Abgesehen davon, dass ich deinen letzten Absatz nicht verstanden habe, würde ich deine Frage mit den "Wachstumsgesetzen einer Pflanze" erklären. Die besagt im Prinzip bei einem Baum/ Strauch/ Staude was auch immer, dass alles oberhalb des Wurzelansatzes nach oben und damit vom Erdmittelpunkt wegwächst. Also negativ geotrop ist.
Bei Bäumen und Sträuchern liegt allerdings auch noch ein Unterschied vor: Während bei Bäumen die Triebspitze oder der Leittrieb bevorzugt wird (also die meisten Nährstoffe bekommt) wächst er schneller nach oben, als die Seitentriebe. Würde der Leittrieb wegfallen, würde ein Seitentrieb (mgl. auch mehrere) die Aufgabe des Leittriebs übernehmen. Solange wie der Leittrieb da ist, sind die Seitentriebe mehr oder weniger in ihrem Höhenwachstum gehemmt. In der Bonsaikultur macht man sich das bei der Gestaltung der Pflanzen zu nutze, indem die Triebe entweder hoch- oder heruntergebunden werden. Ein Trieb, der nach unten gebogen wird, stellt sein Höhenwachstum mehr oder weniger ein, d.h. er selbst wächst nicht mehr in die Höhe, seine Augen (Knospen) allerdings sehr wohl.
Bei Sträuchern dagegen ist es wiederum was anderes: Dort gehen alle Triebe von der Basis aus und sind gleichermaßen gut versorgt, d.h. keiner wird bevorzugt versorgt.

Wenn du bei deinem Avokadobaum verhindern möchtest, dass dessen Seitentriebe nach oben "ins Nichts" wachsen, dann probiere sie mal herunterzubinden. Das müsste eigentlich ihr Wachstum nach oben einschränken.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen und hab nicht allzu viel Mist erzählt, den am Ende keiner versteht
Das ist nur das, was ich bisher beobachtet habe...

lg
Henrike

Das war genau mein Anliegen, danke!
Dann warte ich also darauf, dass der Stamm beginnt, zu verholzen und kann dann mein Vorhaben umsetzen.

Thx auch Ginko. Die Apikaldominanz und das Wachstum der Seitentriebe selber waren allerdings nicht das, was mich beschäftigte sondern nur der Wuchs des Stammes und die daran anliegenden Höhenveränderungen der Triebe.

Danke euch!