Wecken Sie den Hippie in sich!

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 15.04.2008 - 06:44 Uhr
 
Blumenkinder mit Flower Power:

In diesem Sommer und auch im nächsten Winter wird die Hippiemode – pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum der 68er-Generation – allgegenwärtig sein. Auf den Laufstegen tummeln sich Blumenkleider, Fransenjacken, Zottelmäntel, Maxikleider, Tuniken und die Designer schwelgen in Folklore-Ornamenten, gestickten Zierleisten, Floralmustern und aufwändigen Stickereien.

Mitte der 60er Jahre überschwemmte die Hippiewelle von den USA aus ganz Europa und brachte einen neuen Look mit sich, der sich gegen das Establishment richtete: Es wurde farbenfroh und vor allem unkonventionell. Flatterkleider, bestickte Blumen und Tuniken, die inspiriert waren von den Reisen nach Indien und Pakistan. Die Hippies waren gewaltfrei und protestierten friedlich gegen Krieg und die politische Ordnung der modernen Wohlstands- und Leistungsgesellschaft. Sie entwickelten keine differenzierte Weltanschauung, sondern suchten in der Gemeinschaft nach alternativen Lebensformen, die von freier Liebe, sexuellem Genuss, Farbenpracht, Blumenschmuck und Drogenkonsum stimuliert wurden. Die Idee von einem humaneren und friedlicheren Leben wurde mit dem Schlagwort „Flower-Power“ (engl. „Blumenmacht“) bezeichnet. Mit Blumen im Haar und bunten Stirnbändern demonstrierten die sogenannten Blumenkinder für die Freiheit des Individuums und für soziale Gerechtigkeit.

Doch nicht nur Blumen galten als Symbol der Hippiebewegung, sondern auch das Peace-Zeichen, das der britische Künstler und Grafiker Gerald Holtom vor 50 Jahren für die britische Anti-Atomwaffen-Bewegung entwarf. Das Zeichen, das nie urheberrechtlich geschützt wurde, ging schnell als allgemeines Friedenssymbol um die Welt.

Inzwischen ist es ebenso wie andere politische Symbole, etwa das Konterfei des argentinischen Revolutionärs “Che” Guevara, zu einem Modeaccessoire geworden. Manche mögen die Kommerzialisierung der Symbole beklagen, aber schließlich schöpfen alle Designer immer wieder aufs Neue aus dem traditionsreichen, allgemeinverständlichen Bilderschatz der Kulturen und zitieren spirituelle oder politische Symbole der Vergangenheit.

Und jetzt mal ehrlich, so ein Hippielebensgefühl passt doch auch in die Gegenwart. Tragen Sie in diesem Sommer doch mal zur Tunika eine Rosenkette um den Hals, und flechten Sie der Tochter ein Blumenkränzchen fürs Haar, und auf der Gartenparty sollten Sie unbedingt im flatternden Blümchenkleid schweben, und die Tische dekorieren Sie auf jeden Fall mit kleinen Blumensträußen, und dann gönnen Sie sich wöchentlich einen hippen Hippie-Gedenkblumenstrauß und berauschen sich an dessen Farben und das alles ganz ohne Drogen. Geht doch – mit „Talking Flowers“ nämlich – dem Floraltrend des Sommers 2008.
BBH
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