Verpflanzter Ginkgo hat Schwierigkeiten.

 
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Mrt7777

Hallo zusammen,
kurze Vorab Erklärung. In meiner Stadt wurde vor 2 Jahren ein Grünareal bebaut. Auf dem Areal standen ein grosser Ginkgo und eine Linde. Dort kommt nun ein Bürogebäude und Parkplätze hin, und der Ginkgo und die Linde haben mir sehr leid getan, weshalb ich um Erlaubnis gebeten habe, diese zu verpflanzen um sie zu retten. Ich habe auch eine spezialisierte Firma gefunden, welche grosse Bäume versetzen kann. Erlaubnis wurde erteilt, die Linde war aber leider zu gross, aber der Ginkgo konnte umgepflanzt werden. Meiner Familie gehört noch ein Stück Land, wo der Baum nun vor fast genau 2 Jahren eingesetzt wurde. Seither hat er auch noch einen Kollegen bekommen, eine Linde, welche Anfangs 2024 verpflanzt wurde. Soweit so gut, beide Bäume leben noch!
Frisch nach dem Verpflanzen, mindestens die ersten 2 Jahre, sollten die Bäume gewässert werden, wurde ich informiert.

Nun, aus ein paar Gründen habe ich das Bewässern letzten Sommer ein wenig vergessen, und der Ginkgo ist schon im September gelb geworden und hat auf Herbst gemacht. Die Linde war aber OK.
Im Frühlich haben aber beide Bäume sehr gut ausgetrieben und der Ginkgo war immer hübsch grün. Jetzt dieses Jahr habe ich es mit dem Bewässern ernst genommen, dennoch hatten wir eine ziemliche Hitzewelle, wo ich ein paar mal am Wochenende kräftig gewässert habe.
Ich sehe nun, dass der Ginkgo ein wenig Mühe zu haben scheint. Er hat wenig Blätter und ein paar abgestorbene Äste. Aber auch frisch ausgetriebene Zweige mit sehr dichten, frisch grünen Blättern. Ich sehe aber auch in der Stadt ein paar Ginkgos, welche auch ein wenig gelblich schon sind weil es einfach sehr warm ist.
Die Linde ist, obwohl ich sie auch ein wenig vernachlässigt hatte letzten Sommer, sehr grün und stark und hat auch geblüht und treibt fleissig aus.
In der Beilage ein paar Bilder. Mich würde interessieren, ob ich dem Ginkgo irgendwie ein wenig helfen kann, ausser Wasser geben, und ob ich irgendwie feststellen kann, ob ich evt zu viel gewässert habe? Was ich allerdings nicht glaube, ich gebe in der wirklich sehr heissen Zeit, wo wir tageland 30°+++ gehabt haben, wöchentlich je ca. 600 Liter Wasser. Der Baum ist circa 6m hoch.
Ich bin immer nervös wenn ich ihn sehe, ob er überlebt. Ganz günstig war ja die Aktion nicht, aber es wäre auch schade um den schönen Baum. Was denkt ihr. Wie man auf den Bildern sieht hat der Baum noch eine Schilfmatte als Verdunstungsschutz um den Stamm, sowie ein paar Seile, damit der Wind nicht zu sehr rüttelt.
Im letzten Bild sehr ihr im Hintergrund noch die Linde, um diese mache ich mir eigentlich keine Sorgen, obwohl sie auch ein paar trockene Blätter hat, aber ich sehe, dass alle Bäume in der Region ein paar trockene Blätter haben, es war jetzt wirklich sehr lange sehr trocken hier.
Nur bei dem Ginkgo bin ich mir nicht sicher. Allerdings sagt man doch, wenn die Pflanzen austreiben und frische Zweige bilden, ist mit den Wurzeln alles OK.
Kann ich irgendwie die Gesundheit des Ginkgos herausfinden und allenfalls Massnahmen ergreifen, um ihm zu helfen?

Ich bin auch nicht 100% sicher ob ich im richtigen Unterforum gepostet habe. Falls nein bitte nicht schimpfen.

Bin gespannt, was ihr zu den Bäumen denkt.
Verpflanzter Ginkgo hat Schwierigkeiten.
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Verpflanzter Ginkgo hat Schwierigkeiten.
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Verpflanzter Ginkgo hat Schwierigkeiten.
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Verpflanzter Ginkgo hat Schwierigkeiten.
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Ginkgo und Linde im Hintergrund
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Ginkgo und Linde im Hintergrund
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Loony Moon

Hmm, ich würde jetzt noch nicht in Panik verfallen.

Aber das Wässern würde ich in den nächsten Wochen (+ im nächsten Jahr) weiterführen, zumindest solange, bis der Herbstregen einsetzt. Die trockenen Äste würde ich auslichten.
Ebenso würde ich die Wurzelscheibe von Bewuchs freihalten, bzw effektiv mulchen.
Was mich etwas stört ... warum hat der Baum nur dieses komischen Seil als Stütze? Wäre es nicht besser, eine große 3beinige Stütze zu bauen, die den Baum nach allen Seiten hält?
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Mrt7777

Hallo!
sorry für meine späte Antwort!
der Baum hat 3 Seile zur Stütze und ist gut befestigt, sodass der Wind nicht rütteln kann. In der Beilage ein besseres Bild von heut Abend.
Reicht es, wenn ich ein mal pro Woche intensiv wässere? kann ich irgendwie merken, ob ich öfter sollte?
heute war wieder 30°C warm hier 🥵
was mich irritiert - er stand ja vorher in der Stadt, da war es viel wärmer (und trockener) und er wurde nie gegossen...
Verpflanzter Ginkgo hat Schwierigkeiten.
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Loony Moon

Ich würde zumindest JETZT bei dieser Hitzewelle dem Baum mehr an Wasser gönnen als einmal die Woche. Gerade weil der Baum schon den Stress des Umpflanzens + Wenigwässerung hatte. UND: Lieber durchdringend gießen als immer nur einen kleinen Schluck ... also mal so 30-50 Liter für einen solchen Baum als 10 Liter.

Auch wenn er vorher in der Stadt stand, kann es durchaus sein, dass das jetzige vermeintliche Verdorren von Trieben auf die mangelhafte Pflege in der Stadt zurückzuführen ist. Insofern möchtest du dem Baum doch ein besseres Leben gönnen?
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Mrt7777

OK ich werde ihn ein wenig öfter bewässern.
Ich hab bis jetzt einmal die Woche rund 500 bis 700 Liter gewässert, rumd um den Baum, wie es mir eigentlich von der Verpflanzungsfirma angeraten wurde.
(In der Nähe ist ein Brunnen)

Aber vielleicht besser etwas weniger wässern, dafür öfter.
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Loony Moon

Okay, die 500Liter haste jetzt aber unterschlagen. 8-)
Also ich würde da wirklich "sanfter" herangehen. Lieber mal 3x 200 Liter, denn da hat ja der Baum auch schon ganz schön mit der Wasseraufnahme zu kämpfen. 500 Liter ... da wird vieles einfach im Boden verschwinden, ohne das der Baum effektiv etwas davon hat.

Nur mal als Vergleich und Anhaltspunkt.
Ich habe im Frühjahr mit zwei neue Kiwis gegönnt, ein gepflanzt und gewässert und Fuß beschattet. Alles chic, alles gut. Heute in aller Frühe habe ich dann man wieder im Rahmen der Gießrunde die eine Kiwi intensiver gewässert, das Wasser drang erst gar nicht ein, so ausgetrocknet war die obere Erdschicht. Also langsam und Schichtweise gegossen, tiefe Löcher mit der Grabegabel gestochen, damit wasser auch tiefer eindringt ... dann ging es langsam.
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Mrt7777

Gut, werd ich so machen. Ich hoff er überlebt.
Ich könnt aus der Haut fahren, dass ich nicht eher gegossen habe! Wie robust sind die? wenn er mal paar Blätter und Äste verliert, weils zu trocken ist, steckt der das locker weg?

Lustig ist, dass die Linde praktisch 0 Anzeichen von Trockenheit zeigt. Und die hat deutlich mehr Laub und Äste.
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Loony Moon

Theoretisch sollte auch der Gingko Trockenheit ab können. Ist ja eine Urzeitpflanze!
Nur: Der Baum ist noch jung und wurde umgepflanzt und unter zunächst schlechten Bedingungen stehen gelassen.
Ich würde ihm und auch der Linde jetzt erstmal die nächsten Jahre Aufmerksamkeit schenken. Also auch der Linde ruhig Wasser geben ...
Sind ja keine Zimmerpflanzen, wo man Pflegefehler gleich zu spüren bekommt. 8-)
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GrüneVroni

Hallo

Anmerkungen am Rande:
Zitat geschrieben von Mrt7777
der Baum hat 3 Seile zur Stütze
Es sind tatsächlich nur zwei Seile am Baum, er kann also dazwischen hin- und herpendeln. Etwas seltsam, dass das dritte Seil nur zur Befestigung des zweiten dient und nicht der Stabilisierung des Baumes.

Zitat geschrieben von Mrt7777
Lustig ist, dass die Linde praktisch 0 Anzeichen von Trockenheit zeigt. Und die hat deutlich mehr Laub und Äste.
Baum ist nicht gleich Baum. Die Wurzelsysteme können schon unterschiedlich ausgebildet sein, also der Bereich, in dem der Baum potenziell an Wasser gelangen kann. Aber auch die Wurzeln an und für sich können unterschiedlich saugstark sein. So kann es sein, das von zwei vergleichbar grossen und beblätterten Exemplare unterschiedlicher Gattung an ein und demselben Standort mit identischen Umweltbedingungen die eine Pflanze verdorrt, während die andere durch Wurzeln mit mehr Saugkraft dem Substrat noch den letzten Hauch von Feuchtigkeit zu entziehen vermag und überlebt.

Im Übrigen: Ginkgo verträgt gemäss Wikipedia sehr unterschiedliche Bodenqualitäten. Nur Nässe und Trockenheit seien problematisch. Aber ich bin nicht sicher, ob hier überhaupt ein Trockenheitsproblem vorliegt. Das Verpflanzen von grösseren Bäumen ist nicht umsonst eine Angelegenheit für spezialisierte Firmen. Die werden wohl schon bemüht sein, einen ausreichend grossen Teil des Wurzelsystems möglichst wenig beschadet mitzunehmen, werden aber mit Sicherheit auch irgendwo kappen müssen. Und die verlorenen Wurzeln sind dann ja die äussersten, an welchen die essentiellen Wurzelhaare sitzen. Das Wurzelsystem wird erst wieder etabliert werden müssen.

Ich würde dem Bäumchen weiter etwas Aufmerksamkeit schenken, weil wir diesen Sommer doch ganz schön extreme Hitzewellen haben, aber vor allem Geduld haben. So schlecht sieht es ja nicht aus, der untere Austrieb sogar ausgesprochen vital, wie ich finde.

LG
Vroni
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Schokokis

Ich hab jetzt nicht alles gelesen...

Die Gartenfirma hat sicher ihre Erfahrung und zumindest ein mal sind 500l absolut ok direkt nach der Pflanzung.

Aber zum Gießen gebe ich doch meinen Senf dazu...
Also ich bin wirklich ein Freund von durchdringendem Gießen, Und wenn ich meine Bäume gieße, bekommen die auch ca 50-100l in einem Schwung( langsam natürlich). Aber Wöchentlich 500l finde ich schon krass. Das ist eine ganze Regentonne voll. Oder 50! Gießkannen. Auf 5qm sind es immernoch 50cm Wassersäule.

Bei sandigen Boden wie er bei uns herrscht sickert ein großer Teil natürlich direkt weg. Und natürlich wird auch was in trockene Bereiche gezogen. Aber die Feuchtigekeit steigt auch wieder auf. Bei Lehmigerem Boden der schwer abtrocknet ist das wohl nicht so...

Ich würde nicht gießen wenn nicht tatsächlich die Erde unter den ersten 10cm "trocken" wird. Bei wirklich trockener Witterung vielleicht so alle 2-4 Wochen...

Das ist meiner Meinung nach das ALLERWICHTIGSTE: feuchte Erde wird NICHT gegossen. Wurzeln verfaulen meist schneller als sie vertrocknen,

Und dass man dafür sorgt, dass das Wasser auch dorthin kommt wo es hinsoll, also nicht oberflächlich wegläuft.

Wurde der Baum nach dem Pflanzen nochmal beschnitten? Ansonsten denke ich, ist es ziemlich normal das er Ballast abwirft so eine Pflanzaktion kostet immer Wurzeln...

Ich würde mich auch nochmal vergewissern ob die Firma wirklich meinte man soll wöchtentlich 500l geben. Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen.

"er stand ja vorher in der Stadt, da war es viel wärmer (und trockener) und er wurde nie gegossen... " da war er eingewachsen und konnte sein Astwerk entsprechend der Wurzeln aufbauen.

Ich denke das wird schon...
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Loony Moon

Hmm, deine Überlegungen haben auch was.

Aber so wie ich verstanden habe, stand der Gingko noch nicht soo lange an seinem vorigen Ort. Sprich, auch da war er erst mit Neu-Wurzelbildung beschäftigt.
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Schokokis

:D
Eins ist mir noch eingefallen. Die Stadt betreut neue Bäume nach Pflanzung ja auch ne Weile. Aber da wird bestenfalls monatlich gegossen. Also nochmal nachfragen ist auf jeden Fall nicht verkehrt...

Auf jeden fall würde ich super finden wenn du irgendwann nochmal ein update über das befinden gibst...

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