein Hornissennest darf man übrigens nicht alllein entfernen, da diese Tiere unter Naturschutz stehen (ebenso wie ihre Bauten). Man muss in einem solchen Falle die Naturschutzbehörde anrufen, die schicken dann jemanden vorbei (z.B. den Hornissenbeauftragten), der guckt sich die Sache an und versucht einen Weg zu finden wie Mensch und Tier friedlich koexistieren können.
Nur in Ausnahmefällen wird angeordnet ein Nest samt Staat zu entfernen, da die Tiere einen Umzug meist nur schwer verkraften.
Ich hab von einem Fall gehört, da hatte ein Ehepaar ein Hornissennest in der Garage. Glücklicherweise in einem Teil, wo sie kaum hingingen. Da die Garage aber trotzdem weitergenutzt wurde, wurde eine schwere Filzdecke wie eine Zwischenwand reingehängt, so dass die Hornissen sich nicht durch die immer noch rege Betriebsamkeit in der Garage bedroht fühlten.
Das Beispiel zeigt, dass eine friedliche Koexistenz durchaus möglich ist und stets überdacht werden sollte - egal ob es sich um Wespen, Hornissen odder andere Tiere handelt...
lg
Henrike