Aus den Augen, aus dem Sinn …
Das Geheimnis der Tulpenzwiebeln nach der Blüte
Frage:
Ich habe mich schon immer gefragt, was mit den Tulpenzwiebeln nach der Blüte passiert?
Antwort:
Kaum sind im späten Frühjahr die letzten Tulpen verblüht, bleibt das Grün der Pflanzen zurück und wird unansehnlich. Manch einer möchte sofort zur
Gartenschere greifen und die Blätter entfernen. Aber halt, jetzt beginnt eine besonders wichtige Zeit im Leben einer Tulpenzwiebel. Denn unter der Erde, da tut sich so einiges. Nachdem die Zwiebeln im Frühjahr ihre ganze Energie darauf verwendet haben, Blüten hervorzubringen, nutzen sie nun die noch vorhandenen Energiereserven, um Kraft zu tanken und neue Zwiebeln zu bilden. Neben der Ursprungs-Zwiebel wachsen frische kleine Tulpenzwiebeln. Der Fachmann nennt diese Phase zwischen Blühen und Absterben der Pflanzen auch die Hauptwachstumsphase. So entstehen aus einer mehrere Zwiebeln, die im nächsten Frühjahr neue Tulpen erblühen lassen. Darum ist es auch so wichtig, dass Tulpen nach der Blüte gedüngt werden und die grünen Blätter an der Pflanze bleiben. Denn die Tulpenzwiebel nimmt so lange Energie aus den Blättern auf, bis diese verwelkt sind.
Schwarz ist: Aufregend und widersprüchlich, würdevoll und autoritär – und eine exklusive Luxusfarbe in der Pflanzenwelt
Frage:
Von Prinzessinnenrosa bis Sonnengelb, es gibt Tulpen in fast allen Farben, auch in Schwarz?
Antwort:
Immer wieder gelingt es Tulpen-Züchtern, ganz besondere Blütenformen und -farben zu züchten. Dabei beflügelt der Wunsch nach einer außergewöhnlichen Farbe - nach einer schwarzen Tulpe - die Züchter schon seit Jahrhunderten. Und nicht nur den Züchtern, auch Dichtern und Denkern hat es die schwarze Tulpe angetan. Der Schriftsteller Alexandre Dumas beispielsweise hat der Sehnsucht nach dieser Blume in seinem Roman ‚La Tulipe Noire‘ (Die schwarze Tulpe) ein literarisches Denkmal gesetzt. Seine Erzählung spielt im 17. Jahrhundert zur Zeit der Tulpomanie in den Niederlanden. 100.000 Gulden soll derjenige bekommen, der eine schwarze Tulpe züchtet. Cornelius van Baerle gelingt es vielen Widerständen zum Trotz, die schwarze Tulpe und die Liebe zu finden. Blumen mit dunklen, fast schwarzen Blüten haben von jeher etwas Geheimnisvolles und auch Magisches, denn sie sind sehr selten im Pflanzenreich zu finden. Und doch, es gibt sie, beispielsweise die ‚Queen of Night‘, eine sehr elegante, einfache und edel anmutende Tulpe mit einem samtig schwarzen Farbton. Auch ‚Black Hero‘, ein Abkömmling der ‚Queen of Night‘, hat gefüllte, sehr dunkle, fast schwarze Blüten. Ebenso ‚Ronaldo‘, eine Triumph-Tulpe und die ‚Black-Parrot‘, eine Papagei-Tulpe mit dunkelvioletten, schwarz scheinenden Blütenblättern mit geschlitzten Rändern. Was allerdings beim Blick auf die Blüten schwarz leuchtet, ist oft ein sehr dunkles Braun, Purpurrot oder dunkles Violett. Je nachdem, wie das Sonnenlicht auf die Blüten fällt, schimmert es anders. Gerade diese Farbnuancen machen diese Tulpen so Aufsehen erregend. Übrigens in Lisse, im Herzen des niederländischen Blumenzwiebelanbaugebietes, finden Sie im Museum ‚De Zwarte Tulp‘ noch mehr Wissenswertes zur schwarzen Tulpe (www.museumdezwartetulp.nl).
IZB