Umtopfen: Welche Erde?

sorry, ich wollte nicht aufmüpfig sein

ich habe jetzt im internet und auch hier recherchiert, aber die angaben driften oft auseinander. bei manchen pflanzen heisst es, sie sollen eine torffreie erde haben...andererseits ist in so fertig-erdengemische genau für diese pflanzen auch torf drin.

hm...

ich habe mir gedacht, dass ich meine pflanzen mal in folgende gruppen einteile, die das selbe substrat bekommen:

Aloe Vera
Mondstein

Palmlilie
Weißstammpalme
Dracaena marginata
Zamioculcas
Kentia

Ficus benjamin
Ficus lyrata
Ficus longifolia

Monstera deliciosa
Philodendron scadens
Philodendron (Hybrid)
Musa
Schefflera
Pachira aquatica

Balsamapfel

Stimmt das so?

Am hilfreichsten wäre mir, wenn ihr mir für jede Gruppe das richtige Substrat-Gemisch nennen könntet.

Zur grünen und zur blauen Gruppe kann ich nichts sagen.



Aloe Vera
Mondstein
Hier, wie Jule35 und Yaksini schon geschrieben haben, Verhältnis mineralisch zu humos etwa 70:30.


Palmlilie
Dracaena marginata
Zamioculcas

Hier, wie z. T. auch schon geschrieben wurde, Verhältnis mineralisch zu humos etwa 50:50.


Nach meinen Informationen (Spanners Palmenkulturhandbuch) stammt die Weißstammpalme (Ravenea rivularis) aus feuchten madegassischen Wäldern. Ich würde sie daher nicht zur roten Gruppe stellen.

Für die Kentiapalme (Howea forsteriana) empfiehlt das Buch eine humusreiche, aber dennoch gut drainierte Erde, was ich mal als Verhältnis von mineralisch zu humos von etwa 20:80 interpretieren würde. Ein solches Mischungsverhältnis würde ich auch für den Balsamapfel vorschlage, stütze mich da aber nur auf ein paar Infos aus dem Internet.


Für die dunkelrote Gruppe würde ich auf jeden fall torffreie Erde zum Mischen nehmen, für die rote Gruppe idealerweise auch.

Bei den anderen Pflanzen könntest Du natürlich auch torfhaltige Erde nehmen, aber ich finde, daß gerade bei Pflanzen, die keinerlei mineralische Drainage bekommen, die torffreie Erde im Substrat zur Durchlüftung beiträgt.

Wie Du den mineralischen Anteil gestaltest, ist Deine Sache - dazu habe ich oben ja schon etwas geschrieben.

du musst die wahl des "richtigen" substrates nicht so eng sehen. die angaben driften oft auseinander, weil sie alle funktionieren. die vermeindlich beste substratzusammenstellung aus unzähligen einzelnen bestandteilen herauszusuchen, gehört für viele pflanzenfreunde einfach zum hobby und ist nicht unbedingt notwendig. irgendwie muss man sich ja schließtlich beschäftigen. der eine kommt mit kokohum und seramis gut zurecht, der andere mit torf und perlite, der nächste kauft nur fertige blumenerde und noch ein anderer mischt grundsätzlich gar nicht. du solltest das substrat wählen, was am besten zu deiner pflegeweise passt und das kannst du nur durch probieren heraus finden. ich habe inzwischen blumenerde, kokohum, seramis, perlite, blähtonbruch, kokosfasern, kokoschips und was weiss ich alles probiert. abgesehen davon, dass die meisten sachen säckeweise ungenutzt rumstehen, kann ich dir versichern, dass mir noch keine pflanze eingegagen ist weil sie im falschen substrat stand. wohl aber an einer ungünstigen pflege oder schlechtem gießverhalten. machs dir also nicht unnötig kompliziert, die meisten pflanzen kommen mit nem einheitsbrei-substrat wunderbar zurecht. du musst nur dein gießverhalten der pflanze anpassen. ich persönlich verwende keinen torf, aus umwelt gründen. ansonsten kommen alle meine pflanzen (sukkulente wie wüstis oder zami, feuchte liebende wie maranta oder hungrige wie grünlilie) und aussaaten wahlweise in kokohum oder seramis sehr gut zurecht. das soll jetzt aber nicht bedeuten, dass seramis oder kokohum die besten substrate sind, sondern nur, dass ich damit gute erfahrungen gemacht habe. das beste substrat gibt es nicht.

Dankeschön für eure Antworten.

@scrooge:

unter humus verstehst du (torffreie) erde?
unter mineralisch verstehst du dinge wie perlite, kies, seramis, etc. ?


nun...ich habe auch gelesen, dass torf umweltbedingt nicht so der hit sein soll. deshalb werde ich versuchen, darauf zu verzichten. es gibt ja keine pflanze, die torf unbedingt braucht, oder? statt torf kann ich doch auch bio-kompost kaufen, oder?

wenn ich nächste woche erde kaufen gehe, habe ich mir gedacht, ich kaufe:

torffreie erde (der umwelt zuliebe)
kokosfasern/kokohum (gefällt mir pütisch sehr gut)
bio-kompost
etwas mineralisches zum auflockern (perlite oder blähton)

das sollte für alle meine pflanzen genügen, oder?

ich mag meine pflanzen und ich kümmere mich auch darum, andererseits würde ich es nicht als hobby bezeichnen. dementsprechend investiere ich auch nicht viel zeit, außer fürs gießen. deshalb möchte ich meinen pflanzen ein angemessenes substrat bieten.

noch ne frage: beim umtopfen soll die alte erde restlos von den wurzeln gelöst werden?

diese drei dinge würde ich zusammenfassen und einfach nur kokohum kaufen. denn kokohum ist eine torffreie erde. da es dir optisch gut gefällt, was ich sehr wichtig finde, passt das doch gut. übrigens, wenn jemand zu dir sagt, dass in kokohum keine nährstoffe sind, kannst du ihm entgegnen, dass auch in allen anderen substraten, die nährstoffe durch eine regelmäßige düngung zugeführt werden müssen.


gute idee

Und zum Umtopfen generell, also Erde dranlassen oder abmachen kannst du bitte mal hier

forum/ftopic50024.html#614177

lesen.

Andere Antworten wirst du auch hier nicht bekommen

gut, kaufen werd ich

pflanzenerde ohne torf
kokohum
blähton

und versuche durch eure tipps die richtige mischung hinzubekommen.

Ich kann dir jetzt nur sagen, was ich kaufen würde:

- torffreie Erde (wenn's die nicht gibt, torfarme Erde)
- Aquariensand oder Quarzsand
- Aquarienkies oder z.B. Lavasplitt (Wintersteugut - aber OHNE Salzzusätze nehmen!!!)
- event. Perlite (aber im Baumarkt gibt es das eigentlich immer nur in 100Liter-Säcken, da bleibt ne Menge übrig, die gelagert werde will. Aber hast du nicht noch was?)

Viele Pflanzen gehen eine Symbiose mit sog. Mykorrhiza-Pilzen ein. Entfernt man die Erde komplett, so entfernt man auch die Pilzfäden, was sich nachteilig auf die Pflanze auswirkt.
Bei meinen Myrten habe ich festgestellt, dass sie die Umtopfprozedur besser überstehen, wenn ein Teil der alten Erde dranbleibt.

ein paar liter perlite hab ich noch, ja.

ob lavasplitt oder blähton ist doch egal, oder? auf den sand werde ich wahrscheinlich verzichten. das verkompliziert mir alles.

Ja, das ist glaube ich im Prinzip egal.
Aber soweit ich weiß, ist der Splitt günstiger, als Hydrokultur-Blähton.

Was das Mineralische betrifft:

Nimm' einfach das Perlite, das Du noch hast; und das, was Du dazu noch kaufen mußt/möchtest, sollte einigermaßen schwer sein (aus dem Grund, den ich danz am Anfang des Threads mal beschrieben hatte). Da wäre z. B. Lava besser als Blähton. Oder Du kaufst etwas Blähton und dazu noch eine Sack feinen Kies (der im Zweifelsfall eh' am billigsten ist).

Natürlich bietet es sich auch an, sich ein wenig danach zu richten, was man als Drainageschicht unten in die Töpfe einbauen will [wenn man das bei seinen Pflanzen (oder einigen davon) macht]. Wenn Du z. B. ohnehin Blähton für Drainagen kaufst, wäre es ja doof, die Reste davon nicht auch gleich noch für die Substratanmischung zu verwenden.
Wenn Du in den Baumarkt kommst, nimm' Dir auch gleich ein oder zwei 12- oder 20-Liter Mörteleimer mit - die eigenen sich gut, um das Zeug anzumischen.


Was die alte Erde an den Wurzeln betrifft:
Wenn Du das alte Substrat für geeignet hälst, und keine Schädlinge drin sind, gibt es überhaupt keinen Grund, die alte Erde zu entfernen. Ist auch billiger, wenn man es nicht tut, dann braucht man nämlich nicht so viel neues Substrat.
Wenn aber eine Pflanze in einem völlig ungeeigneten Substrat steckt, sieht das anders aus. Wenn z. B. die Wurzeln Deiner Aloe vera in einem alten verbackenen Torfklumpen stecken, nützt es der Pflanze gar nichts, wenn Du ihr ein schönes torffreies und mineralisches Substrat anmischst, und sie dann samt dem alten Torf da reinpackst. Das alte Zeug müßte dann erst komplett ab, gemäß der Anleitung zum Enttorfen von "Baumarktkakteen": forum/ftopic36645.html (wobei ich das nie mit Wasser mache, sondern ein Brutalst-Trocken-Enttorfer bin ).

perlite hab ich nicht mehr viele. wenn ich für einen größeren topf 30% mineralischen anteil brauche, reicht es nicht. also kaufe ich statt blähton den lavasplitt. diese blähton-kugeln gefallen mir ohnehin nicht. bekommt man lavasplitt auch in gärtnereien?

zusammenfassend:

also auf den topfboden eine schicht lavasplitt, dann das torffreie erde-kokohum-perlite-lavasplitt gemisch.

in der regel bekommen sukkulenten und pflanzen die weniger wasser verdunsten (yucca, dracaena etc) mehr mineralisches beigemisch. andere sorten wie monstera oder balsamapfel bekommen weniger mineralisches. im endeffekt geht es ja eh mehr darum, staunässe zu verhindern.

ja?

Richtig.


Der Lavasplitt, der als Winterstreumittel verkauft wird, ist u. U. noch in Restbeständen in diversen Baumärkten, Genossenschaften, oder auch bei REWE erhältlich.

Ansonsten habe ich letzte Woche hier alles geschrieben, was ich zum Thema "Lava kaufen" weiß: forum/ftopic70804-15.html#852717

Mir ist aber noch eingefallen, daß Thomas Philipps auch Lava verkauft, zu einem ähnlichen Preis wie Dehner und Hornbach, aber unter anderem Namen; nur weiß ich nicht, wie es da mit der "Körnungsgröße" aussieht.

lavasplitt als winterstreumittel? aber hoffentlich ohne salz!