Was haben meine Rhododendren?

 
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Suennschien

Hallo,
wir haben unsere Rhododendren vor 3 Jahren gepflanzt, da hatten sie bereits eine Größe von ca 80 - 100 cm. Im letzten Winter ging eine ein, und jetzt sehen 2 wieder schlecht aus. Ihnen ist gewiss nicht mehr zu helfen, aber da sind noch viele andere, die nicht dieses Schicksal ereilen soll. Vielleicht ist hier ein Fachmann, der einen Rat geben kann. Auf Tierchen oder Mehltau habe ich geachtet, da habe ich nichts erkennen können.
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MaxM

Servus,

mit Rhododendren kenn ich mich zwar nicht so gut aus, aber mir schaut's aus, als wenn es dem im Sommer zu heiß und zu trocken gewesen sein könnte.

Alles Gute

Max
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Carl-Ludovique

Hallo und willkommen

Es wäre gut, wenn du noch etwas zum Standort und Boden sagen könntest.

Es gibt einige Pilzkrankheiten, von welchen Rhododendren befallen werden können wie Triebwelke bzw. -sterben und Knospensterben (Schadpilze: Phytophthora ramorum, Pycnostysanus azaleae)


Gruß, CL
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Suennschien

Hallo,
danke schon mal für eure Antworten.
Bei uns in Nordfriesland war es im letzten Jahr, ganz im Gegensatz zum 'übrigen Deutschland' weder zu warm noch zu trocken. Außerdem waren wir sowieso gezwungen, da die Pflanzng noch nicht so lange zurück liegt, ab und zu zu wässern, spätestens wenn die frischen Triebe anfangen zu hängen.
Der Boden ist eine Endmoräne mit hohem Lehmanteil und die Pflanzung erfolgte selbstverständlich mit Torf. Der Standort der Rhodos wird mit Grasschnitt gemulcht und der pH-Wert liegt im sauren Bereich. Wie genau kann ich momentan nicht sagen, das pH-Meter ist kaputt.
Bis nachmittags um 14 Uhr stehen sie in der Sonne, danach im Schatten.
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Carl-Ludovique

Also, der Rhodo-Spezialist bin ich auch nicht, vielleicht meldet sich noch ein Fachmann (oder Plantsman )

Der Boden sieht für mich nicht wirklich optimal aus, etwas 'verschlämmt'. Lehmboden plus Torf kann auch zu einer 'Matsche' werden, je nach Mischungsverhältnis und Beschaffenheit. Eine Mulchschicht sehe ich nicht.

Fräßschäden kann ich nicht erkennen.

Das Absterben von Pflanzenteilen bzw. Ästen kann durch Wurzelfäule und/oder Schadpilze verursacht sein. Pilze können über die Wurzeln oder auch über die Endknospen in die Pflanze eindringen. Ich sehe auf den Fotos einige braune Triebspitzen, welche weiter unten noch grün sind, oder? Wurden die abgeworfenen Blätter erst gelb oder gleich braun, oder wurden sie grün abgeworfen?

Falls es sich um einen Pilz handelt, müsstest du alle befallenen Pflanzenteile 'bis ins Gute' herausschneiden und entsorgen. Aber warte mal ab, was andere meinen.

CL
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Plantsman

Moin,

Monsieur Carl-Ludovique liegt wohl schon ganz richtig mit seiner Vermutung einer bodenbürtigen Pilzerkrankung. Das Schadbild ist recht typisch (partielles Absterben von Trieben).

Derartige Pilze werden durch Staunässe und höhere Salzgehalte im Boden gefördert. Der saure pH-Wert wirkt aber etwas dagegen. Auf Lehmböden bringt eine Torfbeimischung meistens nicht viel außer daß er den pH-Wert beeinflusst. Durch das Gewicht des Lehm bzw. seine stärkere Undurchlässigkeit wird der Torf entweder verdichtet oder, bei Pflanzung in reinen Torf, ordentlich nass. Beides verursacht Staunässeschäden an den Wurzeln. Das sind dann die Eingangspforten für Welkepilze.
Rasenschnitt als Mulch ist für Rhododendron leider der falsche Mulch da er sich sehr schnell zersetzt und ziemlich nährstoffreich ist. Die Bodenverdichtung wird als gefördert. Bei anderen Pflanzen ist er superklasse! Bei Rhodos würde ich eher auf Eichenlaub und Kiefernnadeln zurückgreifen.

Wie groß habt ihr die Pflanzlöcher für die Rhodos damals ausgehoben?
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Suennschien

Moin,
eine Pilzerkrankung habe ich auch schon vermutet. Allerdings muss dann ja auch irgendein Stressfaktor vorliegen, der die Rhodos empfänglich dafür macht.
Die beiden befallenen Pflanzen haben wir entsorgt und alles genau inspiziert. Die Wurzeln hatten sich schön ausgebreitet und sahen eigentlich gesund aus. Der Boden schien nicht allzu feucht und war schön locker. Die Humusschicht beträgt gute 40 cm, darunter kommt dann die lehmige Schicht. Die Pflanzlöcher haben wir damals etwa doppelte Wurzelballengröße ausgehoben und dann den Aushub gut mit Torf vermischt. Gemulcht wird mit Grasschnitt (auch wenn Carl-Ludovique auf dem Foto nichts sehen kann), wobei immer wieder durchgefräst wurde; das Fräsen wird jetzt aber weniger, an manchen Stellen ist kein Durchkommen mehr. Eine Hälfte der Rhodos bekommt im Herbst ganz viel Eichenlaub auf die Mulchschicht, die andere bekommt die Blätter von Mirabellenbäumen. Im großen und ganzen sehen die Pflanzen sehr kräftig aus, bis auf diejenigen, die im vollen Wind stehen, aber da müssen sie durch, den haben wir nunmal immer hier. Wobei die Befallenen nicht im Wind standen.
Wie könnte man denn erhöhten Salzgehalt nachweisen?
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Carl-Ludovique

Den Salzgehalt kann man durch eine Bodenanalyse oder die Bodenleitfähigkeit messen (lassen).

Wo und was fräst ihr denn? (Rhododendren sind Flachwurzler)

Wenn ihr mit Rasenschnitt und Herbst-Laub mulcht, sollte eigentlich im Januar noch was zu sehen, bzw. eine richte Mulchschicht vorhanden sein, welche auch ein Monsieur mit Blümchen vor den Augen erkennen kann.

Das mit dem Stressfaktor stimmt schon, ich tippe weiterhin auf den Boden.

Gruß, CL
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Loony Moon

Die Frage ist ja auch, warum durchgefräst wird?


Bei uns steht in einem alten Teil des Stadtparks auch ein Rhododendron (inzwischen alt) auf Lehm und von Wiese umgeben. ich würde künftig auf das Durchfräsen verzichten und lieber nur grob den Boden lockern mit einer Grabegabel, zusätzlich zu den von CL und Plantsman vorgeschlagenen Maßnahmen.
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Suennschien

Gefräst haben wir nur die ersten 2 Jahre nach der Pflanzung, und das war weit weg von den Wurzelballen! Einfach zum Sauberhalten der Zwischenfläche und um den vielen kleinen Eichen- und Ahornbäumchen, die dort wachsen wollten, Einhalt zu gebieten.

Vielleicht sollte ich noch eine andere gemulchte Stelle fotografieren und hier rein setzen, damit Ihr es wirklich glaubt, dass gemulcht ist! Aber dann muss erst einmal der Schnee getaut sein . Unter den kranken Rhodos hatte ich das Laub zusammengeharkt und entsorgt, weil ich schon den Verdacht auf eine Pilzinfektion hatte. Vielleicht ist dann auch etwas Mulchmaterial mit weg gekommen.

Ich denke mal, ich werde im Frühjahr eine Bodenanalyse machen lassen.
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Plantsman

Moin,

40 cm Wurzeltiefe wären mir bei einem schwereren Boden zu wenig. Man hätte das Pflanzloch ruhig 3mal so groß wie den Ballen machen und die "Talsohle" stark auflockern sollen. Eventuell wäre es günstig gewesen, eine Drainageschicht aus grobem Rindenmulch und Lava dort unten tiefgründig einzuarbeiten.
Ein Bekannter von mir, der Wild-Rhododendron sammelt, gärtnert im Dithmarscher Land. Das ist auch so ein lehmiger Schwemmboden (Elbtalaue). Er macht "riesige" Löcher und pflanzt die Rhodos in ein Rindenmulch-Torf-Gemisch (4:1). Das macht zwar bei der Bewässerung zwar etwas mehr Mühe, aber ich hab selten so knackige Pflanzen gesehen. Dazu kommt dann jedes Jahr so ca. 10 cm Eichenlaub-Kiefernnadel-Mulch drauf.

Am Besten wäre es sicher, wenn wir uns die Situation vor Ort ansehen könnten....... ist am Bildschirm immer etwas schwer. Mach aber ruhig erst einmal die Bodenuntersuchung. Dann weiß man schon mal mehr.
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Krager

CL hat vermutlich recht mit Phytophthora ramorum. Dies ist eine Quarantänekrankheit und ist dem zuständigen Pflanzenschutzdienst zu melden (sonst begeht man eine Ordnungswidrigkeit!) Hat den Vorteil, dass dann eine sichere Diagnose gestellt wird.

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