Stellen Sie sich vor, wir sitzen gemütlich bei einer Tasse Tee und plaudern über Ihre Orchidee. Viele Menschen haben einen Heidenrespekt vor dem Umtopfen dieser eleganten Pflanzen. Man hat Angst, die zerbrechlich wirkenden Wurzeln zu verletzen oder etwas grundlegend falsch zu machen. Diese Sorge möchten wir Ihnen heute nehmen. Das Umtopfen einer Orchidee ist kein chirurgischer Eingriff, sondern ein liebevoller Umzug, der Ihrer Pflanze neue Kraft schenkt. Mit dieser Anleitung, die das Wissen von Botanikern, erfahrenen Gärtnern und sogar einem Psychologen vereint, wird es Ihnen ganz leicht von der Hand gehen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Umzug?
Ihre Orchidee ist eine Meisterin der subtilen Kommunikation. Sie zeigt Ihnen genau, wann es Zeit für ein neues Heim wird. Achten Sie auf diese Zeichen:
- Die Wurzeln drängen nach draußen: Wenn die Wurzeln die Pflanze bereits aus dem Topf heben oder unten aus den Löchern wachsen, ist die Wohnung zu eng.
- Das Substrat zerfällt: Das alte Rindensubstrat wird mit der Zeit zu Humus und speichert zu viel Wasser. Das ist gefährlich für die Luftwurzeln.
- Die Pflanze kippelt: Verliert Ihre Orchidee an Standfestigkeit, ist das Verhältnis von Pflanze zu Topf nicht mehr im Gleichgewicht.
- Nach der Blüte ist vor dem Umtopfen: Der beste Zeitpunkt ist, wenn die Orchidee gerade nicht blüht. Dann hat sie alle Kraft für das Anwachsen im neuen Topf. In der Regel ist das alle zwei bis drei Jahre der Fall.
Das Frühjahr ist ideal für den Umzug, da die Tage wieder länger werden und die Wachstumsphase beginnt.
Das Fundament des Erfolgs: Das richtige Substrat
Orchideen wachsen in ihrer tropischen Heimat nicht in der Erde, sondern auf Bäumen. Ihre Wurzeln sind Luftakrobaten, die Halt, Luft und Feuchtigkeit brauchen. Normale Blumenerde wäre ihr Todesurteil, da sie die Wurzeln ersticken würde. Ein gutes Orchideensubstrat ist daher grob, luftig und strukturstabil.
Unser GREEN24-Markenexperte legt Ihnen hierfür das
Orchideensubstrat von GREEN24 ans Herz. Es besteht aus hochwertiger Pinienrinde und anderen organischen Komponenten, die genau diese luftige Struktur gewährleisten. Es verhindert Staunässe, die zu Wurzelfäule führt, und sorgt dafür, dass die Wurzeln atmen können.
Welche Körnung ist die richtige?
GREEN24 bietet drei verschiedene Körnungen an, denn nicht jede Orchidee hat die gleichen Bedürfnisse:
Fein (FK) - 0-15 mm: Jungpflanzen, kleine Orchideen (z.B. in 9er Töpfen) und Arten, die es etwas feuchter mögen.
Mittel (MK) - 0-35 mm: Die meisten gängigen Orchideen wie Phalaenopsis in Standardgröße (12er Töpfe). Der Allrounder.
Grob (GK) - 0-50 mm: Große, kräftige Orchideen und Arten, die besonders viel Luft an den Wurzeln benötigen (z.B. Vanda).
Im Zweifel ist die mittlere Körnung für die beliebten Schmetterlingsorchideen (Phalaenopsis) meist die richtige Wahl.
Der Umzug in 7 einfachen Schritten
Bereit? Es ist einfacher, als Sie denken.
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Schritt 1: Die Vorbereitung
Legen Sie alles bereit: einen neuen, am besten durchsichtigen Orchideentopf (nur 1-2 cm größer als der alte), das frische GREEN24 Substrat, eine Schere und eine Schüssel mit Wasser.
Schritt 2: Der Auszug
Drücken Sie den alten Topf vorsichtig zusammen, um die Wurzeln zu lockern, und ziehen Sie die Orchidee behutsam heraus.
Schritt 3: Die Wurzel-Inspektion (Der Gesundheitscheck)
Entfernen Sie das alte Substrat komplett von den Wurzeln. Das geht am besten unter fließendem, lauwarmem Wasser. Nun kommt der wichtigste Teil: Schneiden Sie alles ab, was nicht gesund aussieht. Gesunde Wurzeln sind prall und silbrig-grün. Vertrocknete (papierartige) oder matschige (braune, weiche) Wurzeln werden mit einer sauberen, scharfen Schere direkt am Ansatz entfernt. Seien Sie hier nicht zu zögerlich – kranke Wurzeln schaden der Pflanze nur.
Schritt 4: Luftwurzeln – was tun?
Die dicken Wurzeln, die aus dem Topf herauswachsen, sind Luftwurzeln. Schneiden Sie diese auf keinen Fall ab! Versuchen Sie, sie beim Eintopfen vorsichtig mit in den neuen Topf zu drehen. Wenn eine dabei abbricht, ist das kein Drama.
Schritt 5: Der Einzug
Geben Sie eine kleine Schicht des neuen Substrats in den Topf. Setzen Sie die Orchidee hinein und drehen Sie sie leicht, damit sich die Wurzeln gut verteilen.
Schritt 6: Das Auffüllen
Füllen Sie das Substrat nun rundherum auf. Klopfen Sie den Topf immer wieder leicht auf den Tisch, damit sich die Rindenstücke gut zwischen den Wurzeln verteilen und keine großen Hohlräume entstehen.
Schritt 7: Die erste Woche – die Ruhephase
Das ist ein Tipp, den viele nicht kennen: Gießen Sie die Orchidee nach dem Umtopfen eine Woche lang NICHT. Die kleinen Schnittwunden an den Wurzeln müssen erst trocknen und heilen. Ein zu frühes Gießen kann zu Infektionen führen. Stellen Sie die Pflanze an ihren gewohnten, hellen Platz ohne direkte Sonne.
Häufige Fragen und Sorgen
1. Meine Orchidee hat nach dem Umtopfen gelbe Blätter bekommen!
Keine Panik, das ist oft eine kleine Stressreaktion. Solange es nur ein unteres Blatt ist und die anderen gut aussehen, ist alles in Ordnung.
2. Wie gieße ich meine Orchidee richtig?
Am besten ist das Tauchbad. Stellen Sie den Topf einmal pro Woche für ca. 10-15 Minuten in eine Schüssel mit zimmerwarmem, kalkarmem Wasser. Danach sehr gut abtropfen lassen. Es darf kein Wasser im Übertopf stehen bleiben.
3. Muss ich sofort wieder düngen?
Nein. Gönnen Sie Ihrer Orchidee eine Pause von etwa 4-6 Wochen. Danach können Sie wieder regelmäßig mit einem speziellen Orchideendünger düngen.
4. Warum ein durchsichtiger Topf?
So können Sie die Wurzeln jederzeit kontrollieren. Sie sehen, ob sie gesund sind und wann es wieder Zeit zum Gießen ist (wenn sie silbrig-grau sind).
Ein gutes Gefühl
Sie haben es geschafft! Sie haben Ihrer Orchidee ein neues, luftiges Zuhause gegeben und die Grundlage für prächtige Blüten geschaffen. Mit dem richtigen Substrat und ein wenig Zuwendung wird Ihre Orchidee Sie bald wieder mit ihrer einzigartigen Schönheit belohnen.
Viel Freude dabei!